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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Dröhnen der Triebwerke.
    Ein gepriesener Templerstein.
    Das Flugzeug hatte die Küste erreicht, als ihm wie ein Blitz die Erleuchtung kam. Langdon setzte die leere Coladose so heftig ab, dass es wie ein Pistolenschuss knallte. »Ihr werdet es mir nicht glauben«, wandte er sich Sophie und Teabing zu, »aber ich weiß, was mit dem gepriesenen Templerstein gemeint ist.«
    Teabing riss die Augen auf. »Sie wissen, wo dieser Stein ist?«
    »Nicht wo , sondern was er ist.« Langdon lächelte. »Ich bin sicher, damit ist ein steinerner Kopf gemeint.«
    »Ein steinerner Kopf?«, fragte Teabing verwirrt.
    Auch Sophie blickte verwundert drein.
    »Die Kirche«, fuhr Langdon fort, »hat den Templern doch alle möglichen Blasphemien und Ketzereien vorgeworfen, nicht wahr?«
    »Allerdings«, sagte Teabing. »Man hat eine stattliche Liste von Vorwürfen konstruiert: Sodomie, Urinieren auf das Kruzifix, Teufelsverehrung …«
    »Auf der Liste befand sich auch der Vorwurf der Götzenanbetung, nicht wahr? Die Kirche hat den Templerorden beschuldigt, Geheimrituale zu vollziehen, bei denen die Skulptur eines steinernen Kopfes verehrt wurde. Der Kopf des heidnischen Gottes …«
    »Baphomet!«, platzte Teabing heraus. »Sie haben Recht! Ein gepriesener Templerstein!«
    Langdon erläuterte Sophie, dass Baphomet ein heidnischer Fruchtbarkeitsgott war, dem die schöpferische Kraft der Reproduktion zugeschrieben wurde. Sein Kopf wurde als Widderkopf oder Kopf eines Ziegenbocks dargestellt, die weithin als Symbole der Fortpflanzung und Fruchtbarkeit galten. Zur Verehrung Baphomets hatten die Templer, von Gesängen und Gebeten begleitet, einen Reigen um ein steinernes Abbild seines Kopfes getanzt.
    »Baphomet!« Teabing schüttelte den Kopf. »Im Baphometkult wurde das schöpferische Geheimnis der geschlechtlichen Vereinigung verehrt, bis Papst Klemens V. aller Welt verkündete, dass der Kopf Baphomets in Wirklichkeit das Haupt des Teufels sei. Er hat den Kopf Baphomets als Stolperstein benutzt, mit dem er die Templer zu Fall brachte.«
    Langdon pflichtete ihm bei. Die heutige Vorstellung vom gehörnten Teufel verdanken wir dem Bemühen der Kirche, den gehörnten Fruchtbarkeitsgott als Symbol des Bösen zu diffamieren. Das Bemühen der Kirche war offensichtlich von Erfolg gekrönt, wenn auch nicht vollständig. Auf der Festtafel beim traditionellen amerikanischen Thanksgiving, dem Erntedankfest, wurden immer noch gehörnte heidnische Fruchtbarkeitssymbole aufgestellt. Auch das Füllhorn war ein Tribut an Baphomets Fruchtbarkeit und ging zurück auf die Göttersage von Zeus, der von einer Ziege gesäugt wurde, deren Gehörn abbrach und sich wundersamerweise mit Früchten füllte.
    »Ja!«, rief Teabing begeistert. »Der Vers muss sich auf Baphomet beziehen. Damit hätten wir unseren gepriesenen Templerstein!«
    »Aber wenn das stimmt«, meinte Sophie, »haben wir ein neues Problem.« Sie deutete auf die fünf Einstellsegmente des Kryptex. »Baphomet hat acht Buchstaben, aber wir haben nur Platz für fünf.«
    Teabing grinste übers ganze Gesicht. »Und hier, meine Liebe, kommt nun der Atbasch-Code ins Spiel.«

77. KAPITEL

    L angdon war beeindruckt. Teabing hatte soeben aus dem Gedächtnis sämtliche zweiundzwanzig Buchstaben des hebräischen Alphabets – alef-beit  – niedergeschrieben. Zugegeben, er hatte die Transkription in lateinischen Buchstaben benutzt, aber jetzt las er das Ganze in makelloser Aussprache vor:

    A B G D H V Z CH T Y K L M N S O P TZ Q R SH TH
    »Alef, Beit, Gimel, Dalet, He, Vav, Sajin, Chet, Thet, Jod, Kaf, Lamed, Mem, Nun, Samech, Ajin, Pe, Zade, Kof, Resch, Sin und Taw.« Teabing wischte sich dramatisch den nicht vorhandenen Schweiß von der Stirn und fuhr fort: »In der hebräischen Buchstabierweise gibt es für die Vokale kein Zeichen. Wenn wir also das Wort ›Baphomet‹ auf hebräisch aufschreiben, fallen die drei Vokale aus, und somit hätten wir …«
    »Fünf Buchstaben!«, fiel Sophie ihm ins Wort.
    Teabing nickte und begann wieder zu schreiben. »Hier wäre also die korrekte Niederschrift des Wortes ›Baphomet‹ in hebräischer Schreibweise. Der Klarheit halber schreibe ich die fehlenden Vokale klein dazwischen.«
    Er schrieb:

    B a PV o M e Th
    »Nicht zu vergessen«, fuhr Teabing fort, »dass Hebräisch von rechts nach links geschrieben wird, Atbasch jedoch funktioniert bei unserer vertrauten Schreibweise ebenso gut. Jetzt müssen wir noch unseren Austauschschlüssel erstellen, indem wir das ganze

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