Salvatore, R.A. - Todfeind2
die Reihen der Trolle ein. Sobald eine Gruppe durchbrach und weiter vorrückte, verteilten sich die Gruppen rechts und links an ihren Flanken und hielten so die Verbindung zur Kampflinie, dass die Vorgerückten nicht abgeschnitten und umzingelt wurden. Auf diese Weise rückte die Kampflinie der Barbaren als eine Kette kleiner Keilformationen langsam vorwärts. Mann gegen Mann konnte niemand gegen sie bestehen. Die größeren, stärkeren, besser bewaffneten Alpinadoraner stachen ungehindert um sich und spießten einen Troll nach dem anderen auf.
Und doch, so stellten Toniquay und die anderen Führer fest, erfolgte ihr Vorrücken quälend langsam. In Wellen stürmten ihnen weitere Trolle entgegen. Ganze Scharen von Monstern kamen angerannt und entfesselten einen Hagelsturm fliegender Speere, der die Barbaren zurücktrieb und zwang, eine Zeit lang innezuhalten und hinter ihren Weiden- und Lederschilden Schutz zu suchen.
Toniquay blickte zur fernen Eisburg, ihrem Ziel, und dann nach Westen, der untergehenden Sonne entgegen. Sie würden es nicht mehr bei Tageslicht bis zur Burg schaffen, stellte er zu seinem Schrecken fest, und die Nacht würde gewiss nicht sehr angenehm werden.
Triumphgeschrei am südlichen Ende der alpinadoranischen Schlachtlinie ließ Toniquay in diese Richtung schauen, und als er dort heftiges Kampfgetümmel gewahrte, verstand er anfangs gar nichts. Als er genauer hinsah, glaubte er, den anfeuernden Ruf »Schon liegt der nächste Riese auf der Nase!« hören zu können.
Sein Blick wanderte weiter nach Süden zu den Pauris, dem gefallenen Mönch, dem Fremden und Milkeila. Das faltig verkniffene Gesicht des Schamanen verzerrte sich und zeigte Verwirrung und Bestürzung. Sollten am Ende sie die Retter des Mithranidoon sein?
Alles, was ihm als Waffen zur Verfügung stand, waren seine Hände und Füße, und Bransen konnte nicht erkennen, wie er dem Riesen, der vor ihm gegen die Pauris kämpfte, damit irgendeinen entscheidenden Schaden zufügen könnte. Aber er musste es immerhin versuchen.
Ein Zwerg schob sich um das baumgleiche Bein des Monsters herum und beendete sein Tun mit einem beidhändigen soliden Hieb der schweren Keule gegen die Vorderseite des Riesen-Knies. Während das Monster stolperte und aufheulte, schloss Bransen mit einem Dutzend schneller Schritte auf und sprang in die Höhe. Das Glück war mit ihm, denn noch während er hochstieg, rammte der Zwerg, nachdem er zur Rückseite des Riesen-Beins gewechselt war, einen Dolch in dessen Wade und trieb ihn mit einem Keulenschlag noch tiefer hinein. Der Riese taumelte rückwärts und verlor das Gleichgewicht, während Bransen krachend auf ihm landete und ihn mit einer Serie schwerer Treffer eindeckte. Der Riese stürzte, kippte rücklings aufs Eis, und Bransen ging in die Hocke, machte einen Salto vorwärts und rammte beide Füße auf des Riesen Auge.
Der Riese brüllte und schlug nach ihm, schleuderte ihn beiseite, und nur sein Glück und ein Holzbalken bewahrten Bransen davor, über die Kante der Spalte hinabzustürzen. Sobald er sich gefangen hatte und mit baumelnden Beinen über dem Abgrund hing, schaute er zurück und erwartete, dass das Monster kommen würde, um ihm den Rest zu geben. Doch seine Attacke erwies sich als erfolgreich, der Riese lag auf dem Rücken, und die Pauris hackten begeistert auf ihn ein.
Cormack kam herangeglitten, umklammerte mit seinen Händen Bransens Schultern und hielt ihn verzweifelt fest. Bransen wollte dem Mann versichern, dass alles mit ihm in Ordnung sei, doch ein Schrei von Norden, ein übernatürlich grässliches Kreischen, ließ ihn verstummen.
Als er den kleinen Drachen sah, der auf die Reihen sich duckender Barbaren herabstieß, wusste Bransen sofort, dass dies Altvater Badden selbst sein musste. Lederne Flügel verliehen der Bestie ein rasendes Tempo, während seine langen Beine und die klauenbewehrten Füße so nach unten stießen, dass die Krieger nichts anderes tun konnten, als sich zu ducken und nach allen Seiten auszuweichen.
Er kreischte abermals, und in dem lauten Schrei lag ein Zauber, denn viele Männer sanken auf die Knie, schrien schmerzerfüllt auf und pressten die Hände auf die Ohren. Eine Drachenklaue packte eine Frau an der Schulter und riss sie mit solcher Kraft vom Boden hoch, dass einer ihrer Stiefel zurückblieb! Während er sie mit einer Klaue festhielt, schlug der Drache mit der anderen auf sie ein und zerfetzte ihre Kleidung und die Haut.
Die Kreatur legte sich in die
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