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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Großvater blickte sich um, als wolle er sich vergewissern, dass niemand lauschte. »Also gut«, flüsterte er dann, »wenn du darauf bestehst, Sophie – P. S. ist ein Geheimcode für deine Initialen.«
    Sophie riss die Augen auf. »Ich habe geheime Initialen?«
    »Natürlich. Enkeltöchter haben immer geheime Initialen, die nur ihre Großpapas kennen.«
    »Und was heißt P. S. ?«
    Der Großvater kitzelte sie. »Prinzessin Sophie.«
    »Ich bin aber keine Prinzessin«, kicherte sie.
    Er zwinkerte ihr zu. »Für mich schon.«
    Von diesem Tag an hatten sie beide den Schlüssel nie wieder erwähnt. Und sie war Prinzessin Sophie geworden.
    Sophie stand stumm im Salle des États . Das Gefühl des Verlusts nagte in ihrem Innern.
    »Die Initialen«, flüsterte Langdon mit einem merkwürdigen Blick. »Haben Sie die schon mal gesehen?«
    Sophie hörte die Stimme ihres Großvaters flüsternd durch die Flure des Museums hallen. Sprich nie wieder über diesen Schlüssel, weder mit mir noch mit jemand anderem. Sophie wusste, dass es falsch gewesen war, ihrem Großvater nicht zu verzeihen. Durfte sie sein Vertrauen ein zweites Mal enttäuschen? P. S. Robert Langdon suchen. Ihr Großvater wollte doch, dass Langdon ihr half.
    »Ja, ich habe die Initialen schon einmal gesehen«, sagte sie und nickte. »Ich war damals noch sehr klein.«
    »Und wo?«
    Sophie zögerte. »Auf … etwas, das meinem Großvater sehr viel bedeutet hat.«
    Langdon sah ihr eindringlich in die Augen. »Sophie, das ist jetzt sehr wichtig. Waren die Initialen irgendwie mit einem Symbol verbunden? Einem Liliensymbol vielleicht?«
    Sophie trat vor Erstaunen einen Schritt zurück. »Aber … wie können Sie das wissen?«
    »Ich bin mir ziemlich sicher, dass Ihr Großvater einer Geheimgesellschaft angehörte. Einem sehr alten geheimen Orden.«
    Sophie spürte einen Knoten im Magen. Seit zehn Jahren versuchte sie einen Zwischenfall aus dem Gedächtnis zu verbannen, der diese erschreckende Vermutung zur Gewissheit gemacht hatte. Damals war sie Zeugin von etwas Unvorstellbarem geworden. Etwas Unverzeihlichem .
    »Die Lilie in Verbindung mit den Buchstaben P und S ist das offizielle Abzeichen dieser Bruderschaft. Ihr Wappen sozusagen«, sagte Langdon.
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Sophie und sandte ein Stoßgebet gen Himmel, Langdon möge ihr jetzt nicht erzählen, er selbst sei Mitglied dieser Bruderschaft.
    »Ich habe Artikel über diese Organisation geschrieben«, sagte Langdon. Seine Stimme bebte vor Aufregung. »Die Erforschung der Symbole von Geheimgesellschaften ist eines meiner Fachgebiete. Sie nennen sich die Prieuré de Sion  – die Bruderschaft von Sion. Sie haben ihren Sitz hier in Frankreich. Ihre Mitgliedschaft besteht aus einflussreichen Personen aus ganz Europa. Sie sind einer der ältesten bis heute existierenden Geheimbünde der Welt.«
    Sophie hatte noch nie von dieser Vereinigung gehört.
    Langdon sprach jetzt schneller. »Einige der bedeutendsten Persönlichkeiten der Geschichte haben diesem Geheimorden angehört, Männer wie Sandro Botticelli, Sir Isaac Newton, Victor Hugo – und Leonardo da Vinci«, setzte er mit dem Eifer des Gelehrten hinzu.
    Sophie schaute ihn ungläubig an. »Da Vinci war Mitglied einer Geheimgesellschaft?«
    »Leonardo da Vinci hatte von 1510 bis 1519 das Amt des Großmeisters der Prieuré de Sion inne. Daher mag auch die Begeisterung Ihres Großvaters für die Werke Leonardos herrühren. Die beiden Männer verknüpft ein geschichtlich gewachsenes, brüderliches Band. Das passt auch perfekt zu ihrer Begeisterung für die Darstellung göttlicher Weiblichkeit, das Heidentum, weibliche Gottheiten und zu ihrer Geringschätzung der katholischen Kirche. Die Geschichte der Verehrung des Weiblichen durch die Prieuré de Sion ist sehr gut dokumentiert.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass dieser Geheimbund heidnischen Fruchtbarkeitskulten huldigt?«
    » Dem heidnischen Fruchtbarkeitskult. Aber, und das ist noch bedeutsamer, sie gelten als die Bewahrer eines uralten Geheimnisses, das ihnen unermessliche Macht verschafft hat.«
    In Langdons Augen war unerschütterliche Überzeugung abzulesen. Sophie blieb eher skeptisch. Ein heidnischer Geheimkult, und Leonardo da Vinci soll einst der Ordensgeneral gewesen sein? Wenn sich das nicht absurd und abwegig anhörte! Doch sosehr sie sich auch dagegen sträubte, ihre Erinnerung schweifte zehn Jahre in die Vergangenheit zu jener Nacht, in der sie ungewollt ihren Großvater bei etwas

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