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SALVA (Sturmflut) (German Edition)

SALVA (Sturmflut) (German Edition)

Titel: SALVA (Sturmflut) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Suslik
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der Fadenstärke statistisch
unwahrscheinlich.“
             „Aber es kann passieren? Was dann?“
Veit rollte nur mit den Augen.
             „Dann sind wir alle am Arsch. Aber das
wird nicht passieren. Ich weiß, das mit den Schnüren ist etwas altbacken und
ich hätte ja auch lieber 'ne Fernzündung gebaut, aber der Luxus war nun eben
leider nicht gegeben. Es wird schon irgendwie klappen. Ein bisschen mehr
Vertrauen bitte.“ Aljoscha sah zu Gry.
             „Wir können dann immer noch versuchen
sie von weitem zu zünden, in dem wir auf sie schießen. Das wird zwar höllisch
schwer, bei der trüben Suppe da draußen, aber es ist nicht unmöglich.“ Er
lächelte sie an und wollte sie ganz klar mit seinen Worten beruhigen. Es schien
auch zu klappen. Gry nickte nur. Mir fiel auf, dass Radu ganz in Gedanken
versunken war. Aljoscha Worte mochten Gry überzeugen, doch ihn sicher nicht. Er
war noch nie der Typ gewesen, der sich einfach mit einer Antwort zufrieden gab.
Er hatte zu allem stets seine eigenen Überlegungen. Ganz klar auch jetzt. Er
sah auf und zögerte nicht länger diese mitzuteilen.
             „Wer soll die Bombe überhaupt zur
Schleuse bringen und dann zünden?“ Bei dieser Frage zuckte ich zusammen. Ein
weiterer Streit mit Radu war soeben unausweichlich geworden. Bevor ich etwas
sagen konnte, gab Veit ihm eine Antwort.
             „Milla hat sich dazu bereit erklärt.
Sie sagt, sie sei eine gute Schwimmerin und-“
             „So seht ihr Leute aus! Nur über meine
tote, kalte Leiche lasse ich Milla mit einer Bombe da raus schwimmen!“ Veit saß
nur so da, mit offenem Mund und einen Fragezeichen auf dem Gesicht. Diesen
Ausbruch hatte er ganz klar nicht erwartet. Ich musste etwas sagen, um ihn zu
beruhigen.
             „Denk doch mal darüber nach. Du kannst
nicht bestreiten, dass ich eine sehr gute Schwimmerin bin. Es ist nur logisch,
wenn ich es mache. So sind unsere Chancen am größten.“
             „Das interessiert mich so was von
überhaupt nicht! Es gibt mindestens noch zwei Männer in dieser Gruppe, die ihr
Leben an deiner Stelle riskieren können.“ Er sah herausfordernd zu Aljoscha,
doch der saß nur so da und lächelte in die Runde, als hätte er zu diesem
Gespräch nichts beizutragen. Erst als ihre Blicke sich trafen, ergriff er das
Wort.
             „Kein Problem. Ich kann es auch machen.
Es war nur Millas Entscheidung es tun zu wollen. Sie wirkte sehr entschlossen
und nach allem, was ich bis jetzt von ihr weiß, habe ich keinen Grund ihr in
ihren Entscheidungen nicht zu vertrauen.“
             „Darum geht es nicht!“ Radus Körper war
wieder angespannt bis in die Fingerspitzen.
             „Du hast Recht. Weil wir Männer sind
und sie eine Frau, müssen wir das erledigen, ganz gleich, ob sie es tausend Mal
besser kann als wir und abseits der Tatsache, dass sie einen freien Willen
besitzt. Ich möchte auf die Ironie in meiner Stimme hinweisen.“ Aljoscha musste
klar sein, dass diese Worte Radu geradezu rasend machen würden, aber zu meinem
Erstaunen war das Gegenteil der Fall. Radu sah zu Boden und entgegnete nichts
mehr darauf. Mir fiel erst jetzt auf, Aljoscha hatte, ohne es zu merke, Radu
mit seinen eigenen Argumenten geschlagen. Es war mein freier Wille es zu tun.
Ich wollte diese Verantwortung auf mich nehmen, weil ich es konnte. Ohne jeden
Zweifel machte es ihn gerade innerlich verrückt. Er wollte mich nur beschützen.
             „Mir wird nichts passieren. Ich habe
bis jetzt überlebt und ich werde auch jetzt nicht sterben.“ Meine Stimme sollte
beruhigend klingen, doch sie wirkte eher traurig. Es machte mich auch traurig
ihn mit meiner Entscheidung in eine solche Situation zu bringen. Zerrissen
zwischen dem was ich wollte und dem was er glaubte, tun zu müssen.
             „Und das soll mich jetzt beruhigen?“
Ich wusste, es war nicht wirklich ein Trost aber was sollte ich noch sagen? Es
war im Grunde alles gesagt.
             „...Du bist nicht der Einzige, der
etwas beschützen will.“ Ich hätte besser jemand gesagt, aber für meinen
Geschmack hätte dieses Wort zu viel meiner Gefühle vor den anderen offen
gelegt. Ich dachte, er würde mich schon verstehen, aber es wirkte nicht so. An
Stelle eines Anzeichens von Verständnis, wurde sein Gesichtsausdruck wieder
düster. Ich wusste nicht wieso. Meine Worte hatte scheinbar nichts besser
gemacht sondern

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