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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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kümmert er sich um das Mädchen nimmt ihren Arm, und da komm ich hinzu. Wie er dem Mägdlein recht sittsame und freundliche Dinge sagt (ist sowieso klar, dass er nur Sauereien im Sinn hat) mach ich ein besonders tumbes Gesicht und sag, verzeiht, mein Herr, darf ich Euch eine Frage stellen? Signior Sander, ich bin Toskaner und komme aus Fiorenza und hab viel reden hörn von diesem großen Mann, dem Poggio, wo hier in Rom gelebt und für den Papst gearbeitet hat, und ist zwar schon lange tot doch vielleicht könnt Ihr mir etwas von ihm erzählen.
    Aber sofort seh ich, Signior Padrone, dass ich was Falsches gesagt, nemlich Sander wird finster im Gesicht und lässt den Arm von dem Mägdlein los und sagt, aber Junge, was geht dich das an? Und scheint ganz und gar nicht froh. Ich antworte ihm mit dümmren Gesicht als wie zuvor, naja, Ihr müsst wissen, Signior Sekretarius, dass Poggio ein großer Mann war. Ha, von wegen großer Mann, sagt dieser Sander, du weißt wohl nicht, Junge, dass er wie ein Hund krepirt ist?
    Da bin ich lieber still geblieben, Signior Padrone, und denk mir, uff, wenn ich das Lionardo erzähl, dann sagt er mir wieder, ich soll mich nicht mit den Teutschen einlassen. Zum Glück hat Sander gleich wieder Lust gekriegt was mit dem Mägdchen einzufädeln, und sagt zu mir, du bist also nicht von hier, und ich nehme an, du willst in dieser Stadt dein Glück machen, hab ich Recht? Oh ja gewiss, Signior Sander, antworte ich. Gut Junge, dann komm mich mal besuchen im Palazzo vom Messer Burkard, da geb ich dir ein paar gute Ratschläge, denn Rom ist eine schwierige Stadt wo alle versuchen sich eine gute Position zu verschaffen, drum brauchst du jemanden der dir am Anfang erklärt was man tun muss und was besser nicht, und wann du zu mir kommst, dann bring deine Verlobte mit, und schenkt dem Mädchen noch einen Blick der ist so als wollt er sie verschlingen. Nachdem Sander weggegangen ist fragt mich die Magd wer dieser Poggio ist von dem ich gesprochen hab, und warum der Sander so erregt ward wie er den Namen hört. Ich hab ihr nur gesagt dass Poggio ein Gelehrter in Fiorenza war und dass ich nicht gewusst hab wie böse er geendet ist. Da sagt mir das Mägdchen, ich irre mich gewiss, nemlich es stimmt dass dieser Poggio wie ein Hund krepirt ist, im Jahr 1494, also vor sieben Jahren war das, und im Viertel von der Herberge wissen es alle, und außerdem war er nicht aus Fiorenza sondern ein Spanier.
    Ist ganz klar, Signior Padrone, dass wir von zwei verschiednen Personen sprechen, weil Poggio aus unsrer Stadt kam, und darum hat er seine Statue in Fiorenza, also die wo ich den Schnurrbart drauf gemalt, und ist vor fünfzig Jahrn gestorben wie Lionardo und Kopernikus gesagt haben, nicht vor sieben. Das Mädchen wusste nicht was für ein Gewerbe dieser Poggio hatte von dem sie redet, nemlich wann er krepirt ist war sie noch ein kleines Kind, aber was ihr in Erinnrung geblieben war, außer dass er Spanier war, war wie er kaltgemacht wurde: in seinem Bett mit Axthieben auf den Kopf.
    Euer getreuester
    Salaì

23.
    Gütigster und gnädigster Padrone,

    dieweil ich schrieb hat Lionardo an meine Tür geklopft, und musst ich schnell das Blatt verstecken und so tun als wär ich mit andren Dingen beschäftigt, drum hab ich ein Stück Brot gegessen mit Oliven und Ricotta von der Kuh, der ist sehr gut, den hab ich gestern von einer Händlerin gekauft die hatte zwei so schöne runde Euter dass sie selbst aussieht wie eine Kuh, und hat mir einen kleinen Kredit gewährt.
    Wann mein Ziehvater reinkommt berichte ich ihm ganz genau was mir die Magd gesagt. Nemlich sie hat noch weiter erzählt (ich hatte keine Zeit es Euch im letzten Brief zu schreiben) dass der Poggio von vier Axthieben auf den Kopf gestorben ist, und dass es sein Diener war der ihn umgebracht, der ist dann sofort gefasst und hingerichtet worden. Dieser spanische Poggio der auf so viehische Weise kaltgemacht wurd der stand im Dienst vom Burkard, er hat also beim Zeremonienmeister vom Papst gearbeitet.
    Lionardo ist erstaunt und sehr an dieser Geschichte interessirt, und dann erzählt er mir auch verschiedne neue Dinge. Zuallererst will er mir eine große Ehre erweisen, nemlich er muss wieder zu Paride Grassi gehn und diesmal will er mich mitnehmen, doch muss ich schwörn dass ich stumm bleib als wie eine Statue, sonst verpasst er mir wirklich Stockhiebe wenn wir nach Haus kommen, und Ihr habt ja keine Ahnung, Signior Padrone, wie viele er mir schon verpasst seit

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