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Salomos letzte Geliebte

Salomos letzte Geliebte

Titel: Salomos letzte Geliebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte mich damit natürlich nicht anfreunden, auch weil noch etwas anderes hinzukam. Das war der Zeitfaktor.
    Im Laufe meines Lebens hatte ich genug Zeitreisen hinter mich gebracht. Sogar bis tief hinein in das ferne Atlantis. Sollte es sich hier auch um eine magische Reise gehandelt haben, so war ich zumindest nicht entsetzt darüber, weil ich so etwas kannte. Bisher war ich von jeder dieser kaum erklärbaren Reisen zurück in meine Zeit gekehrt.
    Da ich die Umgebung inspiziert hatte, konnte ich mich mit mir selbst beschäftigen. Wer immer mich hierher geschafft hatte, ich glaubte nicht daran, dass er es sich so einfach gemacht hatte. Die Person würde mich durchsucht haben, und jetzt, als ich daran dachte, da vermisste ich den vertrauten Druck der Beretta.
    Ich fasste hin.
    Sie war nicht mehr da!
    Besonders überrascht war ich davon nicht, und es huschte mir auch kein Fluch über die Lippen, eher ein Grinsen, das meine Vermutung bestätigte.
    Die andere Seite hatte es gründlich getan, aber sie hatte darauf verzichtet, mir mein Kreuz zu nehmen.
    Warum? Es konnte sein, dass sie es nicht als eine Gefahr ansah, aber so sicher war ich mir da nicht. Jedenfalls atmete ich auf, als ich die Umrisse spürte, und beim Nachfassen feststellte, dass es sich auch nicht erwärmt hatte.
    Es gab also keine unmittelbare Gefahr in meiner Nähe, die mich hätte in die Enge treiben können.
    Mein Erwachen war mit dem aus einem Schlaf zu vergleichen gewesen. Dementsprechend fühlte ich mich fit, bis auf den leichten Druck im Kopf, aber der ließ sich gut ertragen.
    Als ich den Kopf nach unten senkte, sah ich, dass meine Füße auf einem kleinen Teppich standen, kaum größer als eine Matte, auf der man sich die Füße abstreift.
    Im Zelt selbst war es still. Aber nicht darum herum. Wenn ich mich konzentrierte, hörte ich schon gewisse Geräusche, ohne sie jedoch auseinander halten zu können; sie blieben ein allgemeines Gemurmel oder ein Mischmasch aus Tönen.
    So angenehm es auch war, auf dem Kissen zu sitzen, ewig wollte ich hier nicht sitzen bleiben. Man hatte mir die Chance gegeben, mich umzuschauen, demnach sah man mich nicht als eine unmittelbare Gefahr an, und so würde ich mich bestimmt frei bewegen können.
    Das wollte ich nicht nur innerhalb des Zeltes, sondern vor allen Dingen draußen.
    Soweit ich gesehen hatte, befand sich der Ein- oder Ausgang des Zeltes vor mir. Da waren zwei Lappen zusammengeklappt, die in der unteren Hälfte übereinander lagen. Um das Zelt zu verlassen, musste ich sie auseinander ziehen.
    Über die Felle und Teppiche ging ich hinweg und hatte das Gefühl, über den Boden zu schweben, so weich war alles. Ich genoss auch eine gewisse Kühle, und jetzt, wo ich nicht mehr auf meinem Stuhl saß, fielen mir die Gerüche auf.
    Fremde Düfte und Aromen...
    Ich ging davon aus, dass die Flammen der Öllichter sie abstrahlten und die Flüssigkeit in den Schalen damit getränkt war. Es roch fremd, aber irgendwie orientalisch.
    Arabien, Afrika oder sogar Äthiopien...
    Mir fiel wieder ein, was mir in meiner Wohnung alles durch den Kopf gegangen war, als die Exotin vor mir gestanden hatte. Da hatte ich mich gedanklich mit der Vergangenheit beschäftigt, und jetzt konnte es möglich sein, dass man mich dorthin transportiert hatte.
    Ich ging weiter und hatte noch zwei Schritte zurückzulegen, als mir wieder etwas einfiel.
    Diesmal war es ein Name.
    Glenda Perkins!
    Schlagartig verschwand meine Gelassenheit, und mir stieg das Blut ins Gesicht. Glenda war mit mir in die Wohnung gefahren. Sie hatte alles ebenso erlebt wie ich – nein, noch mehr, denn ich war bewusstlos geworden im Gegensatz zu ihr.
    Was wusste sie? Wo steckte sie? Hatte sie es geschafft oder war sie auch in eine möglicherweise andere Zeit weggeschafft worden? Es war alles möglich. Ich musste damit rechnen, was ich auch tat, und mich innerlich darauf einstellen.
    Im Zelt jedenfalls hatte ich sie nicht gesehen, und das war wiederum nicht gut. Wenn sie ebenso wie ich mitgenommen worden war, konnte sie durchaus irgendwo versteckt oder gefangen gehalten werden.
    Ich ging noch einen Schritt auf den Eingang zu, ohne ihn zu berühren. Zuerst wollte ich einen Blick nach draußen werfen und suchte nach einer Lücke zwischen den beiden zusammengeklappten Planen, die ich leider nicht fand, denn der schwere Zeltstoff schloss dicht.
    Um das Zelt zu verlassen, musste ich mir den Ausgang selbst schaffen. Dazu brauchte ich nur die beiden Seiten zu den Seiten zu

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