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Salomos letzte Geliebte

Salomos letzte Geliebte

Titel: Salomos letzte Geliebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schwach und mussten erst aktiviert werden. Zudem brauchte sie eine entsprechende Stimmung, um überhaupt etwas unternehmen zu können, und sie war auch gewillt, sich darin hineinzuversetzen, was nicht leicht war.
    »Ich will es versuchen«, sagte sie nach einer Weile.
    Glenda drehte den Kopf. »Super. Hast du auch eine Idee, wie du an John herankommen könntest?«
    »Ich brauche etwas.«
    »Was denn?«
    »Etwas Persönliches von ihm.«
    »Oh je, das ist schwer. Sein Kreuz, seine Beretta und selbst das Schwert, das alles ist weg, verschwunden. Es gibt nichts, was du als Fetisch einsetzen könntest.«
    »An Waffen habe ich nicht eben gedacht.«
    »Woran denn? An Kleidung?«
    »Das könnte sogar klappen, doch da bin ich mir auch nicht so sicher.«
    Jetzt stand Jane auf und ging nachdenklich und mit gesenktem Kopf durch das Zimmer. Sie schaute sich um, aber alle Gegenstände waren zum Gebrauch bestimmt. Wenn sie davon ausging, dass sich John’s Geist, seine Aura, wie immer man es auch nennen sollte, hier festgesetzt hatte, konnte sie eigentlich jeden Gegenstand benutzen. Nur wollte sich Jane darauf nicht einlassen.
    »Wie hast du es denn immer geschafft, deine Kräfte zu mobilisieren?«, fragte Glenda.
    »Durch Konzentration.«
    »Auf einen bestimmten Gegenstand?«
    »Ja und nein. Manchmal nur auf mich selbst. Ich habe sie hervorgeholt und bin stark geworden. Es waren wirklich paranormale Kräfte, die mich da begleitet haben.«
    »Ich hätte nichts dagegen, wenn sie kämen.«
    »Ich auch nicht.«
    »Wer könnte uns denn den Kontakt zu einer anderen Welt schaffen? Da muss doch die Brücke gebaut werden.«
    »Der Teufel wird es bestimmt nicht sein.«
    »Darauf kann ich auch verzichten.«
    Jane Collins stand dicht davor, zu verzweifeln. Aber sie gab nicht auf, sie fühlte sich gefordert. Sie wollte die Dinge in Bewegung bringen, auch wenn sie schwach war.
    »Du kennst doch diese Exotin, nicht wahr?«
    Glenda nickte.
    »Was hast du für einen Eindruck von ihr gehabt?«
    Glenda richtete ihre dunklen Kirschenaugen auf Jane. »Warum willst du das wissen?«
    »Bitte, sag es!«
    »Nun ja, sie war keine normale Frau. Ich kenne nicht mal ihren Namen, aber durch ihr Auftreten hat sie eine gewisse Stärke vermittelt, das ist schon wahr.«
    »Selbstbewusst also?«
    »Klar.«
    »Könnte man sie als eine Hexe bezeichnen? Also als eine Person, der du zumindest außergewöhnliche Kräfte zutraust? Nicht eben nur dieses Zeitphänomen, obwohl das schon mehr als ungewöhnlich ist.«
    »Ich traue ihr alles zu.«
    »Dann muss ich versuchen, mit ihr Kontakt aufzunehmen und nicht mit John Sinclair.«
    Glenda konnte nur staunen. »Und wie, zum Henker, willst du das alles schaffen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ich kenne nicht mal ihren Namen.«
    »Leider. Aber du weißt womöglich, wer hinter ihr steht. Ich meine, davon hättest du gesprochen.«
    »Ja, eine gewisse Amira. Aber ob uns das weiterbringt, weiß ich wirklich nicht.«
    »Das sehe ich auch so.«
    »Also nichts.«
    Jane räusperte sich. Sie wollte nicht zustimmen. Es wollte ihr nicht in den Kopf, und sie setzte sich wieder hin. Dabei nahm sie eine Haltung ein, die Glenda sagte, dass sie in den nächsten Minuten nicht gestört werden wollte.
    Jane atmete ruhig und gelassen. Sie machte sich innerlich und auch äußerlich bereit, um einen gewaltigen Bogen und Sprung zu schaffen, der sie möglicherweise ans Ziel brachte.
    Glenda Perkins störte die Detektivin nicht. Sie wusste selbst, dass sie das Beste geben würde. Sie musste sich nur in einen bestimmten Zustand hineinversetzen, und das kam bei Jane nicht eben oft vor, weil es auch sehr anstrengend und kräftezehrend war.
    Die Zeit verstrich. Sekunden wurden zu Minuten. Glenda warf Jane hin und wieder einen Blick zu, denn sie war einfach neugierig, und dabei sah sie, wie die Detektivin die Augen schloss, um ihre Konzentration so noch mehr zu stärken. Sie rutschte in ihr Inneres hinein, sie lauschte ihrer Seele. Sie wollte die kleine Flamme der alten Hexenkraft stärken, um über sie das Unmögliche zu schaffen, denn auch sie glaubte nicht, dass John Sinclair tot war. Die unbekannte Entführerin brauchte ihn und das Schwert.
    Einen sehr persönlichen Gegenstand des Geisterjägers hatte Jane nicht in dieser Wohnung gefunden. So etwas trug John zumeist bei sich, und Jane wusste, dass sein persönlichster Gegenstand das Kreuz war. Sein Talisman, der ihm, dem Sohn des Lichts, gehörte.
    Jane selbst war völlig in sich versunken. Sie hatte sich der

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