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Salomos letzte Geliebte

Salomos letzte Geliebte

Titel: Salomos letzte Geliebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ich holte Luft und sah das Lächeln auf Zippa’s Gesicht und dann ihr Nicken.
    Also sprach ich es aus.
    »Das Schwert des Salomo!«
    Sie antwortete nicht. Sie ließ mich schmoren. Der Blick ihrer dunklen Augen bohrte sich in mein Gesicht, und erst nachdem eine gewisse Zeit vergangen war, nickte sie. »Ja, es ist das Schwert des Salomo, das ich noch mitgebracht hatte. Ich habe es aus deiner Wohnung geholt, wie ich dich geholt habe.«
    »Wo ist es?« Diese Frage brach einfach aus mir hervor.
    »In Sicherheit.«
    »Kann ich es sehen?«
    »Das weiß ich nicht. Es ist möglich, aber ich kann den Lauf der Dinge nicht beeinflussen.«
    »Das glaube ich nicht!«
    »Dein Pech. Ich kann daran drehen. Vielleicht ist es möglich, das Rad zu bewegen, aber das muss sich alles noch herausstellen, John. Da werden wir abwarten müssen.«
    Ich wollte nicht, dass sie wieder in Allgemeinplätze verfiel. Deshalb fragte ich: »Was willst du mit dem Schwert? Es ist nicht für dich bestimmt. Du wirst wissen, wer es mir übergeben hat. Der große König Salomo. An seinem Hof habe ich es damals erhalten. Er hat es mir bewusst gegeben. Wäre ich nicht würdig gewesen, so hätte ich es auch nicht bekommen.«
    »So sieht es aus deiner Sicht aus.«
    »Und was ist deine? Warum willst du das Schwert haben?«
    »Ich doch nicht«, erwiderte sie erstaunt. »Ich kann damit nichts anfangen, so reizvoll es auch wäre, diese einmalige Waffe zu besitzen. Nein, das musst du dir aus dem Kopf schlagen.«
    Das tat ich auch, und zwar sehr schnell. »Wenn das Schwert nicht für dich bestimmt ist, für wen dann?«
    »Für Amira.«
    Ich war enttäuscht. »Nicht für die Königin von Saba?«
    »Nein!« Sie hatte die Antwort sehr scharf gegeben. Wer so sprach, der konnte keine Freundin der Königin sein. Mir kam der Gedanke, dass hier ein ganz anderes Spiel ablief und ich in einen Wust von Intrigen hineingeraten war.
    »Für wen ist das Schwert genau bestimmt?« Ich hakte bewusst noch mal nach.
    »Ich habe es Amira versprochen.«
    Es stimmte also. Ich hatte mich nicht verhört. Es gab den Namen Amira, und ich fragte: »Wer ist sie?«
    »Amira ist die Vertraute der Königin. Sie ist so etwas wie eine Leibwächterin. Sie ist fast immer an ihrer Seite, und sie hat dafür gesorgt, dass die Reise überhaupt stattfinden konnte, denn Amira hat alles in die Wege geleitet und auch den Kontakt mit dem König Salomo hergestellt.«
    Das war mir neu. Ich schüttelte leicht den Kopf und fragte recht erstaunt: »War sie bei ihm?«
    »Ja, an seinem Hof. Als Botin, so wie ich eine Botin für dich gewesen bin. Sie hat alle Vorbereitungen getroffen und den König dazu gebracht, die Königin zu empfangen. Nur durch Amira’s gutes Zureden und ihre Taten hat er zugestimmt.«
    Ich musste schlucken, denn mit dieser Eröffnung hatte ich nicht gerechnet. Aber ich ahnte, dass hier etwas zusammenkam, in dem das Schwert eine ungewöhnlich wichtige Rolle spielte, deren eigentlicher Sinn mir allerdings noch nicht so recht klar war. Da bedurfte es noch einiger Fragen, um Aufklärung zu bekommen.
    »Bitte, Zippa, du musst verstehen, dass ich noch nicht so eingeweiht bin. Warum will Amira das Schwert haben? Ich habe jetzt verstanden, dass ihr mich braucht. Es ist euch um das Schwert gegangen. Aber warum Amira und nicht die Königin?«
    »Weil sie es haben muss. Sie war bei Salomo. Sie hat mit ihm gelebt. Sie hat sich in ihn verliebt. Sie ist seine letzte Geliebte gewesen, und sie will nicht, dass es noch andere Geliebte gibt. Dabei ist es ihr egal, ob es sich um eine Königin handelt. Sie braucht das Schwert, um die Königin von Saba zu töten!«
    Das war es! Das also war der Grund!
    Ich hatte ihn verstanden, denn Zippa war ehrlich zu mir gewesen. Das konnte sie auch, denn sie musste nicht viel befürchten. Was konnte ich schon tun?
    Trotzdem war ich wie vor den Kopf geschlagen. Es war nicht möglich für mich, diese Dinge in eine logische Reihenfolge zu bringen.
    »Nein«, sagte ich mit leiser und rau klingender Stimme. »Das kann ich nicht glauben.«
    »Es stimmt aber! Warum hätte ich sonst den ganzen Unbill auf mich nehmen sollen?«
    Wenn ich näher darüber nachdachte, hatte sie auch wieder Recht. Von ihrer Position aus, nicht von meiner, denn gegen diesen Plan sprach der Ablauf der Geschichte.
    Deshalb widersprach ich. »Nein, Zippa, du hast dich geirrt. Das wird nicht passieren. Das kann gar nicht eintreten. Die Königin von Saba hat ihren Platz in der Geschichte. Sie ist zu Salomo gekommen,

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