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Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai

Titel: Salai und Leonardo da Vinci 01 - Die Zweifel des Salai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francesco Rita & Sorti Monaldi , Francesco Sorti
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hätt ich mich jetzt umgedreht und wär verschwunden, so hätt das wirklich merkwürdig ausgesehn, also klopfe ich an die Tür die sie mir gezeigt, und mir macht ein Mädchen auf das jünger ist als Rosa aber ihr sehr ähnlich sieht und man erkennt dass es ihre Schwester ist und auch die Brüste sind fast gleich. Wie ich sag dass ich Rosa suche macht die Jungfer ein sonderbares Gesicht und sagt, Vater, kommt her, und ein großer Mensch mit einem traurigen Ausdruck im Gesicht kommt herzu, der fragt, was willst du von meiner Tochter? Nichts, ich wollte ihr nur Hallo sagen, nichts Besondres. Kennst du sie gut? Nunja, einigermaßen, und er sagt, das stimmt nicht, ich glaub du bist einer von den Affen die unten auf der Straße auf sie warten um ihr den Hof zu machen und du kennst sie ganz und gar nicht, sonst wüsstest du nemlich dass sie seit einer Woche verschwunden ist und niemand kann sie finden. Und wie er das sagt, Signior Padrone, entschuldige ich mich bei ihm, das hab ich nicht gewusst es tut mir leid, und mit einem blöden Gesicht mach ich mich rückwärts davon, weil ich wag es nicht dem armen Vater den Rücken zuzudrehn, und erst da seh ich dass er geschwollne und verzweifelte Augen hat wie von einem der seit langer Zeit nicht mehr schläft.
    Euer getreuer
    Salaì

50.
    Mein überaus höchlichst lobwürdiger Padrone,

    Ihr könnt Euch vorstellen dass ich sofort zu Lionardo diesem Lump zurückgegangen bin um ihm die Neuigkeit zu berichten, denn obgleich ich ihn grün und blau schlagen könnt ist er doch er einzige dem ich von den seltsamen Dingen erzählen kann so mir hier in Rom passiren, und vor allem werde ich ihn jetzt fragen, warum gehn wir nicht nach Fiorenza zurück bevor man uns hier um die Ecke bringt? Aber wie ich zu Lionardo lauf passirt mir schon wieder was Sonderbares, nemlich ich treffe auf einen Umzug von Menschen die zum Campo de Fiore ziehn, also grad in die Nähe von unsrer Herberge. Der Platz ist voller Leute, und in der Mitte haben sie ein hölzern Gerüst aufgebaut, und davor stehn haufenweise Garden, und drumherum viel Volks das offenbar auf etwas wartet, und da frag ich eine Alte neben mir, gute Frau, was geschieht denn hier?, und sie antwortet, einen elenden Dieb haben sie gefangen der hat viele Leute ausgeraubt und auch einen Mann getötet der ihn verfolgt nachdem er etwas gestohlen, und drum wird der Dieb jetzt auf dem Platz gehenkt und verbrannt, das wird Leuten wie ihm eine Lehre sein.
    In dem Moment hört man wie die Leute laut schrein, verbrennt ihn verbrennt ihn!, und da ist eine Frau die weint und sich die Haare ausreißt, und jeder sieht dass sie die Witwe von dem Mann sein muss den der Dieb hat umgebracht. Wann die Menge das Weib erblickt das weint (übrigens, Signior Padrone, sie hat ein Paar schöne Brüste so groß wie zwei Büffelmozzarelle) bewegt sich alles was sowieso schon dicht gedrängt auf dem Platze steht wie ein Fluss, und hindurch geht eine Gruppe, angeführt von zwei Garden, die haben zwischen sich einen Mann in Fesseln mit geschwollnem Gesicht und voll mit verkrustetem Blut, woran man sieht dass er schon ordentlich Prügel bezogen hat, und irgendwie kommt er mir bekannt vor. Aber ich kann ihn nicht gut sehn, denn er wird sofort von der Gruppe verdeckt welche die weinende Frau begleitet, und dieser Strom von Menschen fangt an den Dieb laut zu beschimpfen Hurensohn Bastard geh zur Hölle, und sie spucken ihm ins Gesicht und treten ihn und versuchen ihn von den Garden fortzureißen, aber die verschaffen sich Platz mit ihren Lanzen und verpassen allen die sich dazwischenstellen wolln reichlich Schläge ins Gesicht. Plötzlich sticht einer der Garden einem Mann seine Lanze in den Bauch, und wie der halbtot umfällt fangen die Leute an auch gegen die Garden zu wüten und bewerfen sie mit Steinen und andren Gegenständen.
    Von nun an herrscht ein Durcheinander, das glaubt Ihr nicht, Signior Padrone, einige schaffen den Verletzten fort und auch die Leute wo von den Garden geschlagen, viele schreien vor Angst, andre stürzen hin und werden getreten wie die Kacke auf der Straße, manche laufen nach vorn um sich den Dieb zu schnappen, wieder andre flüchten nach allen Seiten dass sie nicht am Boden totgetrampelt werden, aber schließlich haben die Garden es mit großen Mühen geschafft den Verurteilten auf das Gerüst zu bringen und fesseln ihn an einen Pfahl. Derweil schreit die eine Hälfte auf dem Platz Hurensohn und bespuckt ihn wieder, und die andre Hälfte schreit vor

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