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Sakuro, der Daemon

Sakuro, der Daemon

Titel: Sakuro, der Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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    *
    In der großen Tempelhalle war es totenstill. Mit starren Gesichtern standen 50 Krieger in den kleinen Nischen, die in das Gestein gehauen waren. Die änner, nur mit Lendenschurz bekleidet, hielten Lanzen und brennende Fakkeln in den Fäusten.
    Der dunkelrote Lichtschein zuckte über die mit öl eingeriebenen Gesichter der Krieger und gab diesen ein dämonisches Aussehen. Mitten in der Tempelhalle stand ein Opferstein. Er war wuchtig, und der helle Fels war an vielen Stellen dunkel von geronnenem Blut.
    Auf diesem Stein lag ein Krummschwert, dessen Griff mit Edelsteinen verziert war.
    Plötzlich ertönte ein Gong. Zwei große Steinquader schoben sich an der Stirnseite der Halle wie auf einen geheimen Befehl hin auseinander und gaben einen mannshohen Durchgang frei.
    Monotoner Singsang durchdrang die Tempelhalle.
    Die Krieger traten zwei Schritte vor und stellten sich so, daß sie den Eingang zugewandt waren.
    Eine seltsame Prozession bewegte sich in die Tempelhalle. Flankiert von sechs muskulösen Bewachem schritt hoch aufgerichtet ein Mann auf den Opferstein zu.
    Der Mann steckte in einem blutroten Gewand und hatte sein langes Haar mit einem goldfarbenen Stirnband zusammengebunden.
    Dieser Mann war Sakuro!
    Vor dem Opferstein blieb die Gruppe stehen.
    Die sechs Wächter ließen Sakuro nicht aus den Augen, und auch die Sinne der anderen Krieger konzentrierten sich auf ihn.
    Immer noch klang der monotone Singsang durch die Halle. Er steigerte sich noch, und dann betraten die Priester das .große Gewölbe. Sie hatten die Hände in die weiten Ärmel ihrer Gewänder gesteckt, hielten die Augen gesenkt und bewegten nur die Lippen.
    Die Priester stellten sich hinter den Opferstein..
    Alles deutete darauf hin, daß man auf jemanden wartete.
    Sakuro wandte langsam seinen Kopf. Er ließ den Blick über die Menschen schweifen, die bei seiner Hinrichtung zugegen sein würden. Ein spöttisches Lächeln legte sich auf seine Lippen. Sie alle konnten nicht wissen, daß man ihn nicht töten konnte. Vielleicht seinen Körper, doch sein Geist würde weiterleben. In dem Raum zwischen Diesseits und Jenseits, der allein den Dämonen vorbehalten bleibt.
    Immer noch sangen die Priester. Es waren Gebete, um die Götter gnädig zu stimmen, damit sie das Opfer annahmen.
    Endlich kam der Pharao. Er wurde in einer Sänfte in die Halle getragen. Die nackten Füße der Sklaven klatschten auf dem Boden.
    »Halt!« dröhnte die Stimme des Pharaos.
    Die Sklaven stoppten.
    Langsam stieg der Pharao aus der Sänfte. Er war prächtig gekleidet und hatte sein Gesicht mit feuchtem Lehm eingerieben, so wie es das Ritual vorschrieb.
    Der Pharao hob die rechte Hand.
    Sofort hörte der Singsang der Priester auf.
    Stille legte sich über die Tempelhalle.
    »Sakuro, sieh mich an!« dröhnte die Stimme des Pharaos.
    Langsam wandte sich der Magier um.
19
    Xotorez, der Pharao, ging auf ihn zu. Respektvoll traten die sechs Bewacher zur Seite.
    Einen Schritt vor Sakuro blieb der Pharao stehen.
    »Du kennst das Urteil der Weisen«, sagte Xotorez. »Die Götter verlängen für den Frevel, den du begangen hast, deinen Tod. Du hast Ira, meine Tochter, geschändet.
    Dafür wird man dir den Kopf abschlagen und anschließend die Augen ausstechen. So, wie es die Gesetze verlangen. «
    Nach diesen Worten des Pharaos war es totenstill. Doch durch diese Stille gellte auf einmal das teuflische Gelächter des Magiers. Sakuro breitete beide Arme aus und führte sie in einer weites Geste wieder zusammen.
    »Ich habe deine Worte vernommen Xotorez«, sagte er, »und ich weiß, daß ich meinem Schicksal nicht mehr entgehen kann. Aber nun höre auch mich an Du wirst mich töten und doch nicht töten. Mein Geist wird weiterleben, um irgendwann wird dich meine grausame Rache treffen. Ich werde aus dem Jenseits zurückkehren und dich in den Schlund des Verderbens ziehen.« Sakuros Gesicht hatte sich bei diesen Worten zu einer schrecklichen Grimasse verzerrt. Seine Augen, sonst dunkel wie die Nacht, schienen ein unheimliches Feuer zu versprühen, die klauenartig vorgestreckten Hände vollführten geheimnisvolle Bewegungen.
    Der Pharao wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Angst hatte ihn plötzlich erfaßt. Er wußte, Sakuro war kein normaler Mensch, er war ein Dämon, ein Magier, der mit dem Bösen im Bunde stand.
    »Und so höre denn meine weiteren Worte!« gellte Sakuros Stimme. »Sei verflucht!
    Hahaha.«
    Das höhnische Gelächter schnitt den Anwesenden wie Messer in die

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