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Sakrament der Lust

Sakrament der Lust

Titel: Sakrament der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Moorfeld
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bin, die dich verführt zu sündigen...», antworte ich in unsere Küsse hinein.
    Julian hält inne, aber umschlingt mich fest mit seien Armen und wiegt mich darin liebevoll hin und her, so dass wir fast miteinander zu einer stummen Melodie tanzen.
    «Dich zu lieben fühlt sich an, wie die lustvollste Sünde, die ich begehen kann und wenn sie mich auf direktem Wege zum Teufel führen sollte, will ich sie wenigstens in vollen Zügen genießen. Aber Jana, ich habe Gott gesehen! Ich habe früher viel schlimmere Sünden begangen, als diese hier und das Licht ist mir mit nichts anderem als purer Liebe begegnet. Ich fürchte mich nicht vor Gottes Zorn, nicht vor dem Tod und schon gar nicht vor einem Teufel, wenn es ihn denn überhaupt geben sollte.»
    Auch wenn ich meine Bemerkung nicht ganz ernst gemeint habe, beruhigt es mich zu wissen, dass er mich nicht sprichwörtlich verteufelt für die Gefühle, die er mir entgegenbringt. Julian küsst mich zärtlich und lässt dann von mir ab, um weiterzukochen.
    «Gut», sage ich beruhigt und beginne, mich den Zwiebeln zu widmen. Julian holt den frischen Spinat aus dem Kühlschrank und wäscht ihn sorgfältig.
    «Kochst du oft?», frage ich beiläufig.
    «Na ja, zwangsläufig! Ich habe weder eine Frau noch eine Haushälterin, die mir die Arbeit abnehmen.»
    «Und kochst du auch gerne?»
    «Ja! Kochen ist für mich mehr als eine Notwendigkeit, man kann sagen, es ist mein Hobby.»
    Meine Augen brennen von den Zwiebeln und ich kneife sie fest zusammen. Auch meine Nase beginnt zu laufen. Ich reiße mir etwas von den Küchentüchern ab und drücke damit die Nasenflügel zu.
    «Es gibt zwei Tricks beim Zwiebelschneiden, um das Brennen zu minimieren. Soll ich sie dir verraten?»
    «So weit kommt es noch, dass ich mir von einem Mann Tipps fürs Kochen abhole!», rufe ich mit gespielter Empörung.
    «Na gut, dann bleibt das mein Geheimnis!», entgegnet Julian grinsend, während er den Spinat klein schneidet und die langen Stiele entfernt.
    «Jetzt bin ich aber doch neugierig auf die Tricks!»
    «Also, sobald du die harten Schalen entfernt und die Enden abgeschnitten hast, spülst du die Zwiebel mit Wasser ab. Das Brennen entsteht nämlich durch eine chemische Reaktion der Zwiebeldämpfe mit Wasser – also auch mit der Tränenflüssigkeit – und wenn du die Zwiebel vorher abspülst, bindet das Wasser die Dämpfe. Der zweite Trick besteht darin, ein möglichst scharfes, glattes Messer zu verwenden, denn dann werden nicht so viele Zellen in der Zwiebel verletzt und ausgedrückt und so entweichen auch weniger Dämpfe.»
    «Wow!», platze ich bewundernd heraus, «wie viele Sterne hast du dir denn bereits erkocht?»
    Julian lacht und umschlingt von hinten meine Taille, so dass ich seine Erektion nun in meinem Gesäß spüre. Eine neue Welle der Erregung durchflutet mich, als sein Mund sanfte Bisse über meinem Hals verteilt. Oh nein, so wird das nie was mit dem Essen! Doch plötzlich lässt er von mir ab und widmet sich wieder dem Spinat – er kocht Wasser auf und blanchiert die Blätter kurz darin.
    «Du kannst schon mal den Parmesan reiben, Jana!»
    Während ich brav seine Anweisung befolge, brät Julian die Zwiebeln in Butter an. Dann gibt er Stärke, einen halben Gemüsebrühwürfel und jede Menge Sahne hinzu. Zuletzt kommt der Spinat hinein. Das ganze wird gründlich vermengt und mit Muskat, Salz und Pfeffer gewürzt.
    «Hast du eine Auflaufform, Jana?»
    «Natürlich!»
    Ich ziehe die Form aus dem Regal und gebe sie Julian. Er streichelt sanft über meine Finger, bevor er sie entgegennimmt. Ich will ihn wieder küssen und nicht mehr aufhören, ihn zu lieben. Ich sehe ihm zu, wie Julian Spinatsoße, Parmesan und Nudelblätter abwechselnd in die Auflaufform schichtet und diese dann im heißen Backofen versenkt. Wie lange werde ich ihn noch sehen und berühren können, bevor er für eine halbe Ewigkeit verschwindet?
    «Wann wirst du nach Brasilien fliegen?»
    «Morgen Vormittag geht mein Flugzeug!»
    «Morgen schon!»
    Die Nachricht trifft mich wie ein harter Faustschlag in den Magen. Ich atme tief durch und blicke ihn unglücklich an. Julian küsst mich auf die Stirn.
    «Ich werde dir schreiben und in meinem Herzen wirst du immer einen Platz haben – den wichtigsten und größten Platz.»
    «Und was wird sein, wenn du wiederkehrst?»
    «Ich weiß es nicht, Jana! Ich werde dich immer lieben, aber ich bin mir nicht sicher, ob das funktionieren kann mit uns. Wir müssten unsere Beziehung

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