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Salz der Hoffnung

Titel: Salz der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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schon zurück. Jorge hörte ihn mit der Wache reden und lehnte sich über die untere Türhälfte.
            »Du da drüben … Benjamin! Was war mit meiner Nachricht? Bist du zum Woburn Place geritten?«
            »Ja, Captain.« Der Kavallerist wechselte einen unsicheren Blick mit dem Wachsoldaten.
            »Also? Was ist passiert? Ich hatte nicht gesagt, du sollst allein gegen die Franzosen in die Schlacht ziehen. Nur an eine Tür klopfen.«
            Benjamin kam langsam näher, blieb aber in der Nähe der Wache, die Augen weit aufgerissen. »Diese Dame, Mrs. Howth sagten Sie doch, Captain? Na ja, sie ist verschwunden. Das Haus ist verrammelt und verriegelt wie eine Festung, aber der Straßenkehrer wußte Bescheid. Eine richtig feine Straße ist das. Er sagte, sie sei im Gefängnis.«
            Jorge starrte ihn an. »Du verdammter Schwachkopf. Du mußt am falschen Haus gewesen sein. Reite noch mal zurück.«
            »Nein, Captain.« Die Wache trat zu ihnen. »Benjamin hat recht. Ich habe auch von ihr gehört. Sie nennt sich jetzt Hayes, und sie ist wirklich im Gefängnis. Sie waren ja selbst eingesperrt, darum haben Sie wahrscheinlich nicht gehört, was passiert ist.«
            »Passiert? Was heißt das? Sie kann nicht im Gefängnis sein. Weswegen denn, zur Hölle?«
            »Mord«, sagten sie wie aus einem Munde. Sie sprachen das Wort in einem furchtsamen Flüsterton aus, als sei Regal durch den nächtlichen Nebel geschlichen und habe ihrem Opfer die Kehle aufgeschlitzt.
            Jorge lachte. »Was redet ihr da für einen Unsinn!«
            »Es ist wahr«, beharrte Benjamin. »Ganz bestimmt. Sie hat einen Offizier erschossen, einen Major Reynolds.«
            »Hat ihn einfach abgeknallt«, fügte der Wachsoldat hinzu. »Sie kennen sie, nicht wahr, Captain?«
            Jorge ignorierte die Frage und wandte sich ab. Langsam, wie betäubt, ließ er sich auf seine Pritsche sinken, wandte ihnen den Rücken zu und starrte aus dem Fenster. Gott! Was, um Himmels willen, hatte sie getan? Reynolds erschossen? Aber warum? Unmöglich! Er war zutiefst erschüttert. Wäre er aufgestanden, er war nicht sicher, ob seine Beine ihn getragen hätten.
            Er verfluchte Reynolds. Wenn diese verrückte Geschichte wirklich wahr sein sollte, dann hatte Reynolds es sich zweifellos selbst zuzuschreiben. Was hatte er ihr angetan? Jorge fragte sich, ob der Major versucht hatte, sich Regal zu nähern. Wenn, dann wäre es nur eine Frage der Zeit gewesen, ehe er Reynolds selbst getötet hätte. Aber das konnte es nicht sein. Regal wäre einer solchen Situation durchaus gewachsen, außerdem war doch noch die Dienerschaft im Haus.
            Aber wenn sie wirklich im Gefängnis war, dann war es jetzt an ihm zu handeln. Er mußte hier herauskommen und ihre Flucht arrangieren. Frauengefängnisse waren bekanntermaßen schlecht bewacht, glichen eher Irrenhäusern. Es dürfte also kein Problem sein. Wenn man sie wegen Mordes anklagte, hatte sie keine Chance. Er mußte sie befreien und über den Kanal nach Frankreich bringen, dort würde sie in Sicherheit sein. Er stützte den Kopf in die Hände. »Gott, gib ihr Kraft …«
            Sie brachten ihm Suppe und Kürbismus. Er aß alles auf, zwang das Essen herunter, obwohl ihm der Appetit vergangen war, und gab der Wache die Schüsseln zurück. »Bist du sicher, daß Benjamin sich nicht geirrt hat?« fragte er.
            »Ganz sicher, Sir. Die anderen Jungs haben auch darüber geredet. Sie sagen, sie ist obendrein auch noch Ausländerin. Hat ihn aus kurzer Entfernung erschossen, ziemliche Schweinerei.«
            »Wo ist es passiert?«
            »Da, wo Sie Benjamin hingeschickt haben. Woburn Place. Kennen Sie das Haus?«
            »Ich habe dort gelebt«, sagte Jorge und wandte sich ab. »Ich erzähl’s dir später.«
            »Wie Sie wollen, Sir.« Der junge Wachsoldat war erfreut und sehr gespannt darauf, einen Bericht aus erster Hand über diesen Skandal zu bekommen. Fast tat er Jorge leid. Nach dem Löschen der Lichter würde der Wachsoldat sich ziemlich böse Kopfschmerzen zuziehen. Jorge sah auf seine Hände hinab. Er brauchte keine Waffen. Die vielen Jahre auf See, der ständige Kampf ums Überleben unter den Piraten und Walfängern der Südsee hatten diese Hände gefährlicher als jede Klinge werden lassen.
            Er streckte sich auf

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