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Sag's Nicht Weiter, Liebling

Sag's Nicht Weiter, Liebling

Titel: Sag's Nicht Weiter, Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
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»Pete hätte das wundervoll gefunden.«
    »Pete Laidler?«, frage ich zögernd.
    »Jep. Pete hat sich das ganze Akte-Leopold-Manöver ausgedacht. So was hat er die ganze Zeit gemacht.« Er klopft auf den Brief. »Kann ich den behalten?«
    »Natürlich«, sage ich, etwas erstaunt.

    Er faltet den Brief, steckt ihn sich in die Tasche, und einige Augenblicke lang herrscht Schweigen.
    »So«, sagt Jack schließlich. Er hebt den Kopf und sieht mich mit undurchdringlichem Gesicht an. »Sie haben sich also von Connor getrennt.«
    Ich weiß nicht, was ich sagen soll.
    »So.« Ich schiebe trotzig das Kinn vor. »Sie haben also beschlossen zu bleiben.«
    »Ja, na ja …« Er streckt die Finger vor sich aus und betrachtet sie kurz. »Ich dachte, ich könnte mir einige der europäischen Niederlassungen noch etwas genauer ansehen.« Er sieht hoch. »Und Sie?«
    Er will, dass ich sage, ich hätte mich seinetwegen von Connor getrennt, oder? Nun, das werde ich nicht tun. Auf gar keinen Fall.
    »Das Gleiche«, nicke ich. »Europäische Niederlassungen.«
    Jacks Mundwinkel zucken, bis er widerstrebend lächelt.
    »Verstehe. Und … wie geht es Ihnen?«
    »Mir geht es gut. Ich genieße die Freiheiten des Single-Daseins.« Ich gestikuliere raumgreifend. »Sie wissen schon, das Ungebundene, die Unabhängigkeit …«
    »Wunderbar. Na ja, vielleicht ist das gerade nicht der beste Zeitpunkt, um …« Er bricht ab.
    »Um was?«, frage ich ein bisschen zu schnell.
    »Sie sind sicher noch verletzt«, sagt er vorsichtig. »Aber ich dachte nur.« Er macht eine Pause, die gar nicht mehr zu enden scheint, und mir hämmert das Herz gegen die Rippen. »Würden Sie mal mit mir essen gehen?«
    Er will mit mir ausgehen. Er will mit mir ausgehen.
    Fast bekomme ich den Mund nicht auf.
    »Ja«, sage ich schließlich. »Ja, das wäre nett.«
    »Schön!« Er macht eine Pause. »Allerdings ist mein Leben im Moment etwas kompliziert. Und mit der Situation hier im
Büro …« Er breitet die Hände aus. »Es wäre vielleicht besser, das für uns zu behalten.«
    »Oh, das sehe ich genauso«, sage ich schnell. »Da sollten wir diskret sein.«
    »Also, sagen wir … wie wäre es denn morgen Abend? Passt es Ihnen da?«
    »Morgen Abend ist prima.«
    »Dann hole ich Sie ab. Vielleicht mailen Sie mir noch Ihre Adresse. Um acht?«
    »Gut, acht Uhr!«
    Als ich aus Jacks Büro gehe, sieht Sven auf und zieht eine Augenbraue hoch, aber ich sage nichts. Ich gehe wieder in die Marketing-Abteilung und gebe mir redlich Mühe, ganz ruhig zu wirken. Aber mir ist ganz schlecht vor Aufregung, und ich grinse wie ein Honigkuchenpferd.
    Ach du lieber Gott. Ach du meine Güte. Ich gehe mit Jack Harper essen. Ich kann … ich kann einfach nicht glauben …
    So ein Quatsch. Ich wusste doch, dass es so kommen würde. Sobald ich gehört hatte, dass er nicht nach Amerika gefahren ist. Ich wusste es.

12
    So entsetzt habe ich Jemima noch nie erlebt.
    »Er kennt all deine Geheimnisse ?« Sie sieht mich an, als hätte ich sie gerade voller Stolz darüber in Kenntnis gesetzt, dass ich mit einem Massenmörder ausgehe. »Was um alles in der Welt meinst du denn damit?«
    »Ich habe im Flugzeug neben ihm gesessen und ihm alles über mich erzählt.«
    Ich ziehe vor dem Spiegel die Stirn kraus und zupfe mir noch ein Augenbrauenhaar aus. Es ist sieben Uhr, ich habe gebadet,
mir das Haar geföhnt und bin jetzt mit dem Make-up beschäftigt.
    »Und jetzt will er mit ihr ausgehen«, sagt Lissy und umschlingt die Knie mit den Armen. »Ist das nicht romantisch?«
    »Du machst wohl Witze«, sagt Jemima erschüttert. »Sag, dass du das nicht ernst meinst.«
    »Natürlich meine ich das ernst! Wo ist das Problem?«
    »Du gehst mit einem Mann aus, der alles über dich weiß.«
    »Ja.«
    »Und da fragst du mich, wo das Problem ist?« Ihre Stimme wird immer schriller. »Bist du wahnsinnig ?«
    »Ich bin überhaupt nicht wahnsinnig!«
    »Ich wusste , dass er dir gefällt«, sagt Lissy ungefähr zum tausendsten Mal. »Ich wusste es. Schon als du mir zum ersten Mal von ihm erzählt hast.« Sie sieht mich im Spiegel an. »Ich würde die rechte Augenbraue mal langsam in Ruhe lassen.«
    »Echt?« Ich sehe mein Gesicht prüfend an.
    »Emma, man erzählt Männern nicht alles über sich! Man muss auch etwas für sich behalten! Meine Mummy sagt immer, zeige einem Mann nie deine Gefühle oder den Inhalt deiner Handtasche.«
    »Na ja, zu spät«, sage ich etwas trotzig. »Das hat er schon alles gesehen.«
    »Dann wird

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