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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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Wut und will mich zur Hölle schicken, aber er hält den Mund, denn den Bock hat er ja geschossen, nicht ich. Ihr müsst wissen dass Grassi Euch in zwei Tagen dreimal geschrieben hat, warne ich ihn, und sagt er will Euch sofort sehen.
    Da platzt Lionardo endlich vor Wut und schreit, was bildet sich dieses Arschloch Grassi eigentlich ein, dass man eine so schwierige Nachforschung wie die meine einfach so nebenbei erledigt wie eine Madonna mit Kind zu malen? (in Wirklichkeit braucht Lionardo immer ewig lang um seine Bilder zu malen, und sonderlich bei den Madonnen dauert’s, und wenn einer ihm einen Auftrag gegeben ist er das Warten bald leid und entzieht ihm die Arbeit wieder). Aber wenn Grassi unbedingt will, sagt Lionardo, na gut, morgen treffen wir ihn, denn damit das klar ist, ich hab gewiss keine Angst davor mit ihm zu reden.
    Unterdessen hat Lionardo mir ins Gesicht geschaut und gesehn wie mich der Mensch mit den verbeulten Eiern zugerichtet hat und sagt, verflucht noch eins, Salaì, was ist dir zugestoßen? Nichts, mein Vater, ich hab mit einem gestritten wegen einer Sache da ging’s um Pferde. Dann fragt er mich, warum bist du in mein Zimmer gegangen? Ganz einfach, sage ich, ich hatte Angst dass in meins einer kommt um mich abzumurksen, und Lionardo fragt, warum denn, was ist passirt wie ich fort war? Oh ein Haufen Sachen und gleich erzähl ich Euch alles.
    Wo Lionardo jetzt zimlich beschämt ist wegen dem ganzen Mist den er gemacht und gesagt, erzähl ich ihm die nächste halbe Stunde alles was passirt ist nachdem er aus der Herberge fort war, nemlich den Besuch im Wirtshaus de la Campana mit den betrunknen und verrückten Teutschen, den Überfall von dem Unbekannten der nach Zwiebeln stinkt und die Begegnung mit der scharfen Teutschen die ich sogar heiraten wollt, wie heißt sie noch gleich, ach ja Dorothea. Dann erzähl ich ihm dass ich die Germania von Tacitus gelesen und meine sie ist ein genialer Spaß von Poggio Bracciolini den er sich ausgedacht hat um zu kapiren ob derjenige der das liest ein Schwachkopf ist oder nicht, weiter dass ich die Teutschen belauscht bei ihrer Versammlung in der Hütte wo all die Bücher vom Vater von Dorothea herumstanden, dass ich fast entdeckt worden war und mir die kleine Dienstmagd von Dorothea geholfen hat etcetera. Dann erzähl ich von dem Besuch im Haus von Burkard und von allen Dingen die ich da drinnen entdeckt, aber die Geschichte von der Magd die mit Sander vögelt dieweil ich nackt in der Holztruhe sitz die hab ich ausgelassen, weil wer weiß wie Lionardo mir dann den Marsch geblasen hätt.
    Mein Ziehvater scheint sehr interessirt an der Notiz die ich im Tagebuch vom Burkard neben der Nachricht vom Tod des spanischen Poggio gelesen hab, also Poggius Mercurio detur, und er fragt mich, Salaì, was zum Teuffel bedeutet das deiner Meinung nach? Mein Vater, ich glaub es heißt sowas wie «man muss Merkur einen Poggio geben», aber ich weiß wirklich nicht was damit gemeint sein soll. Mmh, ich auch nicht, denn das ist schlechtes Latein, sagt Lionardo um sich wichtig zu machen, aber in Wahrheit, Signior Padrone, kann er Latein nichtmal vom Quak Quak der Frösche unterscheiden und weiß erst recht nicht ob es gutes oder schlechtes ist.
    Auch die Sache mit den päpstlichen Bullen von denen der Mensch mit dem Beuleiergesicht mir die offiziellen Kopien gegeben hat und die sagen dass der Valentino nicht der Neffe sondern der Sohn vom Papst ist, hat Lionardo sehr interessirt. Wie er die Dokumente betrachtet sagt er, aha mmh nunja, wirklich sehr wichtig, aber in Wahrheit versteht er einen Furz wo sie doch alle auf Lateinisch sind, und wirklich er sagt dass wir sie einem Fachmann zeigen müssen. Ja, bravo Vater, Ihr habt Recht, sage ich, aber erzähl ihm nicht dass Beuleier einen Haufen Geld dafür haben will sonst wird Lionardo wütend, und außerdem hat er das Geld sowieso nicht, drum lass ich mir erst morgen was Gutes einfallen was ich ihm sagen kann.
    Wie ich zuletzt meine Hosen aufbinde, fragt Lionardo erschrocken, Salaì, was machst du da, und ich antworte, keine Angst, ich bin bestimmt nicht schwul geworden, und zieh aus meinen Unterhosen den Packen Blätter die ich dem Burkard geklaut wegen den Tintenflecken. Ich erklär ihm wie ich sie genommen hab und Lionardo wird fast ohnmächtig vor Schreck, aber er schimpft nicht zu sehr denn die Geschichte macht ihn neugierig. Wir haben die Papiere gelesen, aber war eine verwickelte Angelegenheit um Prozesse und kirchliche

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