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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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sehr? Nunja, mein Sohn, ich weiß nur dass das Volk bei den vielen Lügen wo die bösen Zungen in alle Himmelsrichtungen ausposaunen am Ende rein gar nichts mehr kapirt, und nach ein paar Jahren glauben sie alles denn dann gibt’s keine Zeugen mehr für die Wahrheit. Die Lästermäuler halten ihre Afterreden mit Blick auf die Zukunft und lügen unverdrossen, etwas bleibt immer hängen. Doch jetzt müsst ihr gehen, tut mir leid, mehr kann ich euch beim besten Willen nicht sagen, denn von Politik versteh ich nichts und hab viel zu tun. Aber wie er so spricht, senkt er die Augen und ist sonnenklar dass er lügt, denn ich bin sicher er weiß ganz genau wer den Männern der päpstlichen Kanzlei oder auch andren Fälschern den Befehl gibt all diese Lügen zu schreiben, wo auch er selbst wer weiß wieviele Fälschungen in Umlauf gebracht, aber der Alte ist nicht dumm, drum hat er über diese Sache die im Grunde die allerwichtigste ist kein Sterbenswörtchen sagen wollen.
    Wenn ich das so höre, Signior Padrone, dann glaube ich dass diese Teutschen und Alemannen immer noch an dem Gott Mannus und dem Gott Tuiscon hängen, hahaha entschuldigt bitte, aber diese Namen bringen mich jedesmal zum Lachen und all der andre Stuss von Tacitus auch, jedenfalls gefallen diese Götter ihnen besser als Unser Herrgott Jesus Christus und die Jungfrau Maria, weil das sind keine Teutschen. Aber die Teutschen werden immerzu vom Pech verfolgt sein wenn sie so weitermachen, denn nur Jesus und Maria haben die Macht uns vor dem Teuffel zu beschützen und das Pech aus unsrem Leben zu verbannen, aber das hat ja nichtmal mein Ziehvater kapirt.
    Untertänigst Euer Diener
    Salaì
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    1 * Die Geschichte von Bartolomeo Flores, von der Salaì berichtet, hat sich wirklich ereignet, vgl. das Diarium von Johannes Burkard, hg. von E. Celani, Città di Castellano 1906, Bd. I September-Oktober 1974.

62.
    Mein Padrone, der ihr die Freude Eures Dieners seid,

    wie unsre Unterredung mit dem Alten beendet ist lässt der Mensch mit den verbeulten Eiern uns aus einer andren Tür am andren Ende des Kellers rausgehn die zu einer Treppe führt und in einen andren Hof als den wo wir vorher hineingegangen, und darum dreht sich uns fast der Kopf, und es ist unmöglich zu verstehn wo zum Teuffel wir gewesen und welchen Weg wir gegangen sind, und so denke ich, dieser Alte ist wahrhaftig nicht dumm, denn wenn jemand hier nur einmal gewesen kann er den Ort unmöglich wiederfinden, und wenn die Sbirren kommen weiß er auch sofort wie er fliehen kann, nemlich durch eine von den vielen Türen die hierhin und dorthin führen, wogegen einer der von draußen kommt sich sofort verirrt. Wann wir wieder auf der Straße sind lässt sich der Mensch mit den Beuleiern die Bullen zurückgeben dass sie wieder an ihren Platz in der päpstlichen Kanzlei gestellt werden, und dann sagt er, also gut, ihr habt gesehn dass die Papiere wo ich euch gebracht wirklich einen Haufen Geld wert sind, und die Arbeit die ich gemacht war mordsgefehrlich, drum muss der Valentino mir mein Geld geben, ist das klar? Und wir sagen, natürlich, er gibt es dir bestimmt, du musst nur zu Grassi gehn und es ihm sagen, aber da macht der Mensch mit den Beuleiern ein zweifelndes und ein bisschen ärgerliches Gesicht, und man sieht genau dass er niemals den Mut finden wird selbst mit Grassi zu sprechen, aber er sagt, ich warne euch, wenn es Probleme gibt sehn wir uns wieder, verstanden?, und wir antworten, ja gewiss, in Ordnung, besuch uns wann du willst, denn bevor Beuleier sich aufrafft mit Grassi zu sprechen sind wir sicher schon zurück in Fiorenza.
    Wie wir wieder allein sind hat Lionardo ein müdes und finstres Gesicht, denn die Sachen die wir von dem Alten gehört waren alles andre als lustig, aber wir können uns jetzt nicht ausruhn, weil es gibt noch was zu erledigen. Wir gehen nemlich das teutsche oder elsässische oder alemannische Pfäfflein besuchen, was mir ja wie Ihr Euch erinnern werdet, Signior Padrone, seine Adresse hier in Rom gegeben, und wohnt in einem Haus das Ordensschwestern gehört.
    Wann wir ankommen will das Pfäfflein grad ausgehn, aber kaum haben wir uns vorgestellt freut er sich sehr, denn ich sage ihm dass mein Ziehvater der berühmte Lionardo aus Vinci ist, und der junge Priester weiß genau wer das ist. Bloß in einer Sache irrt er sich, denn er sagt, oh ja, welch eine Ehre, den berühmten Lionardo aus Vinci kennenzulernen der die Kirche Sankt Ambrosius in Mailand so wunderbar wieder

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