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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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zur berühmtesten Abteilung des Louvre, der Grande Galerie , einer scheinbar endlos langen Flucht breiter Gänge, in denen die kostbarsten italienischen Meisterwerke untergebracht waren. Langdon hatte sich bereits ausgerechnet, dass dies der Ort sein musste, wo Saunières Leiche lag: Das Polaroidfoto hatte den berühmten Parkettboden der Grande Galerie unverkennbar wiedergegeben.
    Beim Näherkommen bemerkte Langdon, dass der Zugang durch ein gewaltiges Stahlgitter versperrt war. Er fühlte sich an die Falltüren erinnert, mit denen mittelalterliche Burgen sich vor streunendem Raubgesindel geschützt hatten.
    »Containment security« , sagte Fache.
    Selbst im Zwielicht machte die Barrikade noch den Eindruck, einen Panzer aufhalten zu können. Am Gitter angekommen, spähte Langdon durch die Stäbe in das schwach beleuchtete höhlenartige Innere der Grande Galerie .
    »Nach Ihnen, Mr Langdon«, sagte Fache.
    Langdon schaute ihn verdutzt an. Er will, dass du vorangehst – aber wohin?
    Fache deutete auf den Boden.
    Langdons Blick folgte Faches Finger. In der Düsternis war ihm entgangen, dass das Gitter einen halben Meter weit angehoben war. Ein bedrohlicher Spalt tat sich darunter auf.
    »Dieser Bereich ist für das Wachpersonal des Louvre immer noch gesperrt«, sagte Fache. »Mein Team von der Police Technique et Scientifique hat die Spurensicherung soeben abgeschlossen.« Er deutete wieder auf den Spalt. »Seien Sie bitte so nett, hier unten durchzukriechen.«
    Langdon betrachtete den engen Durchschlupf zu seinen Füßen und dann das massive Stahlgitter darüber. Das kann doch nicht Faches Ernst sein! Die Barrikade wirkte wie eine Guillotine, die nur darauf wartete, jeden Eindringling zu zermalmen.
    Fache sah auf die Uhr und sagte ein paar französische Worte. Dann ließ er sich auf alle viere nieder und quetschte seine massige Gestalt durch die Öffnung. Drüben angekommen, erhob er sich und blickte Langdon durch die Gitterstäbe auffordernd an.
    Seufzend ging Langdon in die Hocke. Er stützte die Hände flach auf das polierte Parkett, legte sich auf den Bauch und robbte vorwärts. Der Kragen seines Tweedjacketts verfing sich in einer Halteklaue des Gitters, und er stieß mit dem Hinterkopf gegen den Stahlrahmen.
    Was für ein Spaß , dachte er säuerlich, doch schließlich war er durch und erhob sich. In ihm keimte der Verdacht auf, dass es eine sehr lange Nacht werden würde.

5. KAPITEL

    M urray Hill Place, das neue Ordenshauptquartier und Konferenzzentrum von Opus Dei, liegt an der 243 Lexington Avenue in New York. Der von May & Pinska entworfene Turm ist mit roten Ziegeln und Sandstein aus Indiana verkleidet, hat siebenundvierzig Millionen Dollar gekostet und bietet gut zwölftausend Quadratmeter Nutzfläche. Er hat mehr als hundertzwanzig Zimmer, sechs Speisesäle, Bibliotheken, Aufenthaltsräume, Konferenzräume und Büros. Auf dem ersten, siebten und fünfzehnten Stock befinden sich mit Stuck und Marmor ausgestattete Kapellen. Der sechzehnte Stock dient ausschließlich Wohnzwecken. Männer betreten das Gebäude durch den Haupteingang an der Lexington Avenue; der Eingang für Frauen befindet sich in einer Seitenstraße. Männer und Frauen sind im ganzen Gebäude »akustisch und optisch« voneinander getrennt.
    In der Abgeschiedenheit seiner Penthauswohnung hatte Bischof Manuel Aringarosa die schwarze Soutane eines gewöhnlichen Priesters angelegt und eine kleine Reisetasche gepackt. Normalerweise hätte er die violette Leibbinde eines Bischofs getragen, doch an diesem Abend wollte er wie ein Normalsterblicher reisen. Es wäre ihm unwillkommen gewesen, auf seinen hohen Rang aufmerksam zu machen. Der vierzehnkarätige Bischofsring mit rosa Amethysten, den großen Brillanten und den fein geschmiedeten Symbolen Mitra und Krummstab fiel nur bei näherem Hinsehen auf. Mit einem stummen Gebet hatte er die Tasche ergriffen und war in die Lobby hinuntergefahren, wo sein Fahrer auf ihn gewartet hatte, um ihn zum Flughafen zu bringen.
    Inzwischen saß Aringarosa in einem Linienflugzeug nach Rom und blickte auf den dunklen Atlantik hinunter. Die Sonne war untergegangen, doch Aringarosa wusste, dass sein eigener Stern im Steigen begriffen war. Heute Nacht werden wir die Schlacht gewinnen , dachte er. War es wirklich nur ein paar Monate her, dass er sich den Mächten, die sein Reich zerstören wollten, völlig schutzlos ausgeliefert gefühlt hatte?
    Als Prälat der »Prälatur vom Heiligen Kreuz und Opus Dei«, wie die

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