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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Telefonnummer und dahinter drei weitere Zahlen – vermutlich die Nummer der Nebenstelle – waren darauf notiert. »Vielen Dank«, sagte er beunruhigt. »Wo kann ich hier telefonieren?«
    Sophie griff in die Tasche, um ihr Handy hervorzuziehen, doch Fache winkte unwirsch ab. Ohne Sophie aus den Augen zu lassen, zog er sein eigenes Mobiltelefon heraus und hielt es Langdon hin. »Benutzen Sie diesen Apparat, Mr Langdon. Er verfügt über eine abhörsichere Leitung«, sagte er kalt.
    Langdon begriff nicht, weshalb Fache so gereizt auf die junge Frau reagierte. Ein wenig befremdet nahm er das Handy, das Fache ihm hinhielt. Fache bat Sophie ein paar Schritte zur Seite; dann redete er leise, jedoch unüberhörbar tadelnd auf sie ein.
    Langdon fand den Capitaine immer unsympathischer. Er wandte sich ab, warf einen Blick auf den Zettel und tippte die Nummer ein.
    Es klingelte.
    Einmal … zweimal … dreimal …
    Endlich kam die Verbindung zustande.
    Langdon hatte damit gerechnet, dass die Vermittlung der Botschaft sich meldete, doch es war nur ein Anrufbeantworter. Seltsamerweise kannte er die Stimme. Sie gehörte Sophie Neveu.
    »Bonjour, vous êtes bien chez Sophie Neveu. Je suis absente pour le moment …« 1
    Verwundert schaute Langdon zu Sophie hinüber. »Miss Neveu, es tut mir Leid. Ich glaube Sie haben mir …«
    »Nein, nein, das ist schon die richtige Nummer«, fiel Sophie ihm ins Wort, als hätte sie mit Langdons Verwirrung gerechnet. »Die amerikanische Botschaft hat ein automatisches Mailboxsystem. Wenn Sie die Codenummer eingeben, werden Sie zu Ihrer Mailbox durchgestellt.«
    Langdon sah sie ratlos an. »Aber …«
    »Es sind die drei Zahlen auf dem Zettel, den ich Ihnen gegeben habe.«
    Langdon öffnete den Mund, um das Versehen klarzustellen, doch die unmissverständliche Botschaft, die Sophie ihm mit einem verschwörerischen Blick ihrer grünen Augen übermittelte, ließ ihn verstummen:
    Keine langen Fragen. Machen Sie schon!
    Verwirrt tippte Langdon die drei zusätzlichen Zahlen auf dem Zettel ein: 454.
    Sophies Ansagetext wurde unterbrochen. »Sie haben eine Nachricht«, sagte eine französische Computerstimme. 454 war offenbar Sophie Neveus Fernabfragecode.
    Wie kommst du dazu, den Anrufbeantworter dieser Frau abzufragen?
    Langdon hörte, wie die Kassette zurückspulte; dann lief das Band an. Wieder vernahm Langdon Sophies Stimme.
    »Mr Langdon«, flüsterte sie beschwörend. »Bitte lassen Sie sich beim Abhören meiner Nachricht auf keinen Fall etwas anmerken. Hören Sie einfach nur zu. Sie sind in Gefahr. Tun Sie genau, was ich Ihnen jetzt sage …«

10. KAPITEL

    S ilas saß hinter dem Steuer des schwarzen Audi, den der Lehrer ihm besorgt hatte, und schaute hinaus auf das großartige Kirchengebäude von Saint-Sulpice. In den Strahlen der tief angebrachten Flutlichter ragten die beiden Türme wie zwei stämmige Wächter über dem langen Baukörper des Kirchenschiffs empor, aus dessen Seiten rechts und links schattige Reihen schlanker Strebebögen ragten wie die Rippen eine anmutigen Tieres.
    Die Heiden missbrauchen ein Gotteshaus als Versteck für ihren Stein. Wieder einmal hatte die Bruderschaft einen Beweis für ihren legendären Ruf als Meister der Irreführung und des Betrugs geliefert. Silas freute sich, den Stein aufzufinden und dem Lehrer zu überreichen, damit endlich geborgen werden konnte, was die Bruderschaft den Rechtgläubigen schon so lange verweigerte.
    Wie mächtig Opus Dei dann erst sein wird!
    Silas parkte den Wagen am Rande des verlassenen Place Saint-Sulpice und atmete tief durch. Jetzt galt es, für die bevorstehende Aufgabe klaren Kopf zu behalten. Silas’ breiter Rücken schmerzte noch von der Selbstgeißelung, die er sich zuvor abverlangt hatte – aber was war dieser Schmerz schon gegen das qualvolle Leben, das er geführt hatte, bevor Opus Dei zu seinem Retter geworden war?
    Doch die Erinnerungen lasteten auf seinem Seelenfrieden.
    Lass ab von deinem Hass , befahl sich Silas. Vergib denen, die sich an dir versündigt haben.
    Er schaute zu den steinernen Türmen von Saint-Sulpice empor und versuchte, den vertrauten inneren Sog zu unterdrücken, jene Kraft, die seine Gedanken so oft zurück in die Vergangenheit riss, bis er sich plötzlich wieder in jenem Gefängnis befand, das damals – er war fast noch ein Halbwüchsiger – seine Welt gewesen war. Die Erinnerungen an dieses Fegefeuer kochten in ihm hoch wie immer, fuhren wie ein Sturm durch all seine Sinne … der

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