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Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“

Titel: Sakrileg – The Da Vinci Code: Inkl. Leseprobe aus „Inferno“ Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Zahlenfolge ein, die das System deaktivierte.
    Im Innern fand sie das ganze Haus verlassen vor, auch die obere Etage. Als sie wieder nach unten kam und konsterniert im verlassenen Salon stand, hörte sie etwas.
    Gedämpfte Stimmen.
    Sie schienen von unten heraufzudringen.
    Sophie legte das Ohr auf den Fußboden. Ja, die Stimmen kamen eindeutig von unten. Sie schienen zu singen oder zu … beten ? Sophie bekam es mit der Angst zu tun. Denn fast noch gespenstischer als der Gesang war die Tatsache, dass das Haus keinen Keller hatte …
    Jedenfalls, soweit sie wusste.
    Sophie sah sich im Wohnzimmer um. Ihr Blick verharrte auf dem einzigen Gegenstand, der sich nicht an seinem gewohnten Platz befand – das Lieblingsstück ihres Großvaters, eine große Tapisserie von Aubusson. Der Wandteppich hing sonst immer vor der holzgetäfelten östlichen Wand neben dem Kamin, aber heute war er auf seiner Messingstange beiseite geschoben worden. Das Paneel dahinter war zu sehen.
    Als Sophie darauf zuging, hatte sie den Eindruck, dass der Gesang noch lauter wurde. Zögernd legte sie das Ohr ans Paneel. Der monotone Singsang wurde deutlicher. Es war unverkennbar ein Chorgesang … mit völlig fremdartigen Lauten.
    Hinter der Wand musste ein Hohlraum sein.
    Als Sophie die Finger langsam über den Rand des Paneels gleiten ließ, ertastete sie eine versteckt eingearbeitete Vertiefung. Mit pochendem Herzen zwängte sie die Fingerspitzen in den Schlitz und schob. Eine Geheimtür! Geräuschlos glitt die hölzerne Wand zur Seite. Stimmen hallten aus dem Dunkel zu ihr herauf.
    Sophie schlüpfte durch die Öffnung und stand vor einer schmucklosen, grob gearbeiteten Wendeltreppe, die nach unten führte. Seit ihrer Kindheit hatte sie dieses Haus regelmäßig besucht und wusste nicht einmal, dass es diese Wendeltreppe überhaupt gab …
    Sie stieg hinunter. Kühle Luft wehte ihr entgegen, während sie auf die Stufen starrte, die gewunden in die Tiefe führten. Die letzte Stufe kam in Sicht. Sophie konnte ein kleines Stück des daran anstoßenden Kellerbodens erkennen: von orange flackerndem Feuerschein beleuchtete Steinplatten.
    Mit angehaltenem Atem schlich sie ein paar Schritte voran und ging in die Hocke, um ein größeres Blickfeld zu haben. Sie brauchte ein paar Sekunden, um den Anblick zu verkraften, der sich ihr bot.
    Sie blickte in eine Art Grotte, die roh aus dem anstehenden Granitgestein des Hügels herausgehauen zu sein schien. Mehrere Fackeln in eisernen Wandhaltern spendeten flackerndes, unstetes Licht. Ungefähr dreißig Personen bildeten in der Mitte des Raums einen Kreis im geisterhaften Lichtschein.
    Das kann nicht sein , sagte sich Sophie. Das ist ein böser Traum.
    Alle Anwesenden trugen Gesichtsmasken. Die Frauen waren in Gewänder aus durchsichtigem weißen Stoff gekleidet und trugen goldene Pantoffeln. Die Männer trugen schwarze Roben und schwarze Masken. Alles wirkte wie eine groteske Versammlung zu groß geratener Schachfiguren. Die Gestalten wiegten sich vor und zurück und intonierten einen Lobgesang auf irgendetwas, das offenbar zu ihren Füßen auf dem Boden vor sich ging, doch Sophie konnte es nicht sehen.
    Der Singsang wurde schneller und lauter, schwoll an zum orgiastischen Donnerhall. Die ekstatische Gemeinschaft wogte vor, zurück, vor und fiel auf die Knie. In diesem Moment sah auch Sophie, was die anderen die ganze Zeit schon beobachtet hatten. Sie prallte vor Entsetzen zurück, doch im Bruchteil einer Sekunde hatte sich das scheußliche Bild für immer in ihr Gedächtnis eingebrannt. Mit einem Würgen in der Kehle fuhr sie herum und flüchtete die Wendeltreppe hinauf, wobei sie an den Wandvorsprüngen Halt suchte. Hinter sich stieß sie die Geheimtür zu, flüchtete aus dem scheinbar verlassenen Haus und fuhr nach Paris zurück, wobei sie hemmungslos weinte.
    Noch in dieser Nacht hatte sie ihre Siebensachen gepackt und ihr Heim verlassen. Ihr ganzes bisheriges Leben war unter der Wucht des Schocks, der Enttäuschung und der Irreführung zerbrochen. Auf dem Esstisch hatte sie einen Zettel hinterlassen:
    ICH BIN DORT GEWESEN. WAGE NICHT,
MICH ZU SUCHEN!
    Neben den Zettel hatte sie den Zweitschlüssel aus dem Holzschuppen gelegt.
    »Sophie!« Langdons Stimmme riss sie aus ihren Gedanken. »Stopp! Stopp!«
    Sophie stieg hart auf die Bremse. Mit kreischenden Reifen kam der Smart zum Stehen.
    Langdon deutete die Straße hinunter.
    Das Blut stockte Sophie in den Adern. Ungefähr hundert Meter vor ihnen war die

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