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Salz und Asche - Roman

Salz und Asche - Roman

Titel: Salz und Asche - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Berthold? Wer war der Fischer, der den Hammer gefunden hatte? Wer war bei ihm gewesen? Was wussten die Leute über Rieger und Kowatz?
    Jan wusste, dass er ein Glücksspiel spielte. Es konnte gut sein, dass er mit seiner Fragerei den Mörder auf sich aufmerksam machte. Vorsorglich hatte er ein zweites Messer in seinen Stiefel gesteckt.
    Doch trotz aller Mühe erzählten ihm die Leute wenig mehr, als er bereits wusste. Immerhin erfuhr er einiges über den Roten Berthold und einiges, das seinen Verdacht gegen Rieger erhärtete. Gerade wollte er das Wasserviertel verlassen und zur Saline gehen, um mehr über Berthold zu hören, da fasste ihn auf der Straße eine Frau am Ärmel. »Geh mal ein Stück mit mir, Niehus.«
    Sie kam ihm bekannt vor, aber nicht so, dass er ihren Namen wusste. Woher kannte sie den seinen? »Ich habe keine Zeit für so was, lass mal gut sein«, sagte er und entzog ihr behutsam seinen Arm.
    »Sei kein Hammel und komm mit. Nicht jede Frau, die dich anspricht, will dir gleich was verkaufen. Ich habe gehört, wonach du suchst, und frage mich, wann du deine Susanne zum letzten Mal getroffen hast.«
    Ruckartig blieb er stehen und fasste nun nach ihrem Arm. »Sollte ich dich kennen?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich kenne Susanne, und sie kennt mich. Gestern war ich bei ihr und habe ihr erzählt, was ich über den Roten Berthold weiß. Wie ich sie einschätze, wird sie heute seine Frau besucht haben. Hast du schon mit ihr gesprochen? Vielleicht weiß sie längst mehr, als du erfahren kannst, wenn du weiter hier herumschnüffelst. Inzwischen
muss ja jeder wissen, dass du den Mörder suchst und wen du in Verdacht hast. Hältst du das für klug?«
    »Du bist Kathi, ja? Bist du wahnsinnig, dass du gehst und Susanne zu einem Schläger ins Haus schickst, der vielleicht ein Mörder ist? Du bist doch selbst eine Frau, wie kannst du das tun? Herrgott, ich muss zu ihr.«
    Er ließ Kathi los und begann fieberhaft zu überlegen. Unter welchem Vorwand konnte er mit Susanne sprechen? Was, wenn sie nicht da war? Wenn ihr in Bertholds Haus tatsächlich etwas zugestoßen war?
    »Eine hohe Meinung von ihrem Verstand hast du ja nicht«, sagte Kathi.
    »Was hat das mit ihrem Verstand zu tun? Susanne ist arglos. Sie weiß wenig über das Böse in den Menschen. Vielleicht will sie es auch nicht sehen.«
    »Ja, ist das nicht gerade so nett an ihr? Aber ich glaube trotzdem, du unterschätzt sie. Seit ich vor Jahren gesehen habe, wie sie ihre Schwester gegen die Gassengören verteidigt hat, habe ich sie im Auge behalten. Dein Liebchen scheint mir eine mutige und tatkräftige junge Frau zu sein.«
    »Wenn du sie weiter so laut ›mein Liebchen‹ nennst, dann wird aller Mut nicht mehr helfen, uns vor dem Unglück zu bewahren. Außerdem hättest du sie trotzdem nicht zu Berthold schicken dürfen. Warum hast du die Sache nicht mir erzählt, wenn du schon so genau über uns Bescheid weißt?«
    »Ich hetze doch nicht Bertholds armer kleiner Frau einen Kerl auf den Hals. Wenn er spitzkriegte, dass ein fremder Mann bei ihr war, dann würde er sie gleich als Nächste umbringen. Nah dran war er schon oft genug. Geh erst mal und hör dir an, was Susanne herausgefunden hat, bevor du dich weiter beschwerst.«

    »Du hast gut reden! Glaubst du, ich kann bei Büttner an die Tür klopfen und den Alten bitten, er soll mir seine Tochter herausrufen? Der muss mich nur sehen, und er schließt sie ein.«
    Kathi sah ihn mitleidig an. »Hab schon befürchtet, dass es so um euch bestellt ist. Sie steht ein bisschen zu hoch für dich, nicht?«
    »Ein bisschen? Du weißt genau, wie viel. Es gibt tausend Gründe, warum nichts aus uns werden kann.«
    »Wenn du es so siehst, dann musst du von ihr lassen.«
    »Mein Kopf sagt, ich muss es, das Herz sagt, ich kann nicht. Ich weiß nicht, was mir das Leben noch wert wäre, wenn ich sie nicht mehr sehen dürfte.«
    »Du würdest es überstehen, wie schon so viele vor dir. Du musst doch wohl wissen, dass es Schlimmeres gibt.«
    »Vor einer Weile hätte ich noch genau so geredet wie du, aber heute fühlt es sich anders an, glaub mir. Solange sie mit mir zu tun haben möchte, werde ich es nicht fertigbringen, sie abzuweisen.«
    »Na, du musst wissen, was du tust.«
    »Sag einmal, kannst du mir nicht helfen und zu ihr gehen? Du siehst nach, ob es ihr gutgeht, fragst sie, was sie Neues weiß, und erzählst es mir dann. Nebenbei kannst du ihr noch sagen, dass ich morgen auf sie warte.«
    »Nein, mein Lieber. Ich

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