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Salz der Hoffnung

Titel: Salz der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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der Neuen Welt noch einmal ganz von vorne anfangen. Von all den Freunden ihrer Mutter war David Collins in ihren Augen der einzige, der einen geraden Weg beschritten hatte, der genau gewußt hatte, was er wollte, und alles tat, um es auch zu bekommen. Zu ihm würden sie gehen, zu Jorges Freund dort unten am Ende der Welt, und sie würden niemals, niemals zurückkehren. Sie bemerkte, daß sie immer noch in ihrer Unterwäsche im Zimmer stand, und gab sich einen Ruck. Sie war müde, aber jetzt war keine Zeit zum Schlafen. Sie mußte ihre Briefe aufgeben und dann Maria Collins besuchen. Sie würde Verständnis haben und ihr helfen. Schließlich hatte Jorge ja nichts verbrochen. Unter allen Umständen mußte sie erreichen, daß er vor ein Militärgericht kam. Wie zur Hölle stellte man so etwas an? Vielleicht könnte Maria sie zu den Anwälten begleiten. Was immer nötig war, sie würde alles tun, um Jorge freizubekommen. Wieder einmal! Wie stellte dieser Mann es nur an, sich ständig in solche Schwierigkeiten zu bringen?
            Ihre Augen brannten, die Lider wollten sich schließen, sie mußte sich zusammenreißen, um nicht einzuschlafen. Vielleicht wäre es besser, wenn sie sich ein wenig ausruhte, dachte sie. Wenn sie nicht auf sich achtgab, konnte es geschehen, daß niemand mehr da war, um sich um Jorge zu kümmern. Sie ließ sich aufs Bett fallen, rückte sich die Kissen zurecht und schlief ein.

 

  11. Kapitel

 
            Sir Basil Mulgrave war stolz auf seine Bibliothek. Die Wände waren mit Regalen und Vitrinen voller Bücher bedeckt, eine wundervolle Lampe hing von der hohen, gewölbten Decke. Hohe Fenster durchbrachen die westliche Wand auf der gesamten Breite, und vor der Fensterfront standen ein Lesetisch und zwei Stühle. Basil hatte nicht zugelassen, daß seine Frau Vorhänge an den Fenstern anbringen ließ, er wollte, daß die Elemente zum Bestandteil des Raumes wurden. Er war mit dem Ergebnis äußerst zufrieden, selbst als die Sonne begann, den Teppich auszubleichen. »Kaufen wir eben einen neuen«, sagte er ihr.
            Er hatte die Möbel persönlich entworfen, Sofas und Ottomanen aus dunkelgrünem Samt, bequeme Ohrensessel und Tische mit Perlmuttintarsien. Der Raum war, fand Basil, die Essenz des guten Geschmacks, unbelastet von Gipsbüsten und diesem ganzen Firlefanz, die die Bibliotheken anderer Häuser entstellten. Und als Major Reynolds hereinkam und sich setzte, ohne Basils selbst erdachte und teuer bezahlte Kreation auch nur eines Blickes zu würdigen, war Basil mehr als nur verstimmt. »Was kann ich für Sie tun, Major?« fragte er barsch. »Ich habe wenig Zeit, meine Gäste warten.«
            »Ich bitte um Verzeihung, Sir, daß ich hier unangemeldet eindringe, aber ich habe Neuigkeiten für Sie.«
            »Was für Neuigkeiten?«
            »Wir haben Jorgensen festgenommen.«
            »Weswegen?«
            »Weil die britische Regierung in Island die Herrschaft übernommen hat.«
            »Das ist mir bekannt. Aber warum wird Jorgensen verhaftet? Schließlich hat er England einen Gefallen getan und den Weg für uns geebnet.«
            Reynolds sah gekränkt aus. »Ich dachte, die Nachricht würde Sie freuen, Sir Basil.«
            »Freuen? Sie ist mir vollkommen gleichgültig. Wenn er ein Spion ist, wie Sie behaupten, dann haben Sie soeben unsere einzige Verbindung zu diesen Kreisen gekappt. Im Gefängnis nützt er uns überhaupt nichts.«
            »Aber Sir, er hat die Scottish Prince versenkt!«
            »Herrgott noch mal, Reynolds, das ist doch längst Vergangenheit. Na schön, er hat das Schiff versenkt und andere noch dazu, und dafür wurde er eingesperrt und hat seine Strafe verbüßt. Mich hätte weitaus mehr interessiert, was er als nächstes plant, und da ziehen Sie ihn aus dem Verkehr. Auf welcher Rechtsgrundlage haben Sie ihn verhaftet?«
            »Als Kriegsgefangenen.«
            »Ja lieber Gott im Himmel, seid ihr den allesamt schwachsinnig? Der einzige kriegerische Akt, den dieser Mann begangen hat, war gegen die Dänen gerichtet, nicht gegen England. Aber bitte, wie Sie meinen. Jorgensen ist also aus dem Weg geschafft. War das alles?«
            »Nur noch eins«, sagte Reynolds. »Ich habe mich gefragt, was wir wegen Mrs. Howth unternehmen sollten.«
            »Mrs. Howth?« echote Basil. »Ich habe es langsam satt, diesen Namen zu hören. Erst

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