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SALVA (Sturmflut) (German Edition)

SALVA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: SALVA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
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schlimmer. Er war wieder wütend und wieder einmal verstand ich
nicht, was ihn dazu bewog. Radu lehnte sich nur zurück und sagte nichts mehr.
    Die
nächsten Stunden verbrachten wir in relativer Stille. Nur ab und zu versuchte
Gry ein Gespräch anzufangen aber es endete immer schon nach wenigen Worten.
Veit war vertieft in seine Konstruktion. Er flocht die einzelnen Fäden zu
dickeren zusammen um die Gefahr zu verringern, dass sie reißen würden. Radu war
zu keinem Gespräch gewillt und auch mir war nicht nach reden. Nur Aljoscha
wechselte von Zeit zu Zeit ein paar Worte mit ihr. Erst nach einer Weile war es
Veit, der die Stille durchbrach.
             „Ich bin fertig.“ Er stellte die Bombe
vorsichtig vor sich ab. „Jetzt müssen wir nur noch die Details des Plans
durchgehen und dann kann es auch schon losgehen.“ Radu sah auf seiner Uhr.
             „Das Gas müsste sich jetzt auch
verflüchtigt habe. Wir haben also ein kleines Zeitfenster, bis es kompliziert wird.“
             „Dann verschwenden wir keine Zeit mehr
und ich sage gerade heraus, wie ich mir das vorgestellt habe: Wir müssen alle
da raus, in die unmittelbare Nähe der Schleuse. Gerade nah genug, dass wir die
Selbstschussanlagen nicht auslösen und auch nicht von der Strömung gepackt
werden. Am besten suchen wir Schutz hinter einer Hauswand. Milla taucht mit der
Bombe bis zur Schleuse. Die Bombe kann ruhig nass werden, das beeinträchtigt
sie nicht.“ Veit richtete seine Worte nun direkt an mich. „Du musst die Bombe
am Gitter der Schleuse anbringen und dich dann vorsichtig mit den Fäden wieder
entfernen. Das wird vermutlich der schwerste Teil, weil die Strömung direkt an
der Schleuse sehr heftig ist. Am besten bewegst du dich an der Wand entlang.
Die Fäden habe eine Länge von circa fünf bis sechs Metern. Mehr war nicht drin,
mit der zusätzlichen Fadenstärke. Die Bombe zündet zwar unter Wasser, aber es
besteht das Risiko, dass die Entfernung nicht ausreicht.“ Die anderen sahen
nach diesem Satz alle gleichermaßen alarmiert aus.
             „Nun, es gibt keinen anderen Weg, nicht
wahr?“ Ich sagte es mehr zu mir selbst, als zu den anderen. Bei dem Gedanken,
von einer Explosion getötet zu werden, drehte sich mir der Magen um. In Radu
brodelte es schon wieder, das konnte ich deutlich sehen und er machte auch
keinen Hehl daraus, seine Meinung dazu zu äußern.
             „Das Ding hat die Sprengkraft von
mehreren, modifizierten Handgranaten! Fünf bis sechs Meter reichen nicht aus.
Ich dachte, du wärst ein Experte für so was. Wenn selbst ich das weiß, wie
kannst du dann so tun, als hätte Milla eine Chance das unverletzt zu
überstehen?!“ Ich mochte Radus Ton nicht, doch ich glaubte ihm. Veit hatte
scheinbar versucht, mir diese Information vorzuenthalten und ich war nicht sehr
glücklich darüber.
             „Das mag sein aber die Bombe
zündet unter Wasser und das dämmt die Sprengkraft ein.“ Mit dieser Antwort
schien Radu kein bisschen zufrieden zu sein.
             „Es nützt jetzt auch nichts mehr
darüber zu diskutieren. Ich mache es und Schluss.“ Auf diese Art konnte man
Radu nicht beruhigen, das war mir klar. Es gab auch nichts schön zureden.
             „Wenn die Bombe erst mal gezündet
wurde, wird die Sprengkraft hoffentlich ausreichen um das Gitter an der
Schleuse und eventuell noch etwas vom Mauerwerk weg zu sprengen. Dann müssen
wir uns von der heftigen Strömung nur noch raus spülen lassen. Die Strömung
wird so stark sein, dass sie uns nie im Leben noch rechtzeitig erwischen oder
gar auf uns schießen können. Dann kann eigentlich nichts mehr schief gehen. Es
besteht noch jederzeit das Risiko zu ertrinken, aber das müssen wir dann alle
in Kauf nehmen.“ Veit grinste in die Runde, doch der Rest von uns konnte diese
Tatsache weniger leicht akzeptieren. Außerdem beschäftigte mich noch eine
andere Sache.
             „Wie finden wir uns später wieder?“
             „Ganz ehrlich: Ich hab' keine Ahnung.“
An dieser Stelle schaltete sich Aljoscha in das Gespräch ein.“
             „Dieser Ort befindet sich nur 40
Kilometer von umkämpftem Gebiet entfernt. Selbst wenn wir getrennt werden, muss
jeder von uns nur dem Flussverlauf folgen. Sobald ihr auf russische Soldaten
trefft, ergebt ihr euch sofort und sagt ihnen meinen Namen, Aljoscha Manyuk.
Sie werden euch in Sicherheit bringen.“
             „Umkämpftes

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