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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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fiele. Callen und Cadayle schauten jedoch nach hinten, und Callen flüsterte: »Fürst Delavals Männer.«
    »Macht Platz!«, ertönte Sekunden später ein barscher Befehl. Die Reiter brachten die Pferde zu einem jähen Stopp. »Sieh zu, dass du den Wagen von der Straße bekommst, und weise dich aus.«
    »Er spricht mit dir«, flüsterte Callen.
    Bransen hatte große Mühe, sich umzuwenden, und schaffte es schließlich, wobei er jedoch mehrmals ins Stolpern geriet. Als er endlich in die Richtung blickte, aus der sie gekommen waren, gewahrte er den erstaunten Ausdruck in den Mienen der beiden Soldaten. Es war ein kräftig gebautes älteres Männerpaar.
    »Was hast du hier zu suchen?«, fragte einer der beiden, ein rundlicher Riese mit dichtem grauem Bart.
    »Ich … ich … ich …«, stammelte Bransen, und er brachte wirklich kein weiteres Wort über die Lippen, da er es völlig verlernt hatte, ohne die Hilfe des Edelsteins zu sprechen. »Ich …«
    Beide Männer verzogen voller Abscheu die Gesichter.
    »Mein Sohn«, erklärte Callen und schob sich schützend zwischen Bransen und die Männer.
    »Das gebt Ihr also zu?«, fragte der andere Soldat. Er war jünger als der andere und bis auf einen mächtigen Schnurrbart, der von Ohr zu Ohr zu reichen schien, glatt rasiert. Beide Männer lachten Bransen aus.
    »Bah, reitet weiter und lasst ihn in Ruhe«, sagte Callen. »Er wurde im Krieg verwundet. Bekam einen Speer in den Rücken und rettete damit einen anderen Mann. Er verdient Euern Respekt und nicht Euern Spott.«
    Der Graubärtige musterte die beiden misstrauisch. »Wo wurde er verwundet?«
    »Am Rücken«, sagte Callen, und der Mann blickte tatsächlich säuerlich drein.
    »Gute Lady, ich habe keine Zeit für Eure Ahnungslosigkeit, sei sie nun echt oder nur gespielt.«
    »Südlich von Pryd-Stadt!«, platzte Callen heraus, obgleich sie keine Ahnung hatte, ob südlich von Pryd-Stadt überhaupt Kämpfe stattgefunden hatten.
    Zu Callens Erleichterung schien den beiden die Antwort jedoch auszureichen – bis der jüngere Mann den Blick auf Cadayle richtete, wobei seine grauen Augen sofort neugierig aufleuchteten.
    »Er ist nicht mein richtiger Sohn«, fuhr Callen eilig fort, um ihn abzulenken. »Er ist der Ehemann meiner Tochter, aber ich betrachte ihn als meinen Sohn.«
    »Der Mann Eurer Tochter?«, wiederholte der jüngere Mann und sah Cadayle fragend an. »Ist er mit Euch verheiratet?«
    »Aye«, erwiderte die Frau. »Mein Geliebter. Wir wollen nach Delaval, um uns zu erkundigen, ob ihm einer der Mönche dort vielleicht helfen kann.«
    Die Soldaten wechselten einen vielsagenden Blick. Der jüngere ließ sich aus dem Sattel gleiten und trat neben Bransen und Callen.
    »Wie heißt du?«, fragte er, doch als Callen für Bransen antworten wollte, hob der Mann die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen.
    »Bra … Br … Brrrran«, stotterte Bransen und besprühte den Mann bei jeder mühevoll hervorgestoßenen Silbe mit Speichel.
    »Bran?«
    »Sen«, fügte Callen hinzu, und der Mann schnitt ihr abermals mit einem mürrischen Kopfschütteln und einem heftigen Abwinken das Wort ab.
    »Bran?«, wiederholte er seine Frage.
    »S … Sssss … Brranssen«, sagte der Storch.
    »Bransen?«, wiederholte der Soldat und trat um ihn herum.
    »J … J … Ja.«
    »Dämlicher Name«, stellte der Soldat fest, rempelte Bransen an, was den Storch übertrieben heftig stolpern ließ, wobei die eine Hand wild in der Luft herumruderte, während die andere krampfhaft den Wanderstock umklammerte, damit der Körper nicht seinen letzten Halt verlor.
    Die offensichtlich nicht gespielte unbeholfene Gehweise und seine ungeschickten Gesten ließen die Soldaten einander Blicke zuwerfen, in denen Abscheu, aber auch so etwas wie Mitgefühl enthalten war. Der jüngere packte Bransen grob am Arm und half ihm, festen Stand zu finden.
    »Euer Verlust tut mir leid«, sagte er zu Cadayle.
    »Er ist nicht tot«, erwiderte die Frau. Ihr war anzusehen, dass es ihr schwerfiel, ihren Zorn auf den Soldaten im Zaum zu halten, weil er Bransen angerempelt hatte.
    »Das tut mir auch leid«, sagte der Mann mit einem spöttischen Grinsen. »Mönche werden ihm auch nicht helfen können. Für ihn und für Euch wäre es besser, wenn er da draußen einfach sterben würde.« Er schnaubte höhnisch, ließ Bransen stehen und ging zum Wagen, um ihn zu untersuchen. »Dass Ihr ihn zu den Mönchen bringt, zeigt, dass Ihr ihm treu zur Seite steht. Aber falls er Euch eines Tages kein

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