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Salomos letzte Geliebte

Salomos letzte Geliebte

Titel: Salomos letzte Geliebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gelassen. Sie bewegte ihren linken Arm nach oben und winkelte ihn dabei leicht an. Gleichzeitig drehte sie die Hand ihrem Gesicht zu, so dass sie auf den Ring schauen konnte, der an ihrem Mittelfinger steckte. Die Augen glänzten wie bei einer Person, die sich zu etwas Bestimmten entschlossen hatte.
    Dann hauchte sie gegen den Ring!
    Es gefiel Glenda nicht, aber sie war auch nicht in der Lage, etwas dagegen zu tun. Nur ungern gab sie es zu, doch es stimmte. Die andere Person hatte hier das Kommando übernommen. Da brachte es ihr auch nichts, wenn sie die Waffe festhielt.
    »Man hält uns nicht auf, Glenda! Man schafft es nicht. Wir sind zu mächtig.«
    »Keine Bewegung mehr!«
    »Hör auf. Du wirst nicht schießen. Ich kenne dich. Ich sehe es an deinen Augen. Du kannst nicht über diese Brücke gehen. Es ist nicht deine Art, auf eine unbewaffnete Person zu schießen. Das weißt du doch sehr gut...«
    Glenda wollte ihr die entsprechende Antwort geben. Sie schaffte es nicht. Ihr Wille wurde von zahlreichen Klammem zurückgehalten, und sie hasste es zudem, der anderen Recht geben zu müssen.
    Die Exotin drehte die Hand!
    Jetzt wies der Totenkopf auf Glenda!
    »Schau ihn dir an!«, flüsterte sie. »Schau ihn dir genau an, Glenda. Er ist es, der mich mächtig macht!«
    Sie hatte es schon erlebt, aber aus ihrem Gedächtnis verbannt, weil sie nicht mehr daran erinnert werden wollte. Umso stärker erwischte sie die Kraft des Rings.
    Der fahlweiße Totenkopf auf dem dunklen Untergrund schien sich aufzulösen. Von einer Sekunde zur anderen war er weg. Er explodierte, und plötzlich strahlte das grellweiße Licht genau dort auf, wo er den Mittelpunkt des Ringes bildete.
    Glenda sah nichts mehr. Das Licht drang in ihre Augen. Es blendete sie. Sie wusste selbst nicht, weshalb sie den Mund aufriss, denn einen Schrei entlockte sie ihrer Kehle nicht.
    Sie wusste nicht mehr, ob sie stand, ging oder sich drehte. Die Welt um sie herum war verschwunden, und das verdammte grelle Licht schien sie gefressen zu haben.
    Glenda »flog« weg. Etwas hatte von ihrem Gesicht und vom Körper Besitz ergriffen. Ihr letzter Gedanke galt John Sinclair, dem es so wie ihr ergangen war.
    Die andere Kraft spielte mit ihr. Sie riss sie nach vorn, und Glenda hatte das Gefühl, auf das offene Zimmerfenster zufliegen zu müssen. Das traf nicht zu. Sie flog, nur flog sie nicht normal, sondern verschwand in einem Strudel, aus dem es kein Entrinnen mehr für sie gab. Die Welt um sie herum ging unter, und das grelle Licht verwandelte sich in eine tiefe Schwärze...
    ***
    Irgendwann kam Glenda Perkins auch wieder zu sich, und dieses Erwachen glich einem Hochsteigen aus einer kaum zu beschreibenden Tiefe. Glenda gehörte nicht zu den Menschen, die ab und zu ins Reich der Bewusstlosigkeit geschickt wurden, das überließ sie anderen, aber sie kannte sich trotzdem aus, denn oft genug hatten ihre Freunde darüber berichtet, wie es war, wenn man aus dieser Tiefe wieder emporstieg. Das hörte sich beim Bier oft so locker an, tatsächlich aber war es keine Freude, auch wenn danach die Dunkelheit verschwand.
    Und trotzdem war es anders.
    Glenda glitt in die Höhe, und sie erlebte nicht das, von dem die anderen immer erzählten. Sie wurde nicht von irgendwelchen Schmerzen gequält. In ihrem Kopf war alles relativ okay. Da gab es keine Stiche, kein Pochen oder Hämmern, nicht mal einen sehr starken Druck. Glenda glitt aus der Tiefe der Bewusstlosigkeit in die Höhe als wäre nichts gewesen. Es ging alles wirklich ganz locker, und sie war sogar in der Lage, tief durchzuatmen. Überhaupt kein Problem.
    Fast wunderte sie sich darüber, dass sie trotz allem am Boden lag. Sie hatte auch keinen Fall und keinen Aufprall mitbekommen. Wenn sie jetzt darüber nachdachte, dann schien sie einfach nur weggesunken zu sein, um jetzt wieder aufzuwachen.
    Nur ein leichter Druck war in ihrem Kopf zurückgeblieben, nicht mehr. Und Glenda stellte fest, dass sie zwischen der Couch und einem Sessel lag.
    Allmählich klärte sich ihr Blick. Die Schatten verschwanden. Sie konnte sich im Zimmer umschauen und sah zuerst den Schrank, in dem John das Schwert des Salomo aufbewahrte.
    Nein, aufbewahrt hatte!
    Jetzt war es weg!
    Und die Schranktür sah auch nicht mehr so aus wie sonst. Das Schloss war aufgebrochen, und beide Schranktüren ließen sich auch nicht mehr schließen. Sie hat es geschafft!, dachte Glenda und schloss für einen Moment die Augen. Sie hat es tatsächlich geschafft und mir ist es

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