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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Parkettboden hinterlassen hatte. Eine rätselhaftere, verrücktere Abschiedsbotschaft als Jacques Saunières letzte Mitteilung konnte Langdon sich schwerlich vorstellen. Sie war in Englisch geschrieben und lautete:
    13-3-2-21-1-1-8-5
    O, Draconian devil!
    Oh, lame saint!
    Langdon hatte nicht den blassesten Schimmer, was diese Zeilen bedeuteten, konnte aber gut verstehen, dass Fache das Pentagramm instinktiv mit Teufelsanbetung in Verbindung gebracht hatte.
    O, Draconian devil! Saunière hatte einen ausdrücklichen Verweis auf den Teufel hinterlassen, auf einen drakonischen gar. Nicht minder absonderlich war die Zahlenfolge.
    »Das erinnert mich ein bisschen an einen Zahlencode«, meinte Langdon.
    »Ja«, sagte Fache, »unsere Dechiffrierabteilung ist schon an der Arbeit. Wir glauben, dass diese Zahlen einen Hinweis auf den Mörder liefern könnten. Vielleicht ist es eine Telefonnummer oder sonst eine Erfassungsnummer. Aber vielleicht sind Sie ja in der Lage, diesen Zahlen eine symbolische Bedeutung abzugewinnen?«
    Langdon betrachtete die Zahlenfolge erneut. Er ahnte, dass ihn dieses Unterfangen Stunden kosten würde. Falls Saunière überhaupt an so etwas gedacht hat. Die Zahlen kamen Langdon völlig willkürlich vor. Er war an Symbolmuster gewöhnt, die einen inneren Zusammenhang erkennen ließen, aber hier … das Pentagramm, der Text, die Zahlenfolge … alles passte vorn und hinten nicht zusammen.
    »Sie haben vorhin angedeutet, dass Saunières Bemühen vermutlich darauf abzielte, eine Botschaft über Weiblichkeitskulte und derartige Dinge zu übermitteln«, sagte Fache. »Wie passt das zu dem hier?«
    Langdon wusste, dass es eine rhetorische Frage war. Diese bizarren Zeilen fügten sich eben gerade nicht in diesen Zusammenhang.
    Oh, drakonischer Teufel? Oh, lahmer Heiliger?
    »Die Zeilen scheinen irgendwie einen Vorwurf auszudrücken«, sagte Fache. »Meinen Sie nicht?«
    Langdon versuchte sich Saunières letzte Minuten vorzustellen – allein in der Grande Galerie eingeschlossen, mit dem Wissen, dass sein Tod unmittelbar bevorstand. »Ein Vorwurf an die Adresse des Mörders wäre vermutlich nicht unlogisch«, meinte er.
    »Mein Beruf verlangt von mir, dem Mörder einen Namen zu geben. Mr Langdon, ich möchte Ihnen eine Frage stellen: Was kommt Ihnen an dieser Botschaft, ungeachtet der Zahlen, am merkwürdigsten vor?«
    Am merkwürdigsten? Ein unter Qualen sterbender Mann hatte sich in der Grande Galerie verbarrikadiert, hatte sich ein Pentagramm auf den Leib gemalt und eine mysteriöse Anschuldigung auf den Boden geschrieben. Was war hier nicht äußerst merkwürdig?
    »Das Wort drakonisch«, sagte er aufs Geratewohl. Es war das Erste, das ihm in den Sinn kam. Doch Langdon kam die Bezugnahme auf Drakon – den athenischen Gesetzgeber des siebten vorchristlichen Jahrhunderts – durch einen Sterbenden bei dessen letztem Atemzug ziemlich weit hergeholt vor. »›Drakonischer Teufel‹ ist für mich eine seltsame Wortwahl.«
    »Seltsam?« Faches Tonfall bekam einen ungeduldigen Beiklang. »Ich glaube nicht, dass Saunières Wortwahl, ob seltsam oder nicht, unser vorrangiges Thema ist.«
    Langdon wusste nicht recht, was für Fache das vorrangige Thema war, doch er hatte das Gefühl, Fache und der berüchtigte Grieche aus der Antike wären gut miteinander ausgekommen.
    »Saunière war Franzose und hat in Paris gelebt«, sagte Fache beiläufig. »Dennoch hielt er es für angebracht, die Botschaft auf …«
    »… Englisch zu schreiben«, vollendete Langdon den Satz, dem aufgegangen war, worauf der Capitaine hinauswollte.
    Fache nickte. »Précisement. Haben Sie eine Erklärung?«
    Langdon wusste, dass Saunière perfekt Englisch sprach, aber weshalb er seine letzten Worte ausgerechnet in Englisch verfasst hatte, war ihm unerfindlich. Er zuckte die Achseln.
    Fache deutete noch einmal auf das Pentagramm auf Saunières Bauch. »Das soll also nichts mit Teufelsanbetung zu tun haben. Sind Sie da immer noch sicher?«
    Langdon war sich über gar nichts mehr sicher. »Der Symbolgehalt und der Text scheinen nicht zusammenzupassen. Es tut mir Leid, dass ich Ihnen nicht weiterhelfen kann.«
    Fache war ein paar Schritte zurückgetreten. »Vielleicht bringt das ein bisschen mehr Klarheit«, sagte er und stellte an der UV-Lampe einen breiten Strahl ein. »Was halten Sie davon?«
    Zu Langdons Erstaunen glühte um die Leiche herum ein unvollkommen gezeichneter Kreis auf. Saunière hatte sich offenbar hingelegt und einen Kreis um

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