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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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steckte, warf der riesige Mönch sich von hinten mit der Schulter gegen die Tür und schmetterte sie dem zweiten Polizisten ins Gesicht. Während der erste herumfuhr, die Waffe im Anschlag, hechtete Silas schon nach seinen Knien. Als der Schuss krachte und die Kugel über Silas hinwegpfiff, riss er den Polizisten von den Beinen. Der Mann schlug mit dem Kopf auf den Boden. Beim Hinausrennen rammte Silas dem zweiten Beamten, der sich im Türrahmen aufzurappeln versuchte, das Knie zwischen die Beine und sprang über den sich in Schmerzen windenden Mann in den Flur.
    Silas rannte die Treppe hinunter. Jemand musste ihn verraten haben, aber wer? Als er das Erdgeschoss erreichte, stürmten weitere Polizisten durch die Haustür in den Eingangsflur. Silas machte kehrt und rannte halb nackt tiefer ins Gebäude hinein. Der Fraueneingang! Jedes Gebäude des Opus Dei hat einen separaten Fraueneingang! Nachdem er mehrere verwinkelte Gänge passiert hatte, stürmte Silas durch eine Küche, an entsetzt kreischendem Küchenpersonal vorbei, das erschrocken vor dem nackten, riesigen Albino zurückprallte, während Töpfe, Schüsseln und Besteck auf den Boden schepperten. Silas rannte am Heizungsraum vorbei durch einen dunklen Gang. Ganz hinten sah er die gesuchte Tür. Ein Fluchtweglämpchen wies ihm den Weg.
    Silas sprang durch die Tür hinaus in den Regen – und prallte mit einem Polizisten zusammen, der herangestürmt kam. Silas’ nackte Schulter rammte mit voller Wucht die Brust des Beamten. Der Polizist schlug rückwärts aufs Pflaster. Seine Dienstpistole schlitterte klappernd davon. Silas, der auf den Polizisten gestürzt war, hörte Geschrei im Haus; dann kamen Männer herbeigerannt. Silas rollte sich zur Seite und griff nach der herrenlosen Waffe, als vom Türabsatz auch schon ein Schuss knallte. Silas spürte einen stechenden Schmerz unterhalb der Rippen. Brüllend vor Zorn und Schmerz feuerte er zurück. Drei Beamte gingen blutend zu Boden.
    Plötzlich ragte ein dunkler Schatten wie aus dem Nichts drohend hinter ihm auf. Die Hände, die Silas’ nackte Schultern packten und wütend schüttelten, fühlten sich wie die Klauen des Teufels an. Der finstere Schatten schrie Silas ins Ohr. NEIN! SILAS, NICHT!
    Silas fuhr herum und feuerte. Sein Blick traf sich mit dem des Mannes hinter ihm. Kreischend vor Entsetzen sah Silas, wie Bischof Aringarosa zusammenbrach.

97. KAPITEL

    D ie Westminster Abbey beherbergt mehr als dreitausend Grabstätten und Sarkophage. Der kolossale Innenraum platzt förmlich aus den Nähten von den sterblichen Überresten berühmter Könige und Staatsmänner, Wissenschaftler und Forscher, Dichter und Musiker. Kapellen und Wandnischen sind bis in den letzten Winkel mit Grabstätten belegt, angefangen vom königlichen Mausoleum Elisabeth der Ersten, die in einem Sarkophag mit Baldachin in einer eigenen Apsis-Kapelle ruht, bis zu den bescheidenen Grabplatten im Fußboden, deren Inschriften von den Füßen der seit Jahrhunderten darüber hinwegschreitenden Gläubigen bis zur Unleserlichkeit abgewetzt sind, sodass es der Phantasie des Betrachters überlassen bleibt, sich auszumalen, wessen Gebeine in den darunter eingelassenen Grabkammern liegen.
    Die im gotischen Stile der großen Kathedralen von Amiens, Chartres und Canterbury erbaute Westminster Abbey ist unmittelbar dem Souverän unterstellt. Seit dem Weihnachtstag des Jahres 1066, als das Gotteshaus Schauplatz der Krönung von Wilhelm dem Eroberer war, hat es eine endlose Reihe königlicher Zeremonien und prachtvoller Staatsakte erlebt – von der Kanonisierung Edwards des Bekenners, den Begräbnisfeierlichkeiten für Heinrich den Fünften und Elisabeth die Erste bis hin zur Hochzeit von Prinz Andrew mit Sarah Ferguson und der Trauerfeier für Lady Diana.
    Robert Langdon war an der glänzenden Geschichte von Westminster Abbey allerdings kaum interessiert – mit Ausnahme eines Ereignisses: das Begräbnis des zum Ritter geschlagenen genialen Physikers und Mathematikers Sir Isaac Newton.
    In London lies a knight a Pope interred.
    Langdon und Sophie eilten durch den Portikus am nördlichen Querschiff. Wachleute komplimentierten sie höflich durch die letzte Neuerwerbung der Abbey – einen türrahmengroßen Metalldetektor, wie er neuerdings vor sämtlichen historischen Gebäuden Londons anzutreffen war. Sie nahmen die Hürde ohne Schwierigkeiten und begaben sich zum eigentlichen Eingang.
    Als Langdon über die Schwelle der Westminster Abbey trat,

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