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Salvatore, R.A. - Todfeind2

Salvatore, R.A. - Todfeind2

Titel: Salvatore, R.A. - Todfeind2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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dass Prinz Yeslnik bereits als Ersatz-Fürst für Prydae benannt wurde, ein Mann, für dessen Tod Bransen verantwortlich war. Es erheiterte Bransen, sich, vorzustellen, dass Yeslnik der nächste Fürst von Delaval und danach sogar König von Honce werden sollte. Bransen wusste nur zu gut, dass der Mann ein Narr und auch ein Feigling war. Er war vor langer Zeit auf eben diese Kutsche gestoßen, als Pauris, die wilde Blutkappen trugen, sie von der Straße gedrängt hatten. Yeslnik, seine Frau und ihre beiden Kutscher – von denen einer schwer verwundet wurde – waren dem sicheren Tod geweiht, doch Bransen, der Wegelagerer, war erschienen, um das Blatt zu wenden.
    Natürlich hatte er sich eine Belohnung für seine Bemühungen geholt – und zwar viel mehr, als ihm der geizige und undankbare Prinz Yeslnik angeboten hatte. So war die Mär von seiner Heldentat vom verletzten Stolz des Prinzen unterdrückt worden.
    Bransen schloss die Augen, stellte die Verbindung mit dem Seelenstein unter seinem schwarzen Kopftuch wieder her und ließ den Storch hinter sich.
    »Fürst Yeslnik?«, flüsterte er, während die beiden Soldaten sich entfernten. Cadayle rief hinter den wegreitenden Männern her, bat sie, ihr dabei zu helfen, das Gespann wieder auf die Straße zurückzulenken. Aber natürlich beachteten sie sie gar nicht.
    »König Yeslnik?«, fragte Bransen leise und schüttelte dabei den Kopf, als sei diese Möglichkeit völlig unbegreiflich. Und in der Tat, für ihn war sie es ganz sicher.
    Dennoch, nach den Erfahrungen, die er mit dem Adel von Honce gemacht hatte, überraschte ihn das ganz und gar nicht.
    »Wir hätten direkt nach Behren gehen sollen, wie wir es ursprünglich geplant hatten«, sagte Cadayle zu Bransen, während er die Pferde lockte und antrieb, damit sie den Wagen zurück auf die Straße zogen.
    »Wir hatten keine andere Wahl«, erwiderte er nicht zum ersten Mal.
    Cadayle seufzte und widersprach ihm nicht. Sie beide hatten nach Honce gehen wollen, um im Hafen von Ethelbert dos Entel ein Schiff zu besteigen und um die Gürtelberge herum nach Behren zu segeln. Bransens größter Wunsch – zumindest soweit er es seinen beiden Gefährten erklärte – bestand darin, die Feuerberge und die Wolkenfeste zu finden, wo die Mystiker des Jhesta Tu zu Hause waren. Ihr jahrhundertealtes Wissen füllte den dicken Wälzer, den Bransens Vater geschrieben hatte. Bransens Mutter, SenWi, hatte ihrem Orden angehört. Dort, in ihrer Mitte, so glaubte Bransen, würde er die Antworten auf seine Fragen und die Lösungen für seine Probleme finden. Dort würde er sich noch gründlicher auf sein Ki-chi-kree einstellen, seinen persönlichen Strang der Lebensenergie, und sich so von der Notwendigkeit befreien, sich den Seelenstein um die Stirn binden zu müssen. Der Seelenstein gestattete Bransen, den Strang seiner Lebenskraft zu bündeln und stark zu halten. Ohne den Stein versprühte seine Energie unkontrolliert in alle Richtungen, weshalb er nicht mehr war als der verkrüppelte Storch.
    Er glaubte und betete, dass die Jhesta Tu über Antworten verfügten. Aber er konnte zu dieser Zeit nicht dorthin gelangen, wie er gehofft hatte, zumindest nicht durch Ethelbert dos Entel. Denn dieser Ort war gesperrt, und jeder Mann, der das Hoheitsgebiet Fürst Ethelberts ohne offizielle Genehmigung betrat, wurde zum Zwangsdienst als Soldat verpflichtet oder gehängt.
    Und so waren die drei nach Südwesten gekommen anstatt nach Südosten und näherten sich jetzt Delaval, der Hauptstadt des Landes und Machtzentrale von Fürst Delaval, der König von Honce werden sollte. Gerüchte auf der Straße besagten, dass man von dieser Stadt aus nach Behren gelangen konnte, allerdings wäre es ein weiter Umweg, denn man müsste den großen Fluss, den Masur Delaval – er war erst vor Kurzem auf den Namen der Herrscherfamilie getauft worden – hinaufsegeln, dann durch die südlichen Gewässer des Golfs von Honce und schließlich an der zerklüfteten Küste mit ihren kleinen Lehen namens Mantis Arm entlang.
    Es wäre zweifellos eine kostspielige Reise und wahrscheinlich auch voller Gefahren, aber in dieser Phase heftiger Kampfhandlungen boten sich die Straßen wirklich nicht zum Reisen an.
    Vielleicht aber doch, nur dass Bransen noch nicht so weit war, um diese wichtige Reise anzutreten.
    Wenig später waren sie wieder unterwegs. Nach einer Biegung weniger als eine Meile nach Westen erblickten die drei die berühmte Stadt am Fuß der südlichen Berge. Sie war

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