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Salomos letzte Geliebte

Salomos letzte Geliebte

Titel: Salomos letzte Geliebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einfällt, was uns weiterbringt. Ich bin im Moment zu.«
    »Das kann ich verstehen. Gibt es denn einen besonderen Grund dafür, dass du in der Wohnung bleiben willst?«
    »Keinen direkten Grund, Jane. Nur eine schwache Hoffnung. Ich hoffe wirklich darauf, dass diese unbekannte Exotin wieder zurückkehrt, um sich um eine Zeugin zu kümmern. Deshalb bleibe ich. Aber ich möchte nicht allein warten. Verstehst du das?«
    »Logisch, Glenda.«
    »Und hast du dich entschieden?«
    Jane lachte. »Worauf du dich verlassen kannst, meine Liebe. Ich werde so schnell wie möglich bei dir sein.«
    Glenda polterte ein Stein vom Herzen. »Danke, Jane, darauf habe ich gehofft.«
    »Bis gleich und gib auf dich Acht.«
    »Keine Sorge, das mache ich.« Glenda legte auf und schaute den Hörer an, auf dem ein Schweißfilm zurückgeblieben war. Sie ging zum Sessel, ließ sich hineinfallen, schaute auf das noch immer offene Fenster und atmete tief durch.
    Das Telefongespräch mit Jane Collins hatte ihr gut getan und das Kämpferherz in ihr wieder zum Schlagen gebracht. Glenda Perkins war keine Person, die so bald aufgab, und zu dieser Sorte Mensch gehörte Jane Collins auch. Zu zweit waren sie besser, und Glenda dachte an den Begriff geballte Frauenpower gegen die Mächte des Bösen...
    Ich war nicht tot, ich war nicht bewusstlos, ich war wieder da. Und ich schlug die Augen auf, weil ich mich umschauen wollte, wo ich gelandet war.
    Zunächst fiel mir positiv auf, dass ich keine Schmerzen verspürte und auch nicht gefesselt war. Kein Ziehen und auch keine Stiche in meinem Kopf, nur ein leichter Druck war vorhanden, den ich allerdings ignorierte.
    Wo war ich?
    Nicht mehr in meiner Wohnung, das erkannte ich mit dem ersten Blick. Aber ich lag nicht im Freien, sondern befand mich in einem geschlossenen Raum, der mir wegen seiner Einrichtung im ersten Moment fremd vorkam.
    Hier gab es keine Möbel im eigentlichen Sinn, sondern Felle auf dem Boden, auf dem sich zudem die Sitzgelegenheiten verteilten. Es waren bunte, farbenprächtige Hocker, mit wertvollen Stoffen überzogen. Öllampen standen auf schmalen Ständern und gaben ihr fahles Licht ab. Die Flammen wirkten wie blasse Zungen. Die Helligkeit ließ sich gut ertragen. Da gab es nichts, was mich blendete. Kein grelles Licht schien in meine Augen hinein, und man konnte sogar von einem gewissen Wohlgefühl sprechen.
    Auch meine Unterlage war weich. Ich saß auf einem Kissen, aber nicht tief, denn es befand sich auf einem thronähnlichen Stuhl mit einer hohen Rückenlehne.
    Es war eine fremde Welt, die mich umgab, und ich stellte mir die Frage, ob ich auch in einer fremden Zeit gelandet war. Die Möglichkeit bestand, wenn ich mich daran erinnerte, was mit mir passiert war.
    Nach dieser Erinnerung musste ich nicht lange kramen. Die konnte ich ganz locker abrufen.
    Alles drehte sich im Prinzip um die exotische Frau mit der dunkleren Haut. Sie war der Anfang und auch das vorläufige Ende für mich. Ich kannte nicht mal ihren Namen, aber ich hatte erleben müssen, über welche Macht sie durch ihren verdammten Ring verfügte, denn durch ihn war ich aus meiner normalen Existenz herausgerissen und hierher in die Fremde geschafft worden.
    Das weiße Licht, das der verdammte Totenkopf abgestrahlt hatte. Genau das war es. Es war wie eine kalte, blendende Flamme gewesen, die in mir etwas verändert hatte.
    Ich war abgetreten. Was danach passiert war, das stand für mich in den Sternen.
    Und jetzt saß ich hier auf einem Stuhl mit hoher Rückenlehne und musste mich erst zurechtfinden.
    Den ersten Blick hatte ich durch diesen seltsamen Raum schweifen lassen. Beim zweiten schließlich wurde mir klar, dass ich mich nicht in einer Wohnung oder in einem Zimmer befand, sondern in einer anderen Behausung, deren Wände nicht so starr waren und mir weicher und auch schräger vorkamen.
    Dann fiel mir noch mehr an den Wänden auf. Sie waren zwar gerade, aber sie liefen auch aufeinander zu, ohne sich allerdings unter der Decke wie ein spitzes Zeltdach zu treffen. Denn eine Decke gab es, auch wenn sie kleiner war als der Grundriss des Bodens.
    Für mich stand fest, wo ich mich befand. Nicht mehr in einem Bau aus Stein, sondern in einem recht geräumigen Zelt, dessen Einrichtung schon als nobel bezeichnet werden konnte, denn die Felle, Teppiche und die beiden roten Diwane gehörten nicht zu einer billigen Kaufhausware.
    In einem Zelt.
    Bei Nomaden.
    In der Wüste!
    Genau diese drei Begriffe schossen mir durch den Kopf. Ich

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