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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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verstand. Auf dem Gebiet der bildhaften Darstellung von weiblichen Gottheiten galt Saunière als maßgebliche Kapazität. Saunière hatte nicht nur eine leidenschaftliche persönliche Vorliebe für Artefakte, die mit Fruchtbarkeitsriten, Muttergöttinnen, Hexen- und Weiblichkeitskulten zu tun hatten. In den zwanzig Jahren seiner Amtszeit als Direktor des Louvre hatte er dem Museum zur weltweit umfangreichsten Sammlung entsprechender Kunst- und Kultgegenstände verholfen: Doppeläxte aus dem ältesten Tempel der delphischen Priesterinnen, goldene Hermesstäbe, Hunderte von kleinen Ankhs, ägyptischen Schleifenkreuzen, die Engelsfigürchen ähneln, Sistrumrasseln, mit denen im alten Ägypten die bösen Geister vertrieben wurden, und eine erstaunliche Vielfalt von Plastiken, die die Isis darstellten, wie sie den Horus stillt.
    »Es könnte doch sein, dass Saunière von Ihrem Manuskript gewusst und das Treffen vorgeschlagen hat, um Ihnen bei Ihrem Buch zu helfen«, mutmaßte Fache.
    Langdon schüttelte den Kopf. »Zurzeit weiß niemand etwas von meinem Manuskript. Es ist bislang nur ein Entwurf. Einzig mein Lektor hat es schon gesehen.«
    Fache verstummte.
    Was den Grund betraf, weshalb noch niemand das Manuskript zu Gesicht bekommen hatte, schwieg Langdon sich aus. In seinem gut dreihundert Seiten umfassenden Entwurf – mit dem Arbeitstitel »Symbolik der untergegangenen Muttergottheit« – unterbreitete Langdon unkonventionelle Deutungen der herkömmlichen religiösen Symbolik, die mit Gewissheit kontroverse Diskussionen zur Folge hatten.
    Am Fuß der Rolltreppe hielt Langdon inne. Fache war nicht mehr an seiner Seite. Als er sich umdrehte, sah er, dass der Capitaine an einem Personalaufzug stehen geblieben war.
    »Wir nehmen den Lift«, sagte Fache. »Wie Sie bestimmt wissen, ist es zu Fuß noch ein ziemliches Stück bis zur Galerie.«
    Langdon wusste zwar, dass der erste Stock mit dem Aufzug sehr viel einfacher zu erreichen war als über die langen Treppenfluchten, doch er blieb trotzdem regungslos stehen.
    Fache hielt ungeduldig die Tür auf. »Stimmt etwas nicht?«
    Während Langdon sich umdrehte, ließ er den Blick sehnsüchtig das weiträumige offene Treppenhaus hinaufschweifen. Er atmete tief aus. Es ist alles in bester Ordnung , redete er sich ein und ging zum Aufzug. Langdon litt an Klaustrophobie, seit er als Kind in einen alten Brunnenschacht gefallen war. Er hatte in der engen Brunnenröhre stundenlang Wasser treten müssen, bis man ihn endlich gefunden und mit knapper Not gerettet hatte. Seit damals hatte ihn eine panische Angst vor geschlossenen Räumen verfolgt: Aufzüge, U-Bahnen, Squashcourts. Der Aufzug ist eine völlig unbedenkliche Vorrichtung , sagte er sich nun, glaubte es aber nicht. Das Ding ist ein winziger Blechkasten, der an einem dünnen Drahtseil in einem engen Schacht baumelt! Langdon hielt die Luft an und trat in den Lift. Mit dem Schließen der Schiebetür kam der wohl bekannte Adrenalinstoß.
    Zwei Etagen. Zehn Sekunden.
    Der Lift fuhr an. »Sie und Monsieur Saunière …«, sagte Fache nachdenklich, »Sie haben sich noch nie miteinander unterhalten? Nie Briefwechsel gehabt?«
    Schon wieder so eine seltsame Frage. Langdon schüttelte den Kopf. »Nein, nie.«
    Fache legte den Kopf schief. Er schien sich einen Knoten ins imaginäre Taschentuch zu machen und betrachtete kommentarlos die spiegelnde Edelstahltür.
    Langdon versuchte, sich auf irgendetwas anderes als die ihn umschließenden vier Wände zu konzentrieren. In der polierten Stahltür spiegelte sich der Krawattenclip des Polizisten – ein silbernes Kreuz mit einer Einlegearbeit aus dreizehn schwarzen Onyxsplittern. Langdon kannte das Symbol als crux gemmata , ein christliches Symbol für Jesus und die zwölf Apostel. Er war erstaunt. Eigentlich hatte er nicht damit gerechnet, dass ein französischer Capitaine seine religiöse Überzeugung so offen vor sich her trug. Aber das war nun mal Frankreich. Das Christentum war hier keine Religion, sondern ein Muttermal.
    »Das ist eine crux gemmata «, sagte Fache unvermittelt.
    Langdon blickte ertappt auf. In der glänzenden Tür sah er, wie Fache sein Spiegelbild musterte.
    Der Aufzug hielt federnd, die Tür glitt auf.
    Langdon atmete aus und trat hinaus auf den Gang. Er brauchte die Weite der Gemäldegalerien mit ihren berühmten hohen Decken. Doch die Welt, die er betrat, hatte mit seinen Erwartungen rein gar nichts zu tun. Überrascht blieb er stehen.
    Fache streifte ihn mit

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