Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai
falsche Nachrichten gegeben um Euch einen Streich zu spielen, so wäre das wahre Opfer der Valentino, denn er würde die falschen Leute bestrafen und die Schuldigen in Freiheit lassen oder grad die Täter zu leicht bestrafen, denen man gehörig das Fell gerben müsst, und dann würden die Leute murren und sagen, da sieht man’s mal wieder, diese Borgias, ist also doch wahr dass sie Unrecht tun, und anstelle eines Vorteils hätten wir den Schaden. So wir aber Beweise vorlegen, ist diese Gefahr nicht gegeben, und wir können alle beruhigt sein und kriegen den Burkard, also müsst Ihr die Beweise un-be-dingt finden. Drum, Mastro Lionardo, ich rate Euch, bringt die Beweise, gute Beweise! Dies ist ein unumstößlicher Befehl den ich Euch im Namen vom Valentino erteile.
Lionardo ist stumm geblieben mit versteinertem Gesicht, denn er hat ja gedacht mit dem was er Grassi erzählt könnt er sich rausreden, aber von wegen, es war gerade umgekehrt, und jetzt steckt er bis zum Hals in der Scheiße. Wann wir allein sind sagt er sofort, Salaì, du bist ein Dreckskerl, ein Betrüger und ein Idiot, und ich bin so erstaunt und weiß nicht was ich entgegnen soll dass ich bloß frag, warum denn? Weil mit deiner saublöden Idee dass die Straßburger den Papst verleumden hab ich jetzt einen Haufen Probleme, denn wer soll diese Beweise finden dass sie es waren, der heilige Joseph vielleicht? Du musst mir jetzt die Kohlen aus dem Feuer holen und die Beweise heranschaffen, sonst reiß ich dir deine Eier ab, brate sie mit Rosmarin und Knoblauch und du musst sie selber essen, verstanden?
Ich bin so wütend über das was Lionardo gesagt, Signior Padrone, dass ich rot anlauf als wie ein Granatapfel, und ich schrei ihn an, was für einen Mist redet Ihr Euch da zusammen? Ihr seid das Schwein denn Ihr habt sie mir gestohlen, die kostbare Neuigkeit dass die Straßburger die Schuldgen sind, und dann verkauft Ihr sie an Grassi ohne mir vorher was zu sagen damit es allein Euer Verdienst ist, aber jetzt wo Ihr’s bereut gebt Ihr mir die Schuld und wenn die Türcken Euch nicht im Stich gelassen hätten würdet Ihr jetzt dem Sultan den Arsch lecken, kurzum Ihr seid ein Feigling ein Speichellecker und Verräter und es ist eine Schande etcetera. Und so sind wir auseinander mit Leck mich doch, nein du kannst mich mal, und am Ende hat Lionardo noch gesagt, pass auf, Salaì, wenn du mir keine Beweise für das findest was du über die Straßburger sagst, dann macht der Valentino kurzen Prozess mit mir und ich mit dir, kapirt? Aber ich hab ihn nichtmal ausreden lassen denn ich hab mich als erster umgedreht und bin um die Ecke gegangen damit er Gift und Galle spuckt, und ich war schon in einer andren Straße wann ich den Krach mit Lionardo plötzlich ganz vergess, denn stellt Euch vor, Signior Padrone, was für ein sonderbarer Zufall, ich bin grad dort gelandet wo ich die Sauereien mit der Jungfer gemacht die Brüste so groß als wie zwei Melonen hat, das war die wo ich auf der Straße verfolgt und dann unter der Treppe von ihrem Haus eingefangen hab, aber dann sind ja leider Leute gekommen, und sie hat gesagt, geh sofort weg die kennen mich. Da denk ich mir, das kann kein Zufall nicht sein, das ist die Hand unsres Herrn Jesus der mich entschädigen will für all die Mühen und Schrecken der letzten Tage, wo ich nicht mal ein einziges hübsches Küken mir zur Brust nehmen konnt, ach was, der Schwengel ist mir sogar geschrumpelt als wie ein Stück trocken Brot. Da hab ich mir gesagt, wen kümmert’s ob ich Anstoß erreg, in ein paar Tagen geh ich sowieso nach Fiorenza zurück, denn es hängt mir zum Hals raus dieses Rom wo man von nichts was kapirt. Und wie ich hier und da suche, find ich fast gleich das Haus wo die Jungfer wohnt, und am Eingang seh ich zwei Weiber mit ihren Kindern die schwatzen miteinander, also frag ich, entschuldigt ihr Fraun, ich such ein Mädchen das so und so aussieht, und mit den Händen mach ich auch ein Zeichen dass sie zwei große Kugeln hat, und da verstehn die Weiber gleich, kein Wunder, solch große Melonen haben ja nicht viele, aber da werden sie misstrauisch und sagen, die heißt Rosa doch wer bist du? Ein Freund, ich heiße Antinoo, und da zeigen sie mir wo sie wohnt, nemlich im Erdgeschoss, und sagen, lauf sofort hin, und ich frag, warum denn? Lauf und frag nach ihrer Schwester, los lauf schon, sagen die Weiber, und schaun mich immer noch misstrauisch an. Nun war’s zu spät um sich die Sache anders zu überlegen, denn
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