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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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Pfründe wo man rein gar nichts kapirt, und so beschließen wir auch dies Zeug dem Fachmann für Latein zu geben.
    Ich hab Lionardo zwar viel erzählt aber dass ich das Spiel mit den Holzstäbchen gelöst das hab ich ihm verschwiegen, und auch dass ich vom Plan einer Brücke für den Krieg weiß die er dem Valentino heimlich anbieten will, denn das gehört ja zu meiner Mission in Euren Diensten, Signior Padrone, und Ser Lionardo darf keinen Argwohn haben dass ich früher oder später alle seine Geschäffte rauskrieg.
    Am Ende ist mein Ziehvater kreidebleich vor Angst wegen all dieser intressanten Sachen die aber auch gefehrlich sind, denn es ist klar dass diese Alemannen Elsässer Teutsche etcetera gern mit dem Feuer spieln, und wenn du ihnen in die Suppe spuckst denken sie nicht zweimal nach und pusten dir ein Loch in den Bauch und dann Gutenacht. Also hab ich ihm gesagt, hört, mein Vater, mir scheint’s immer klarer dass es diese Alemannen oder Elsässer sind wo die Verleumdungen gegen den Papst verbreiten, und ich glaub das müssen wir endlich dem Grassi und dem Valentino berichten, meint Ihr nicht auch?
    Lionardo sagt, aber nicht doch, mir scheint es noch immer widersinnig dass diese bösen Zungen Ausländer sein sollen, ich glaub du bist zu jung Salaì und deine Fantasie geht mit dir durch was ich ja gut versteh, aber bevor wir dem Valentino sagen dass es ganz gewiss die Leute aus Straßburg sind einschließlich Burkard so der Zeremoniar von Seiner Heiligkeit ist, muss ich ganz sicher sein, sonst blamir ich mich bis auf die Knochen und krieg obendrein noch Schwierigkeiten, du verstehst mich etcetera etcetera. Da bin ich natürlich böse geworden und hab protestirt, wie bitte? Vater, ich hab mir den Arsch aufgerissen um dem Burkard diese Papiere wegzunehmen und Ihr sagt sowas. Aber er unterbricht mich, halt mal, ich sag ja nicht dass du was Falsches gemacht, nur dass wir die Sache ruhiger angehn müssen, denn erst sollte man diese Papiere einem zu lesen geben der die offiziellen Dokumente genau versteht, nemlich die Sachen aus der päpstlichen Kanzlei auf Latein etcetera, und nachher können wir die Schlussfolgerungen daraus ziehn, hast du verstanden? Für mich war das wie das Gefasel von einem alten Narr, Signior Padrone, aber sonderlich schien’s mir verdächtig denn wenn einer leugnet was offensichtlich ist, so heißt das er hat was zu verbergen.
    Nach den letzten Worten die ich und Lionardo gewechselt war’s furchtbar spät, und indem dass mein Ziehvater sicher sein wollt dass die Rede nicht nochmal auf all die Dummheiten kommt die er angerichtet hat, zieht er sich aus und legt sich ins Bett und sagt, ich hab keinen Hunger mehr und jetzt reicht’s, Salaì, es wird Zeit dass auch du schlafen gehst, denn ich glaub all deine Hirngespinste über die Alemannen und die Straßburger haben dich aufgeregt. Aber wer hier aufgeregt ist, Signior Padrone, das ist gewiss nur er selbst, wegen der Geschicht von den Türcken, und wirklich ist er blass, und der Schweiß läuft ihm runter und er schämt sich wie ein ertappter Hühnerdieb. Und außerdem fängt er jetzt sicher wieder an über die beiden Zeichnungen nachzudenken, nemlich den Gehenkten und das Seil zum Aufhängen die jemand hier in der Herberge unter seine Tür gelegt. Denn dieser Bernardo der in Fiorenza gehenkt wurd und den Lionardo vor langer Zeit abgezeichnet hat, der war ja in Konzstantinopel eingefangen worden wo der Sultan ihn an die Fiorentiner verraten hatte (aber diese Geschichte kennt Ihr gewiss besser als ich, denn davon redet in Fiorenza jeder). Und wo Lionardo sich doch ausgerechnet mit dem Sultan verbünden wollt, denkt er jetzt bestimmt: Gut möglich dass dieses Rabenaas von einem Sultan den Florentinern auch diesmal alles ausplaudert, und dann verhaften sie mich und hängen mich wie den Bernardo, drum sind diese Zeichungen die man mir unter die Tür geschoben vielleicht eine Warnung?
    Dann hat er sich zur Wand umgedreht weil er müde war und sofort zu schnarchen angefangen, was gut war, denn wie üblich hab ich seine Hosen durchsucht, und da finde ich viel Geld das ich mir sofort in die eigne Tasche steck, aber nicht alles, denn wo er sich ja nie an was erinnert kommt ihm morgen vielleicht ein Zweifel und er denkt, hab ich das Geld nun verloren oder hab ich’s ausgegeben? Dann wird er mich bitten ihm was zu leihen und ich kann ihm dies Geld hier geben, vielleicht behalt ich’s aber auch denn ich kann es sowieso besser brauchen als er, zum

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