Sahnehäubchen: Roman
Whirlpool, der Champagner steht eisgekühlt daneben, auf der Ablage ein Massageöl … Ich würde sagen, es sieht nach einer Nacht aus, die ich nie vergessen werde.«
»Du hast ja so recht, Nils, so recht.« Ich küsse ihn, er erwidert meinen Kuss leidenschaftlich und beginnt, meine Bluse aufzuknöpfen. Ich halte seine Hände fest und schiebe ihn ein bisschen von mir weg.
»Sagtest du nicht etwas von eisgekühltem Champagner? Davon hätte ich schon mal gerne einen Schluck.« Ein bisschen Alkohol rundet meinen Plan mit Sicherheit ab.
»Richtig – nur keine Eile, Vorfreude ist schließlich die schönste Freude.« Dwaine verschwindet und kehrt kurz darauf mit zwei gut gefüllten Champagnerkelchen und der Flasche unter dem Arm wieder zurück.
»Auf uns!« Er schaut mir tief in die Augen. Ich proste ihm zu und nippe an meinem Glas, Dwaine nimmt einen großen Schluck. Gut so. Trink mal brav aus. Ich stelle mein Glas auf das Tischchen neben der Badezimmertür.
»Ich lasse schnell das Badewasser ein, und dann habe ich noch etwas ganz Besonderes mit dir vor.« Dwaine streicht mir durch das Haar und schaut mich wie hypnotisiert an.
»Das kann ich kaum erwarten, Baby.«
»Ich auch nicht. Allerdings bist du noch ein bisschen warm angezogen. Willst du es dir nicht schon bequemer machen?«
»Unbedingt!«
Als ich kurz darauf wieder aus dem Badezimmer komme, hat Dwaine nur noch seine Boxershorts an. Ich lasse meine Finger über seinen Waschbrettbauch wandern und ziehe dann spielerisch am Bündchen seiner Shorts.
»Ich fürchte, von denen musst du dich auch noch trennen.« Er grinst und lässt äußerst folgsam auch die letzte Hülle fallen. Man sieht, wie sehr er sich schon auf meine Überraschung freut.
Wir – oder besser gesagt: Dwaine – trinkt noch ein Glas, dann greife ich zu dem Seidenschal, der auf dem Tischchen neben der Champagnerflasche liegt. Mit zwei Handgriffen falte ich ihn, gehe zu Dwaine und verbinde ihm damit die Augen.
»He!«, beschwert er sich. »Das ist aber unfair – so kann ich gar nichts mehr sehen.«
»Das gehört nun mal zur Überraschung dazu«, versichere ich ihm. »Vertrau mir, ich weiß genau, was ich tue.« Dann beginne ich, Dwaine um seine eigene Achse zu drehen, was dieser kichernd mit sich geschehen lässt. Ich reiche ihm sein Glas, er trinkt noch einmal.
»Spielen wir jetzt Blindekuh?«, will er wissen.
»Nein, etwas viel Besseres.« Mit diesen Worten schiebe ich ihn vor mir her und hoffe inständig, dass er nicht merkt, in welche Richtung es geht. Aber Dwaine ist offensichtlich so voller Vorfreude, dass er über diese Nebensächlichkeit anscheinend gar nicht nachdenkt, sondern die Ortsveränderung brav mit sich geschehen lässt. Das Kreiseln und ein wenig Alkohol tun ein Übriges: Dass wir das Zimmer verlassen haben und mittlerweile auf dem Hotelflur stehen, bemerkt Dwaine nicht. Auch nicht, dass ich jetzt ganz sanft die Tür zur Suite zuziehe. Geschafft! Da kommt Dwaine ohne fremde Hilfe nicht mehr rein. Und sich die zu organisieren, so, wie Gott ihn schuf, ist doch mal eine schöne Aufgabe für unseren Womanizer. Ich stelle mich auf Zehenspitzen und flüstere in sein Ohr.
»So, mein Schatz, jetzt zähle bitte laut bis fünfzig, und dann kannst du die Binde abnehmen. Du wirst deinen Augen nicht trauen.«
Als ich an der Rezeption vorbeigehe, kommen mir die Buchhändlerinnen schon entgegen. Im Schlepptau haben sie mindestens zwanzig Fans, jeder hält ein Buch in der Hand. Erstaunlicherweise sind auch wieder ein paar Frauen dabei. Das wird mit Sicherheit eine Signierstunde werden, an die alle noch lange zurückdenken. Ich grüße kurz.
»Sie finden Herrn Bosworth im dritten Stock, Zimmer 302. Ich wünsche viel Spaß. Er freut sich schon.«
In der Hotelgarage sitzt mein Fluchtwagenfahrer im Auto und trommelt ungeduldig mit den Fingern auf dem Lenkrad herum. Ich steige ein und atme tief durch.
»Puh, geschafft! Gib Gas!«
»Wird gemacht.« Tom startet das Auto und fährt aus der Parklücke Richtung Ausfahrt. »Ehrlich gesagt, ich war schon ziemlich nervös. Wie ist es denn gelaufen?«
»Genau wie geplant! Und ich hatte daran auch wenig Zweifel.«
»Na, als ich eben mit seinen Klamotten an ihm vorbei aus der Suite rausgeschlichen bin, hatte ich schon Muffensausen. Wenn er etwas gemerkt hätte, wäre es bestimmt ziemlich unangenehm geworden.«
»Dwaine war doch so scharf, der hätte nicht einmal gemerkt, wenn du ihm statt meiner die Unterhose ausgezogen hättest«, gebe
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