Sakuro, der Daemon
laß hören.«
John berichtete. Als er fertig war, sagte Bill Conolly: »Allerdings bin ich mir über meine Rolle in dieser Sache nicht klar.«
»Ganz einfach. Du sollst mit auf Sheila Hopkins aufpassen. Das Mädchen schwebt in Gefahr.«
Bill grinste. »Genau das, was mir Spaß macht.«
»Freu dich nicht zu früh. Es kann verdammt gefährlich werden.«
»Unsinn. Wann geht's los?«
»Noch heute nacht. Flugkarten habe ich schon bestellt.«
»Auch für mich?«
»Sicher. Dreimal Kairo. Hin-und Rückflug.«
26
Schön, dann werde ich packen.«
Innerhalb einer halben Stunde war
Bill fertig. In Johns Bentley fuhren die Männer zum ScotlandYard-Gebäude. Bill blieb im Wagen sitzen, während John in die psychiatrische Abteilung fuhr.
Professor Snyder ließ Sheila Hopkins nur ungern gehen.
»Sie wissen, welche Verantwortung Sie auf sich laden«, betonte er noch mal.
»Ja«, erwiderte John, nahm Sheila am Arm und fuhr mit ihr nach unten.
Das Mädchen machte wieder einen halbwegs normalen Eindruck. Nur die roten Flecken im Gesicht zeugten davon, daß sie unter einer inneren Erregung stand.
»Wo bringen Sie mich hin, Mr. Sinclair?«
»Wir unternehmen eine kleine Reise. Mit dem Flugzeug.«
»Ohne mich vorher zu fragen?«
»Es geschieht in Ihrem Interesse.«
Als sie den Lift verließen und auf den Gang hinaustreten wollten, blieb Sheila plötzlich stehen.
»Ich will jetzt auf der Stelle wissen, was Sie mit mir vorhaben.«
»Wir fliegen nach Ägypten. Genauer gesagt nach Kairo. Und von dort aus geht es weiter bis in die Nähe von Sakkarah.«
Sheilas Augenlider flackerten. »Sie wollen in die Pyramide, die auch Dr. Brandon mit seinen Leuten betreten hat?«
»Ja. Ich will zu Sakuros Grab.«
Sheila preßte die rechte Hand vor den Mund. John spürte, wie die Angst in ihr hochkroch.
Er konnte das Mädchen nicht einfach zwingen, mitzufliegen. Wenn Sheila nicht wollte, dann sah es schlecht aus. Nur sie allein hatte den Kontakt zu Sakuro.
»Sie werden dort Ihren Verlobten finden«, sagte John.
»Kenneth?« Sheilas Augen begannen
plötzlich zu leuchten. »Ja, ich komme mit.«
John fiel ein Stein vom Herzen. Wenn er nur wüßte, was sich in dem Mädchen abspielte. Aber so war er auf Vermutungen und seine Intuition angewiesen.
Bill Conolly war von der Schönheit des Mädchens beeindruckt und gab dies auch offen zu.
Sheila lächelte jedoch nur und verhielt sich schweigsam.
Sie fuhren noch an ihrer Wohnung vorbei, und Sheila Hopkins packte das Nötigste in einen kleinen Koffer.
Dann ging die Fahrt zum Flughafen Heathrow. Bis zum Start der Maschine hatten sie noch eine Stunde Zeit, die sich Sheila, John und Bill im Wartesaal verkürzten.
Nach einer Weile entschuldigte sich das Mädchen für einen Augenblick.
»Was hältst du von ihr?« fragte John seinen Freund.
Bill zuckte die Achseln. »Macht an sich einen ruhigen Eindruck. Der Kenner würde sagen, eine Frau zum Heiraten.«
»In dem letzten Punkt stimme ich dir bei. Allerdings der ruhige Eindruck, den du von ihr hast, ist eine Täuschung. Sheila Hopkins muß innerlich aufgewühlt sein wie das Meer bei Windstärke zehn.«
Bill zuckte die Achseln. »Von Psychologie habe ich keine Ahnung.«
John sah auf seine Uhr. »Wo sie nur bleibt?« murmelte er.
Billy Conolly drehte sich halb um und blickte in Richtung der Toiletten. »Da kommt sie ja. Verdammt, John, was ist das denn?«
Blitzschnell drehte John den Kopf und hatte plötzlich das Gefühl, in einem Irrenhaus zu sein.
27
Sheila Hopkins ging langsam durch die Tischreihen. In der linken Hand hielt sie ihre Handtasche und in der rechten einen Totenkopf, aus dessen Augenhöhlen tropfenweise das Blut floß . . .
*
Jetzt erst entdeckten auch die anderen Wartenden Sheila Hopkins. Schreie wurden laut.
Zwei ältere Ladys bekamen einen Ohnmachtsanfall.
John Sinclair sprang auf und rannte mit langen Sätzen auf Sheila zu.
Er erreichte das Mädchen, als die ersten Gäste panikartig den Warteraum verließen.
»Sheila!« rief John und faßte nach dem Totenkopf.
Im gleichen Augenblick wurden die bleichen Knochen unter Johns Berührung zu Staub, der so feinkörnig war, daß er von den Ventilatoren zum Teil weggeweht wurde. Auch das Blut war verschwunden.
Die ersten Sicherheitsbeamten rannten mit schußbereiten Waffen in den Warteraum.
Mit ihnen erreichte auch Bill Conolly den Inspektor.
»Was ist hier geschehen?« schnarrte ein dürrer Mann, wohl Anführer der Truppe.
»Nichts«, sagte John leise und zeigte
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