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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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wieder klarer sehen konnte, fiel sein Blick auf eine Gestalt, die auf dem Boden lag – ein mit dickem Klebeband gefesselter und geknebelter hünenhafter Albino im Mönchsgewand. An seinem Kinn prangte eine Platzwunde, und seine Kutte war am rechten Schenkel mit Blut durchtränkt. Auch dieser Riese schien gerade wieder zu sich zu kommen.
    »Wer ist das? Was … ist denn passiert?«, stammelte Langdon.
    Teabing kam zu ihm gehinkt. »Ein Ritter hat Sie mit seinem Schwert aus der Orthopädiewerkstatt gerettet.«
    Was? Langdon versuchte sich aufzusetzen.
    Sophie drückte ihn mit einer sanften Berührung in die Kissen zurück. »Gönnen Sie sich noch ein paar Minuten Ruhe, Robert.«
    »Ich fürchte, ich habe Ihrer Begleiterin soeben eine Demonstration der unfreiwilligen Vorzüge meines Leidens geliefert«, meinte Teabing. »Ich habe den Eindruck, ich werde manchmal etwas unterschätzt.«
    Langdon setzte sich langsam auf, betrachtete den riesigen Mönch und versuchte sich vorzustellen, was geschehen war.
    »Er hat einen Bußgürtel getragen«, sagte Teabing.
    »Einen was?«
    Teabing deutete auf ein blutiges, dornenbesetztes Lederband auf dem Boden. »Ein Band, das der Selbstkasteiung dient. Er hat es um den Oberschenkel getragen. Ich habe genau darauf gezielt.«
    Langdon rieb sich den Schädel. »Aber wie konnten Sie wissen …«
    Teabing grinste. »Christliche Sekten sind mein Spezialgebiet, Robert. Manche machen gar kein Geheimnis aus ihren Praktiken.« Er deutete auf die blutgetränkte Kutte des Mönchs. »Wie in diesem Fall.«
    »Opus Dei«, flüsterte Langdon. Er erinnerte sich an das Medienspektakel, das unlängst mehrere bekannte Bostoner Geschäftsleute verursacht hatten, allesamt Mitglieder von Opus Dei. Alarmierte Berufskollegen hatten sie fälschlicherweise öffentlich bezichtigt, unter ihren Dreiteilern Bußgürtel zu tragen, wovon in Wirklichkeit natürlich keine Rede war. Wie die meisten Mitglieder von Opus Dei waren diese Männer »Supernumerarier« und praktizierten keine körperliche Selbstkasteiung. Sie waren bloß fromme Katholiken und treu sorgende Familienväter, die sich nachdrücklich für das Wohl ihrer Gemeinden einsetzten. Es konnte kaum überraschen, dass die Medien dem geistigen und sozialen Engagement dieser Männer wenig Raum gewährten, um desto beflissener mit den strengeren Praktiken der ranghöheren »Numerarier« Sensationsmache zu betreiben, Mitglieder des Opus Dei – wie der Mönch, der jetzt vor Langdon auf dem Boden lag.
    Teabing inspizierte den blutigen Lederriemen. »Dann ist also Opus Dei hinter dem Heiligen Gral her …«
    Langdon war viel zu erschöpft, um darüber nachzudenken.
    »Was ist das, Robert?«, fragte Sophie und hielt die flache hölzerne Rose hoch, die Langdon vom Deckel des Kastens gelöst hatte.
    »Darunter steht etwas im Deckel. Der Text kann uns möglicherweise verraten, wie wir das Kryptex aufbekommen.«
    Bevor Sophie und Teabing antworten konnten, heulten am Fuß des Hügels Martinshörner los, und eine Karawane blitzender Blaulichter schlängelte sich die anderthalb Kilometer lange Zufahrt herauf.
    Teabing runzelte die Stirn. »Liebe Freunde, ich glaube, jetzt muss eine Entscheidung getroffen werden. Und zwar schnell.«

66. KAPITEL

    C ollet und seine Beamten stürmten mit gezogenen Waffen durch die Eingangstür von Sir Leigh Teabings noblem Wohnsitz und schwärmten im Erdgeschoss aus, um die Räume zu durchsuchen. Im Salon fanden sie ein Einschussloch im Boden, ein wenig eingetrocknetes Blut, einen seltsamen Riemen mit Stacheln und eine zur Hälfte aufgebrauchte Rolle Textilklebeband. Ansonsten wirkte das gesamte Erdgeschoss verlassen.
    Collet wollte seine Männer gerade zur Durchsuchung des Kellers und des Außenbereichs hinter dem Haus einteilen, als er auf der ersten Etage Stimmen hörte.
    »Sie sind oben!«
    Er stürmte mit seinen Leuten die breite Treppe hinauf. Unter Absicherung der ungezählten Flure und Gästezimmer arbeiteten sie sich Zimmer für Zimmer zu einem Raum am Ende eines langen Ganges vor, aus dem die Stimmen zu kommen schienen. Collets Beamte schlichen den Flur entlang und versperrten sämtliche möglichen Fluchtwege.
    Die Tür des letzten Zimmers stand weit offen. Plötzlich endete das Stimmengewirr, und ein sonores Brummen war zu hören, wie von einem Automotor.
    Mit erhobener Waffe gab Collet seinen Männern ein Zeichen. Er griff um den Türrahmen herum, tastete nach dem Schalter und knipste das Licht an. Als die Beleuchtung

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