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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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schon Jahrzehnte her. Wie in einem anderen Leben. Vittorias letztes Lebenszeichen hatte er im Dezember erhalten – eine Postkarte, auf der sie geschrieben hatte, sie sei auf dem Weg in die Javasee, um dort ihre Forschungsarbeit über Biofelder fortzusetzen. Sie wollte mittels Satellitentechnik die Wanderungen der Stachelrochen verfolgen. Auch wenn Langdon sich nie der Illusion hingegeben hatte, eine Frau wie Vittoria würde sich damit begnügen, sein Gelehrtendasein mit ihm zu teilen, hatte die Begegnung in Rom eine Sehnsucht von unerwarteter Intensität in ihm ausgelöst. Seine lebenslange Vorliebe für die Ungebundenheit des Junggesellendaseins war ins Wanken geraten und hatte einer plötzlichen Leere Platz gemacht, die sich im vergangenen Jahr noch vergrößert zu haben schien.
    Sie waren jetzt schon eine ganze Weile unterwegs, doch von der Leiche war immer noch nichts zu sehen. »Jacques Saunière ist noch so weit gekommen?«, wunderte sich Langdon.
    »Monsieur Saunière hat einen Magendurchschuss erlitten. Sein Tod ist sehr langsam eingetreten, vielleicht in einer Zeitspanne von fünfzehn bis zwanzig Minuten. Er war offensichtlich sehr gut bei Kräften.«
    Langdon hielt erstaunt inne. »Die Sicherheitsleute haben sich eine geschlagene Viertelstunde Zeit gelassen, bis sie hier waren?«
    »Nein, keineswegs. Das Wachpersonal des Louvre hat unverzüglich auf den Alarm reagiert, den Zugang zur Grande Galerie aber versperrt vorgefunden. Die Leute konnten zwar hören, dass sich irgendwo weit hinten etwas bewegte, aber nicht erkennen, um wen oder was es sich handelte. Sie haben durch das Gitter zu dem Mann hineingerufen, aber keine Antwort erhalten. In der Annahme, dass es sich um den Eindringling handeln müsse, haben sie uns routinemäßig informiert. Wir waren binnen fünfzehn Minuten vor Ort und haben das Sperrgitter so weit angehoben, dass man darunter durchkriechen konnte. Wir haben über ein Dutzend bewaffnete Beamte hineingeschickt, um den Eindringling in der Galerie zu stellen.«
    »Und?«
    »Sie haben niemanden gefunden.« Fache zeigte ein Stück weit voraus. »Abgesehen von ihm.«
    Langdons Blick folgte Faches ausgestrecktem Finger. Anfangs dachte er, Fache hätte auf eine große Marmorstatue weiter unten in der Mitte der Galerie gezeigt. Nach ein paar Schritten jedoch erkannte er dreißig Meter weiter im dunkelroten, schummrigen Leuchten eine Insel aus weißem Licht, die ein einzelner, auf einem mobilen Ständer montierter Scheinwerfer auf den Boden warf. In der Mitte des Lichtkreises lag wie ein Insekt unter einem Mikroskop der nackte Leichnam des Museumsdirektors auf dem Parkettboden.
    »Sie haben das Foto ja schon gesehen«, sagte Fache. »Seien Sie also nicht allzu überrascht.«
    Langdon lief es eiskalt den Rücken hinunter, als er sich der Leiche näherte. Vor seinen Augen tat sich das merkwürdigste Bild auf, das er je gesehen hatte.
    Jacques Saunières bleicher Leichnam lag in exakt der gleichen Haltung auf dem Parkett, die schon auf dem Foto zu erkennen gewesen war. Langdon blinzelte ins grelle Licht und rief sich in Erinnerung, dass Saunière die letzten Minuten seines Lebens damit verbracht hatte, seinen Körper in diese seltsame Haltung zu bringen.
    Für einen Mann seines Alters sah Saunière erstaunlich fit aus, zumal seine gesamte Muskulatur sich dem Auge offen darbot. Er hatte sich bis auf den letzten Faden nackt ausgezogen, die Kleidungsstücke ordentlich zusammengelegt auf dem Boden gestapelt und sich in der Mitte des Raumes – sorgfältig nach der Längsachse der breiten Galerie ausgerichtet – auf den Rücken gelegt, Arme und Beine von sich gestreckt wie ein Kind, das im tiefen Schnee einen Schmetterling macht … oder wie ein Delinquent, der von einer unsichtbaren Kraft gevierteilt werden soll.
    Unmittelbar unterhalb von Saunières Brustbein markierte eine blutverschmierte Stelle das Loch, wo die Kugel in seinen Körper eingedrungen war. Die Wunde hatte erstaunlich wenig geblutet und war mit einem kleinen Pfropf von schwarz gewordenem Blut gefüllt.
    Auch Saunières linker Zeigefinger war blutverschmiert. Er hatte den Finger augenscheinlich in die Wunde getaucht und den blutigen Finger dann als Pinsel und seinen nackten Bauch als Leinwand benutzt, um für den befremdlichsten Anblick seines makabren, selbst gewählten Sterbelagers zu sorgen: Er hatte sich ein Symbol auf den nackten Leib gemalt, fünf gerade Linien, die zusammen einen fünfzackigen Stern ergaben.
    Das Pentagramm.
    Der

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