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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Mensch ist dem Weib entsprungen.
    Weiß – weiblich.
    Schwarz – männlich.
    Langdon griff nach dem kleinen Kryptex. Es sah aus wie das erste, nur dass es halb so groß und schwarz war. Er hörte das vertraute Gluckern der Essigphiole, die offenbar im zweiten Kryptex steckte.
    »Robert«, sagte Teabing und schob Langdon das Pergament hin, »Sie werden bestimmt mit Freuden hören, dass wir immerhin in die richtige Richtung fliegen.«
    Langdon betrachtete das dicke Pergament. Wieder befand sich ein in schwungvoller Schrift geschriebener Vierzeiler darauf, wieder in fünffüßigen Jamben. Sein Sinn war erwartungsgemäß dunkel, doch schon nach dem Lesen der ersten Zeile fand Langdon bestätigt, dass Teabings Plan, nach England zu fliegen, sich auszahlen würde.

    IN LONDON LIES A KNIGHT A POPE INTERRED 9
    Aus den anderen Versen ging eindeutig hervor, dass sich das Passwort zum Öffnen des zweiten Kryptex durch einen Besuch am Sarkophag dieses rätselhaften Ritters herausfinden ließ, der sich irgendwo in London befinden musste.
    »In London liegt ein Ritter, den ein Papst begraben«, sagte Langdon aufgeregt. »Haben Sie eine Ahnung, auf welchen Ritter sich das Gedicht bezieht?«, erkundigte er sich bei Teabing.
    »Nicht die leiseste. Aber ich weiß genau, wo wir uns umsehen sollten.«
    Zur gleichen Zeit jagten dreißig Kilometer entfernt sechs Streifenwagen der Polizei von Kent über regennasse Straßen zum Geschäfts- und Sportflugplatz von Biggin Hill.

79. KAPITEL

    L eutnant Collet bediente sich aus dem Kühlschrank in Teabings Küche mit einem Perrier und ging gemächlich in den Salon zurück. Statt Fache nach London zu begleiten, wo die Musik spielte, saß er hier im Château Villette fest und spielte den Babysitter für die Leute von der Spurensicherung, die inzwischen im ganzen Schloss ausgeschwärmt waren.
    Bislang hatte das Team wenig verwertbares Material zu Tage gefördert: Ein Projektil im Boden, ein Zettel mit den Wörtern »Winkel« und »Kelch«, sowie einen blutverschmierten Riemen mit Stacheln, der, wie Collet von einem der Beamten erfahren hatte, irgendetwas mit der ultrakonservativen katholischen Organisation Opus Dei zu tun hatte, die kürzlich nach einem Fernsehbericht über ihre aggressive Mitgliederwerbung in Paris ins Kreuzfeuer der Medien geraten war.
    Collet seufzte. Wenn wir mit diesem Sammelsurium etwas anfangen können, haben wir mehr Glück als Verstand.
    Er schlenderte den prunkvollen Flur hinunter und betrat den riesigen Ballsaal, der dem Hausherrn als Arbeitsraum diente. Der Chef des Spurensicherungsteams, ein korpulenter Mann mit Hosenträgern, war eifrig damit beschäftigt, Fingerabdrücke zu sichern.
    »Schon was gefunden?«, erkundigte sich Collet, als er das Zimmer betrat.
    Der Beamte schüttelte den Kopf. »Nichts Neues. Immer wieder die gleichen Abdrücke, die wir schon überall im Haus gefunden haben.«
    »Was ist mit den Abdrücken auf dem Bußgürtel?«
    »Interpol ist noch dran. Ich hab denen alles gemailt, was wir gefunden haben.«
    Collet zeigte auf zwei Plastiktüten für Beweismittel, die auf dem Tisch lagen. »Und was ist damit?«
    Der Mann zuckte die Schultern. »Die Macht der Gewohnheit. Alles, was mir merkwürdig vorkommt, wird eingesackt.«
    Collet ging zum Tisch. Merkwürdig?
    »Dieser Teabing ist ein komischer Kauz«, sagte der Beamte. »Sehen Sie sich das mal an.« Er suchte in einer der Tüten, nahm ein Foto heraus und reichte es Collet.
    Es war das Bild des Mittelportals einer gotischen Kathedrale – der übliche, tief in den Baukörper eingezogene gotische Kircheneingang, dessen Maueröffnung sich unter den gestaffelten Wülsten spitzbogiger Archivolten bis zum eigentlichen, relativ kleinen Portal verengte.
    Collet betrachtete das Bild. »Was soll daran merkwürdig sein?«
    »Drehen Sie ’s mal um.«
    Die Rückseite war mit winzigen Notizen in englischer Sprache voll gekritzelt, in denen die weite Höhlung des Kirchenschiffs mit dem weiblichen Uterus verglichen wurde. Das war schon merkwürdig genug, aber der Gipfel war die Notiz zur Gestaltung gotischer Kathedraleneingänge. »Moment mal …«, sagte Collet, »der Mann ist tatsächlich der Ansicht, der Eingang einer Kathedrale sei ein Abbild der weiblichen …«
    Der Ermittler nickte. »Genau. Samt Schamlippen und einer kleinen Lilie als Klitoris oben im Spitzbogen über der Tür.« Der Beamte seufzte. »Da möchte man doch glatt wieder mal in die Kirche gehen.«
    Collet nahm den zweiten Beutel zur

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