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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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allen Ecken und Enden diese Teutschen zum Vorschein kommen? Man spricht von Poggio Bracciolini und stößt auf die Teutschen. Man spricht von den Schmähreden gegen den Papst und stößt auf die Teutschen. Man spricht über den Tod von diesem spanischen Poggio und siehe da, schon wieder landet man bei ihnen, weil der Padrone von dem Toten der Burkard war, also ein Teutscher. Sogar der Dieb wo ins Zimmer von Lionardo gekommen ist, der hat was gesagt das schien mir fast Teutsch zu sein. Und was zum Henker ist diese Germania von Tacitus die Bracciolini entdeckt hat, wie mir Kopernikus sagt?
    Mein Ziehvater versucht sich beim Grassi für mich zu entschuldigen, und schimpft dass ich niemals nicht gehorche und immer den Mund im falschen Moment aufmachen muss und nicht weiß, was sich für mich gehört. Dieweil aber lässt Grassi sich erzählen wie der Dieb im Zimmer vom Lionardo mich mit seinem Messer fast kaltgemacht hätt, und dann von der Zeichnung mit dem Gehenkten die wir unter Lionardos Tür gefunden, und zuletzt sag ich ihm noch dass jemand einen seltsamen Gefallen dran findet mich in Rom zu verfolgen.
    Grassi macht große Augen wegen all dem, aber er weiß nicht recht, was er sagen soll, drum redet er nur von Dingen auf die er sich versteht, nemlich die Geschichte vom Poggio und der Germania von Tacitus. Und so erklärt er uns dass Poggio Bracciolini nicht nur viele antike Handschrifften entdeckt hat, wie schon mein Ziehvater gesagt, nein, er hat auch eins der wichtigsten Werke von dem berühmten lateinischen Geschichtsschreiber aus der Antike, dem Cornelius Tacitus, entdeckt, und ist ein Buch das heißt wirklich Germania. Das ist die Geschichte von den Ursprüngen der Teutschen und davon hat vor Poggius niemand was gewusst.
    Diese Entdeckung war unglaublich wichtig, nemlich so kriegten die armen Teutschen die keine Geschichte von ihrem Volk hatten endlich auch eine edle und rühmliche Vergangenheit als wie die Italiener, wo schon seit jeher ihre Fabeln von Rom, Julius Cäsar, dem Kollosseum und dem Imperium etcetera hatten. Poggio hat riesiges Schwein gehabt, weil er hat die einzge Handschrifft von Tacitus gefunden die es noch in Teutschland gab, und das war in einem alten teutschen Kloster wo die Mönche sie scheinbar vergessen hatten, stellt Euch das bloß mal vor, Padrone. Poggio ist nemlich mit ein paar Freunden durch alle Klöster in Teutschland gezogen, und hat er rausgefunden wie dämlich und ungebildet die teutschen Mönche sind, weil sie besitzen die schönsten antiken Werke von den lateinischen Autoren und wissen’s nicht mal. Poggio hat den Mönchen viele Manuscripta abgekauft und hat sie in Italien wieder verkauft und einen Batzen Geld damit gemacht.
    Wie ich diese Geschichte hör, Signior Padrone, da ist mir schon klar wie die Sache gelaufen ist, denn einer der nicht ganz blöde ist begreift sofort dass die Mönche dem Poggio gewiss wer weiß was für einen faulen Zauber untergejubelt haben. Nemlich wenn zehn teutsche Mönche dir sagen, schau mal, guter Freund, diese Handschrifft die haben wir seit sechshundert Jahrn hier in der Schublade liegen, aber dir verkaufen wir sie weil wir dich so nett finden, da sagst du doch nicht, nein, das glaube ich nicht. Viel schlauer wär’s zu sagen, oh ja, recht schön danke vielmals, so drückst du den Preis soweit du kannst und wenn du das Papier in Händen hast dann schreist du, ein Wunder, ein Wunder, und verkaufst den Schwindel so teuer als wie du willst und wirst reich, denn man muss sich ja bloß den Poggio ansehen, der wurde in einer Familie von Hungerleidern geboren und ist gestorben da schwamm er im Geld.
    Doch wie ich das sage, da rufen Lionardo und Grassi, was fällt dir ein, Poggio war ein großer Mann und ein Weiser und ein großer Gelehrter, das sagen alle, und außerdem, nein nein, das ist unmöglich dass er solche Sachen gemacht. Na gut, wisst Ihr was ich Euch sage, Padrone, sollen sie doch machen was sie wollen, und wenn sie sich unbedingt verarschen lassen möchten können sie von mir aus zum Teuffel gehn, aber hinterher sollen sie mir ja nicht kommen und sagen sie würden mich brauchen.
    Dem Grassi sag ich nur, aber warum haben die Teutschen denn nicht mal selbst in ihren Klöstern gesucht wogegen der Poggio haargenau wusste wo er was finden würde? Weißt du Salaì, sagt Lionardo, Poggio und seine Freunde sind die ersten gewesen die alle teutschen Klöster und Abteien durchsucht haben, um die großen antiken Werke aufzuspürn. Die Päpste und

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