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Salz und Asche - Roman

Salz und Asche - Roman

Titel: Salz und Asche - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Väterchen? Oder ein Freier, was? Oder viele?« Er lachte laut und rückte sich die Hose zurecht.
    »Lass sie doch gehen«, sagte Gisel wieder, noch leiser als beim ersten Mal.
    Berthold trat zur Seite. »Na sicher lass ich sie gehen, was denkst du sonst, Rindvieh? Dass ich sie fresse? Bin ich ein Galgenstrick oder was? Da hau schon ab. Lass dich so bald nicht wieder hier sehen. Weiß der Deubel, was ihr drei zu kakeln hattet. Wird schon ein Mist gewesen sein. Hauptsache, ihr findet immer einen Grund, nicht zu arbeiten, was?«
    Susanne wartete nicht länger, sondern schlüpfte an ihm vorbei. Er fasste ihr ans Hinterteil, als sie vorüberging, hielt sie aber nicht fest. Mit angehaltenem Atem erreichte sie die Tür und konnte sie nicht öffnen. Der Schlüssel fehlte.
    Atme ganz ruhig, befahl sie sich, während sie sich zu Berthold umdrehte. Er stand hinter ihr und hielt den Schlüssel hoch. »Ich habe gern ganz meine Ruhe, wenn ich im Hause bin«, sagte er mit einem gemeinen Grinsen.
    Verkrampft hielt sie ihren Korb zwischen sich und ihn und machte sich auf einen Kampf gefasst. Der Gedanke an die geschundenen Frauen ließ ihr vor Angst den Schweiß ausbrechen. Atme ruhig. Du bist größer und stärker als die beiden, kannst ihm wehtun.

    Berthold wischte mit einer einzigen Bewegung ihren Arm mit dem Korb zur Seite. »Nun steh nicht so blöd da.« Grob kniff er ihr in die Brust.
    Sie zog erschrocken die Luft ein und holte mit der freien Hand unwillkürlich zu einem Schlag aus. Berthold wich zurück und lachte, dann steckte er den Schlüssel ins Schloss, öffnete die Tür und ließ sie hinaus.
    Sein hässliches Lachen folgte ihr noch, als sie schon die halbe Gasse hinter sich hatte. Noch immer hing der faulige Schwefelgestank in der Luft und ließ sie schneller laufen. Wie recht Kathi hatte. In die Hölle gehörte der Mann. Und sie würde ihr Bestes tun, um ihn möglichst bald vor einen Richter zu befördern. Sie hatte geradezu Lust, ihn hängen zu sehen, obwohl ihr solche Schauspiele sonst nicht lagen.
    Wie konnte sie ihm beikommen? Sie musste Jan erzählen, was sie herausgefunden hatte. Am besten, sie tat es gleich, da sie einmal unterwegs war. So musste sie nicht noch einen weiteren Grund erfinden, warum sie aus dem Haus ging.
     
    Die Stundenglocke von St. Johannis schlug sechs Uhr, als Susanne in der Schmiede ankam. Meister Schmitt musterte ihren ungewöhnlichen Aufzug mit zusammengezogenen Brauen. Susanne hatte sich unterwegs erfolgreich geweigert, darüber nachzudenken, wie sie auf Schmitt wirken musste. Sie sprudelte ihr Anliegen heraus, bevor sie den Mut verlieren konnte. »Grüß Euch, Meister Schmitt, ich muss Jan Niehus sprechen.«
    »Grüß Euch, Jungfer Büttner. Ich enttäusche Euch ungern, aber Jan ist nicht hier.«
    Schmitt wusste nicht, wie sehr er sie enttäuschte. Jan war nicht da. Warum nicht, um diese Zeit? Ihr Schwung
verpuffte, und ihr Mut sank. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie die Vorfreude auf ihn sie angetrieben hatte. Was nun? »Meister Schmitt, habt Ihr Neuigkeiten in Alberts Sache? Wisst Ihr, ich habe vielleicht etwas herausgefunden und wollte es Jan erzählen. Vielleicht hilft es ihm weiter.«
    »Ach so. So ist das. Neuigkeiten, ja. Die gibt es. Ich wollte deshalb heute schon mit unserem Bürgermeister sprechen, aber er hatte keine Zeit. Beim Rat hat man mich auch nicht vorgelassen. Auf einmal heißt es, der Wenzel wurde mit einem Schmiedehammer erschlagen. Und ganz passend dazu hat ein Fischer einen Sechspfünder aus der Ilmenau gezogen. Es heißt, damit wär Albert überführt. Dabei haben sie vorher gesagt, der Tote trüge die Spuren von einem halben Dutzend Hieben. Und warum wollen sie nun nicht von mir hören, ob mir ein Hammer fehlt? Es fehlt nämlich keiner, mein Kind. Und ich bin nicht so blöd, dass ich mein Werkzeug nicht kenn. Ist also Albert losgegangen und hat sich für seinen Mord ausgerechnet einen Schmiedehammer besorgt? Man könnte meinen, es sind in dieser Sache nur Strohköpfe am Werk. Sie wünschen sich, dass sie den Mörder haben, also halten sie sich die Ohren zu, wenn was dagegen spricht. Als Jan davon hörte, hat er gefragt, ob er früher gehen darf. Er hofft immer noch, dass er was für Albert tun kann. Hat er Euch da mit hineingezogen?«
    »Das war meine freie Wahl. Ich bin sicher, dass Albert den Wenzel nicht umgebracht hat, und glaube, dass ich den wahren Totschläger kenne.«
    Schmitt nickte mit freundlicher Miene. Susanne musste seine nächsten Worte nicht

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