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Sakuro, der Daemon

Sakuro, der Daemon

Titel: Sakuro, der Daemon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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alten Legende mal gelesen, daß es irgendwo auf dieser Welt Eingänge zu dem Reich der Dämonen geben soll. Wo die aber sind, stand nicht in dem Buch.«
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    »Mr. Sinclair. Diese Eingänge müssen wir unbedingt finden. Verstehen Sie? Dann können wir Kenneth vielleicht retten.«
    John lächelte ein wenig müde. »Machen Sie sich keine Illusionen, Miß Hopkins. Das wird uns wohl kaum gelingen. Es wäre zu unwahrscheinlich.«
    »Aber Sie glauben doch daran, daß es solche Tore gibt?«
    John nickte. »Tore jedoch nur im übertragenen Sinn.«
    »Dann ist es gut. Mr. Sinclair, ich möchte nicht mehr hierbleiben. Lassen Sie uns fahren. Bitte!«
    John sah auf seine Uhr. »Es ist weit nach Mittemacht.«
    »Trotzdem. Im nächsten Dorf bekommen wir bestimmt noch Zimmer. Ich kenne dort einen Gasthausbesitzer persönlich.« »Na ja. Mir soll's recht sein«, stimmte John schließlich zu.
    »Danke.«
    Sheila schwang die Beine aus dem Bett.
    »Ich will mich nur noch im Bad ein wenig frisch machen, Mr. Sinclair.«
    »Gut, ich warte.«
    Sheila stand auf, strich sich über das Gesicht und machte sich auf den Weg ins Bad.
    Gedankenverloren zündete sich John eine Zigarette an.
    Sheilas gellender Schrei zerriß die Stille.
    John sprang blitzschnell auf, warf die halbangerauchte Zigarette in den Ascher und raste nach draußen auf den Flur.
    »Sheila!«
    »Hier«, wimmerte das Mädchen. John sah sich um und entdeckte eine offenstehende Tür am Ende des Flures.
    Das Badezimmer. Wie der Blitz rannte John darauf zu. Sheila lehnte mit dem Rücken an der gekachelten Wand. Sie hatte ihr Gesicht in beide Hände vergraben und schluchzte hemmungslos.
    Johns Blick glitt gedankenschnell durch das Badezimmer . . . und . . . Fast stockte ihm der Herzschlag. Neben der Wanne lag ein junger Mann. Es war Kenneth Brandon . . .
    *
    John kannte den Wissenschaftler von einer Fotografie her, die ihm Sheila gezeigt hatte.
    Langsam ging der Inspektor auf Kenneth zu.
    Brandon lag auf der Seite, das Gesicht der Wanne zugewandt.
    Vorsichtig drehte ihn John auf den Rücken und zuckte gleichzeitig entsetzt zurück.
    Kenneth Brandon besaß keine Augen mehr!
    Jemand hatte sie ihm ausgestochen.
    John Sinclair zog scharf die Luft ein. Bilder tauchten vor seinen Augen auf. Er sah die Szene, die er vor einer halben Stunde noch gelesen hatte, ganz genau] vor sich.
    Ein Sklave hatte Sakuro die Augen ausgestochen.
    Und jetzt dieses.
    Grauenhaft, unbegreiflich.
    John deckte Kenneth Brandons Gesicht mit seinem Körper ab, damit Sheila dieser Anblick erspart blieb. Dann fühlte er nach dem Herz des Mannes.
    Es schlug nicht mehr.
    Aber war Kenneth Brandon wirklich
    tot? Ging es ihm vielleicht wie seinem Vater?
    John begann zu überlegen. Kurz vor der Verbrennung war dieser gräßliche Schrei aus dem Sarg gekommen. John hatte angenommen, daß in dem Sarg ein Scheintoter gelegen 22

    hatte. Aber kann ein Mensch wie Kenneth, dem man beide Augen ausgestochen hatte, überhaupt noch leben?
    John holte einen kleinen Spiegel aus der Tasche und hielt ihn gegen den Mund des Mannes.
    Die Fläche blieb klar.
    Auch bei leisestem Atmen hätte sie beschlagen müssen.
    Der ScotlandYard-Inspektor stützte sich am Rand der Wanne hoch. Sheila hatte ihren Schock noch immer nicht überwunden.
    John legte seinen Arm um ihre Schultern. »Kommen Sie, Sheila.«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. Aber Kenneth. Wir können ihn doch nicht einfach so liegenlassen. Wir müssen etwas tun. Er ist...«
    »Ich werde meine Dienststelle anrufen, Miß Sheila«, sagte John. »Wir haben Spezialisten, die sich mit Ihrem Verlobten beschäftigen können.«
    Sheila blickte John aus tränennassen Augen an. »Ja, ist er denn nicht tot?«
    »Ja und nein. Aber das erkläre ich Ihnen später. Ich muß jetzt telefonieren.«
    »Im Flur steht ein Apparat. In der kleinen Nische dahinten auf dem Tisch.«
    »Danke.«
    »Ich werde mit Ihnen gehen, Mr. Sinclair. Freiwillig bleibe ich keine Sekunde länger allein.«
    »Das kann ich verstehen.« John nahm den Hörer auf und fragte: »Kann man von hier aus durchwählen?«
    »Ja.«
    Mit dem rechten Zeigefinger wählte John die erste Zahl. Die zweite Zahl.
    Und plötzlich erlosch das Licht.
    Sheila Hopkins schrie leise auf. Zitternd preßte sie sich gegen John Sinclair.
    »Was immer geschieht, Miß Hopkins, behalten Sie vor allen Dingen die Nerven, und bleiben Sie immer bei mir.«
    John hatte unwillkürlich leise gesprochen.
    »Ja«, hauchte das Girl.
    Irgend jemand mußte die gesamte

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