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Sakrament der Lust

Sakrament der Lust

Titel: Sakrament der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Moorfeld
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unruhig von einem Bein auf das andere. Julian seht in meinem Haus! Ich bin nervös und aufgeregt. Was will er jetzt hier?
    «Wussten Sie, das Mom ein Bild von ihnen gemalt hat?», quakt Lisa plötzlich drauf los.
    «Lisa!», fahre ich sie wütend an. «Ich erzähle Mike doch auch nichts von den Herzchenbildern, die du heimlich zeichnest!»
    «OK, OK, du hast gewonnen, Mom! Ich geh dann am besten mal zu Mike rüber! Ich kann doch bei ihm übernachten, heute?»
    «Ja!», grummle ich und bin froh, wenn sie hier nicht noch mehr Unheil anrichtet. Die kleine Ratte nutzt meine Verlegenheit offenbar schamlos aus!
    Lisa schlüpft eilig in ihre Schuhe und verschwindet durch die Tür, aber nicht, ohne uns noch mal «Tschüssi und viel Spaß zusammen!» zuzurufen.

Sakrament der Lust
    «Du hast ihr alles erzählt?», fragt Julian, als Lisa verschwunden ist.
    «Äh, nicht direkt, in der Schule gingen Gerüchte herum und als sie dich auf der Straße sah und das mit dem Bild in Zusammenhang brachte, da wusste sie sofort Bescheid!»
    Julian nickt. Ich spüre, dass irgend etwas in der Luft liegt. Was will er jetzt von mir? Ich bin noch immer tief verletzt darüber, wie Julian mich in der Kirche abserviert hat.
    «Jana, ich muss dir etwas erzählen!»
    Ich nicke abwartend.
    «Ich musste zum Bischof - du weißt schon, weshalb - und er hat angekündigt, mich für ein Jahr oder auch noch länger nach Brasilien zu schicken, um dort die Mission auszubauen. Er meinte, bis dahin hat sich der Trubel um den Vorfall gelegt und ich werde dich vergessen haben.»
    «Mich vergessen!», hauche ich tonlos.
    Ich weiche gekränkt einen Schritt zurück, doch Julian greift nach meiner Hand.
    «Ich will dich nicht vergessen und ich werde dich niemals vergessen, Jana! Aber ich kann mich der Anweisung des Bischofs nicht widersetzen!»
    Ich kann und will das nicht akzeptieren und versuche seine Hand abzuschütteln.
    «Was ist das für eine Kirche, die ihren Priestern verbietet, Mann zu sein? Das ist doch reinstes Mittelalter!», fahre ich ihn wütend an.
    «Jana, ich verstehe dich und ich würde mir diesen Teil auch oft anders wünschen, glaube mir! Aber ich habe der Kirche so viel zu verdanken, ich bin ihr verpflichtet.»
    Tief in meinem Inneren verstehe ich ihn, aber ich fühle mich zu verletzt, um angemessen darauf zu reagieren.
    «Dann geh doch! Was willst du denn überhaupt hier? Verschwinde einfach!», schreie ich zornig.
    Dieser Moment kommt mir vor wie ein Déjà-vu - als ich Paul wütend hinausgeworfen habe, nachdem er mir bedeutete, wieder zu Tina zurückzugehen. Nur, dass sich Julian, im Gegensatz zu Paul, keinen Millimeter fortbewegt, sondern mitfühlend in meine Augen blickt.
    «Nicht so , Jana! Mein Verstand befiehlt mir fortwährend, sofort zu verschwinden, einfach zu gehen und mich nie wieder bei dir blicken zu lassen, aber ich kann das nicht!» Er zieht mich gegen meinen Widerstand näher zu sich heran. «Ich wünsche mir so sehr, dass wir uns zumindest in Liebe verabschieden!»
    Ich stoße ihn kräftig von mir und schreie ihn an.
    «Du meinst, mit mir schlafen, um mich dann umso mehr zu verletzten!»
    «Nein, ich meine, mit dir schlafen und dir zeigen, wie viel du mir bedeutest!»
    «So läuft das aber nicht! In der Kirche schläfst du mit mir, dann schreist du mich an, ich solle verschwinden und jetzt kommst du einfach hier her, tust so, als wäre nichts passiert, erzählst mir, du wirst für eine halbe Ewigkeit verschwinden und willst aber vorher noch mit mir schlafen! Entschuldige, aber bist du noch ganz bei Trost?»
    Meine Stimme überschlägt sich.
    «Du hast Recht, Jana, ich bin nicht mehr bei Trost, ich bin verrückt nach dir und ich habe dem nichts entgegenzusetzen. Wir kennen uns kaum und trotzdem kann ich nicht aufhören, an dich zu denken. Das in der Kirche tut mir unendlich leid! Ich war völlig verwirrt von meinen eigenen Gefühlen und geschockt darüber, dass wir entdeckt wurden. Außerdem wollte ich verhindern, dass du den Leuten begegnest, die aus der Kirche kommen, deswegen habe ich mich komplett daneben benommen, das weiß ich.»
    Julian sieht mich so liebevoll an, dass es mich schier zerreißt. Er legt einen Arm um meine Hüfte und will mich zu sich heranziehen. Aber ich drücke ihn mit beiden Händen von mir fort.
    «Du bist auch nicht besser als Paul!», schreie ich verletzt. «Erst willst du mit mir schlafen und dann verschwindest du doch wieder!»
    «Ich gehe nicht zu einer anderen Frau!»
    «Welchen Unterschied macht

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