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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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setzte er hinzu.
    Sophie wusste nicht, ob sie enttäuscht oder erleichtert sein sollte. Langdon hatte sie kurz zuvor beiläufig nach dem Mädchennamen ihrer Mutter gefragt – Chauvel. Jetzt verstand Sophie die Frage. »Und Chauvel?«, erkundigte sie sich ein wenig ängstlich.
    Langdon schüttelte abermals den Kopf. »Nein. Es tut mir Leid. Ich weiß, das hätte Ihnen manches verständlicher gemacht. Aber die Namen der Familien, um die es hier geht, lauten Plantard und Saint-Clair. Sie leben im Verborgenen, vielleicht unter dem Schutz der Prieuré .«
    Sophie sagte sich stumm die Namen vor und schüttelte den Kopf. In ihrer Verwandtschaft gab es niemanden, der Plantard oder Saint-Clair hieß. Sie spürte den Sog der Müdigkeit. Seit den Ereignissen im Louvre war Sophie der Lösung des Rätsels um die Botschaft ihres Großvaters keinen Schritt näher gekommen. Sie wünschte sich, er hätte ihre Herkunft bei seinem Anruf am Nachmittag nicht erwähnt. Er hatte alte Wunden bei ihr aufgerissen, die jetzt mehr schmerzten denn je.
    Sophie, deine Angehörigen sind tot. Sie kommen nicht mehr nach Hause.
    Sophie dachte daran, wie ihre Mutter sie abends in den Schlaf gesungen und wie ihr Vater sie auf den Schultern hatte reiten lassen … und an die Großmutter und ihren jüngeren Bruder. All das war ihr genommen worden. Sie hatte nur noch den Großvater gehabt.
    Und jetzt ist auch er tot. Jetzt bist du ganz allein.
    Sophie betrachtete still das Bild vom Abendmahl , Maria Magdalenas langes rotes Haar und ihre ruhigen Augen, in denen der Verlust eines geliebten Menschen anklang, ganz ähnlich dem Gefühl, das Sophie jetzt selbst empfand.
    »Robert?«, sagte sie leise.
    Er trat zu ihr.
    »Teabing hat gesagt, dass man auf Schritt und Tritt auf die Gralsgeschichte stößt, aber ich habe heute Abend das erste Mal davon gehört.«
    Langdon schien ihr tröstend die Hand auf die Schulter legen zu wollen, ließ es aber dann. »Sie haben die Geschichte schon tausendmal gehört, Sophie, wie jeder andere. Wir merken es nur nicht.«
    »Das ist mir zu hoch.«
    »Die Gralsgeschichte ist allgegenwärtig, doch sie lebt sozusagen im Verborgenen. Nachdem die Kirche dafür gesorgt hatte, dass es nicht mehr möglich war, offen über Maria Magdalena zu sprechen, musste die Weitergabe der Geschichte Maria Magdalenas und deren Bedeutung auf eine weniger offensichtliche Ebene verlagert werden – auf die Ebene der Metaphern und Symbole.«
    »Sie meinen die Kunst.«
    Langdon deutete auf das Abendmahl . »Ja. Hier haben wir ein perfektes Beispiel vor uns. So wie dieses Gemälde erzählen viele andere unvergängliche Werke der bildenden Kunst, der Literatur und Musik auf verschlüsselte Weise die Geschichte von Maria Magdalena und Jesus.«
    Langdon nannte Sophie eine Reihe von Werken da Vincis, Botticellis, Poussins, Berninis, Mozarts und Victor Hugos, in denen das Trachten nach der Wiedereinsetzung des verdrängten Weiblichkeitskults in sein Recht zum Ausdruck kam. Zeitlose Sagen wie die von Sir Gawain und dem grünen Ritter, von König Artus und der Tafelrunde oder das Märchen von Dornröschen waren Allegorien auf den Gral. In Victor Hugos Roman »Der Glöckner von Notre Dame« und in Mozarts »Zauberflöte« wimmelte es von Gralsgeheimnissen und versteckter Freimaurersymbolik.
    »Wenn man erst einmal einen Blick dafür bekommen hat«, sagte Langdon, »entdeckt man das Gralsthema überall, auf Gemälden, in Romanen, in Kompositionen – sogar in Comics, in Filmen, selbst in Freizeitparks.«
    Er hielt seine Mickymaus-Uhr hoch und erklärte Sophie, dass Walt Disney, der schon zu Lebzeiten als »moderner da Vinci« gepriesen wurde, es sich zur heimlichen Lebensaufgabe gemacht hatte, die Gralsgeschichte an die kommenden Generationen weiterzugeben. Beide Männer waren begnadete Künstler, Mitglieder einer Geheimgesellschaft und ihrer Zeit um Generationen voraus – und beide hatten es faustdick hinter den Ohren. Wie Leonardo hatte auch Walt Disney seinen Werken mit diebischem Vergnügen versteckte Botschaften und Symbole beigefügt. Kenner der Symbolik wurden in frühen Disney-Filmen mit Anspielungen und Metaphern förmlich zugeschüttet.
    Disneys verborgene Botschaften behandelten vorwiegend religiöse Inhalte, heidnische Mythen und den Topos der verkannten und unterjochten Prinzessin. Es war keineswegs ein Zufall, dass Disney Märchen wie Aschenputtel , Dornröschen und Schneewittchen zum Sujet seiner Filme gemacht hatte, in denen es jedes Mal um die

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