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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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nemlich dass ich meine es sind die von Straßburg wo die bösen Gerüchte über den Papst und seine Verwandten verbreiten. Lionardo, der einen Dickschädel hat, sagt, ach hör doch auf, wir haben ja nicht mal Beweise, ich kann dem Valentino doch nicht sagen dass dir das eingefallen ist, denn den Ideen die ein Junge von zwanzig Jahren hat, auf die kann er sich bestimmt nicht verlassen.
    Grad in diesem Moment kommen wir an der Herberge an, und da gibt’s schon wieder eine böse Überraschung. Unter der Tür von Lionardo hat jemand ein Papier durchgeschoben mit einer Zeichnung darauf.

    Mein Ziehvater will nicht mal was dazu sagen, aber ich sehe gleich, dass sein Gesicht vor Schreck weißer ist als Gips. Wer hat gewusst dass wir in der Herberge de la Fontana sind? Die andren Zimmer auf unserem Stockwerk sind leer, drum ist es schlecht möglich dass man Lionardo mit einem andern verwechselt hat. Ist uns jemand gefolgt seit wir in Rom sind? Aber wer?
    Sogleich ist mir ein Zweifel gekommen: Könnt es nicht sein dass der wo diese Zeichnung von einem Gehenkten unter Lionardos Tür gelassen, das für die Stadt Fiorenza getan hat? Nemlich Lionardo hat auch mal ein Bild von einem Gehenkten gemacht, den hatte er selbst gesehn, und das war dieser Bernardo 1 * der Fiorenza verraten hat und geflohen ist, und dann in Konzstantinopel gefasst wurde, der hatte mitgemacht bei der berühmten Verschwörung der Pazzi die viel Leid über Fiorenz gebracht, und war sogar ein Papst dabei, und zufällig steht auch Lionardo grad im Dienst des Valentino, also auch vom Papst. Daher sag ich zu meinem Ziehvater, wisst Ihr, Vater, diese Zeichnung erinnert mich an die von dem Verräter Bernardo die Ihr mal gemacht, und dann blick ich ihn an um zu sehen was für ein Gesicht er zieht, doch er sagt nur, was für einen Mist redest du da, Salaì, meine Zeichnung das ist ein Kunstwerk und kein blöder Scherz von einem Verrückten, und an seinem Gesicht seh ich, er hat eine Heidenangst.
    Sofort sag ich zu Lionardo dass wir auf der Stelle in die Messe gehn müssen um uns segnen zu lassen, und dass ihm diese Sachen passiren weil er das Weihwasser niemals nicht anrührt, und an sowas hat der Teuffel seine höllische Freude. Aber Lionardo will in der Herberge bleiben, weil er zu viel zu tun hat, sagt er, doch ich glaube er hat nur Angst dass wieder jemand in sein Zimmer kommt, um ihm seine Zeichnungen und andre Sachen zu stehlen. Schließlich bin ich allein in die Messe gangen, und Jesus und die Jungfrau und alle Heiligen mögen uns beschützen.
    Dies ist alles was ich im Augenblick berichten kann und lass ich Euer Gnaden entscheiden ob es gut oder schlecht ist für Fiorenza, unsere Heimat.
    Euer tief ergebener Sklave
    Salaì
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    1 * Salaì bezieht sich auf Bernardo di Bandirlo Baroncelli, einen der Teilnehmer der berüchtigten Verschwörung der Familie Pazzi gegen die Signioria der Medici, der floh, in Konstantinopel gefangen und am 29. Dezember 1479 in Florenz gehängt wurde. Leonardos Zeichnung, die den noch hängenden Leichnam darstellt, befindet sich im Musée Bonnat in Bayonne.

21.
    Mein sehr geliebter Padrone,

    ich bestätige mit diesem Schreiben Euren Brief erhalten zu haben, mit welchem Ihr mir wie immer massenhaft weise und schlaue Dinge sagt, und ich nehme mir auch wieder vor dass ich die Augen offen halt, wie Ihr sagt, und nicht immer bloß die Weiber im Kopf habe, sonst denkt Ihr nicht dran mich zu bezahlen, im Gegenteil, Ihr werdet mich bestrafen lassen, und da habt Ihr Recht, nemlich alles was Ihr macht ist immer richtig und vortrefflich.
    Euch stets unterwürfigst zu Diensten
    Salaì

22.
    Mein hochverehrter Padrone,

    die Magd von der Herberge zeigt dass sie mich gerne hat und dass sie mir helfen will. Nemlich auch heute ist vor der Herberge der Burkard mit seinem gewohnten Geleit vorbeigezogen, und konnt ich ihn diesmal sehr gut sehn: der Zeremonienmeister vom Papst ist groß und hat ein rundes Gesicht, sehr kurze und weiße Haare, eine Hakennase, blaue Augen wie alle Teutschen und einen gewaltigen Bauch, wie von einem Menschen der gerne viel und immer isst. Wann die Gruppe an uns vorbeizieht bitt ich das Mägdchen sie soll sich dem Sander zeigen, dem Sekretarius vom Burkard. Mir scheint der Magd gefällt’s dies Spielchen zu spielen, und Sander hat wirklich angebissen: Wann sie vor ihm hinkniet, stellt Euch das mal vor, Padrone, da bleibt der Sekretarius stehn und lässt zu dass der Geleitzug von seinem Padrone ohne ihn weitergeht. Dann

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