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Salzburger Totentanz

Salzburger Totentanz

Titel: Salzburger Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ines Eberl
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aufgeregt hechelnd vor der Haustür herumsprang.
    »Ist ja schon gut, Achilles … Jetzt wart doch.« Michaela packte das breite Hundehalsband, zerrte die Dogge zurück und öffnete die Tür. Sofort riss sich der Hund los und sprang an Teresa hoch. Die knuddelte erst ihren Hund, dann umarmte sie Michaela.
    »Schön, wieder daheim zu sein.« An der aufgeregten Dogge vorbei schob sich Teresa ins Haus. »Achilles, mein Kleiner, ist ja gut! Frauli ist ja wieder da. Hier.« Sie hielt Michaela die braune Papiertüte hin. »Hab euch was mitgebracht.«
    »Oh, danke!« Die Tüte fühlte sich ziemlich schwer an. Michaela spähte neugierig hinein. Darin steckte eine Flasche. Wein wahrscheinlich, nicht sehr originell. Sie zog einen hellgrünen, mit einem verschwommenen Blättermuster bedruckten Seidenschal hervor. »Das war doch nicht nötig«, sagte sie. »Der ist ja wunderschön.«
    Hoffentlich war ihr die Erleichterung nicht allzu sehr anzuhören. Der Schal gefiel ihr wirklich, und Teresa und Sepp waren für ihre originellen Reisemitbringsel gefürchtet. Mit etwas schlechtem Gewissen fragte sie sich, wo Paps wohl das knapp ein Meter große Phallussymbol aus Ebenholz entsorgt hatte, das ihm die beiden zum Dank fürs Hundehüten aus Namibia mitgebracht hatten. Die tote Schildkröte mit dem Aschenbecher auf dem Rücken hatte ihr Grab jedenfalls unter den rosa Rosenblüten der »New Dawn« gefunden.
    »Batik aus Bali«, erklärte Teresa. »Muss man dort einfach kaufen. Und Grün, finde ich, steht dir. Ich hab mir schon gedacht, dass du die Semesterferien über hier bist.«
    Michaela legte den Schal auf die kleine Kommode und zog die Flasche aus der Tüte. Auf der Suche nach einem Etikett hob sie sie auf Augenhöhe. Fast wäre ihr die Flasche vor Schreck aus der Hand geglitten, und ihr grausamer Inhalt hätte sich über den Boden ergossen. Sie schrie auf.
    »Was ist denn das !?« Hastig stellte sie das Ding auf die Kommode.
    Teresa lachte. »Gecko-Gecko«, sagte sie. »So heißt der Schnaps.«
    »Was?«
    Die fahle Echse, die im Inneren der Flasche in ihrem alkoholischen Grab schwebte, war einfach widerlich. Ihre offenen Knopfaugen blickten starr durch das Glas, auf dem die runden Enden der kleinen Pfoten klebten, die das Tier einst zu einem geschickten Kletterer und Jäger gemacht hatten.
    »Den hat unser Fahrer in Singapur organisiert«, sagte Teresa. »Ist total selten, weil inzwischen verboten. Das hat er jedenfalls behauptet. Das richtige Mitbringsel für unseren Professor, haben wir uns gedacht.«
    Michaela schluckte.
    Jetzt hatte Teresa den hellen Fleck über der Kommode entdeckt. »Sag mal, bekommt ihr die Maler?«, fragte sie.
    »Wieso?« Wie kam Teresa denn jetzt darauf?
    »Weil das Bild über der Kommode abgehängt ist.« Sie deutete auf die leere Wand, wo sich ein rechteckiger Schatten abzeichnete.
    »Ach so, ja, das habe ich verkauft.« Ein Gutes hatte Hans’ nächtlicher Überfall gehabt. Seine Bewunderung für das düstere Ölgemälde mit den Pilzen hatte sie über dessen Wert nachdenken lassen. Ein Anruf bei Sotheby’s hatte genügt. Es war tatsächlich ein Holländer gewesen.
    Teresa sah sie an. War dies der richtige Moment, um ihr von Paps’ Tod zu erzählen? Das Verhältnis war gutnachbarlich gewesen, das wusste Michaela, hier ein Strauß englischer Rosen für Teresa, da ein selbst gebackener Zwetschgenfleck für Paps. Und natürlich war da auch noch Achilles. Für den Hund hätte Paps sicher noch viele Reisemitbringsel diskret verschwinden lassen. Vielleicht hätte auch sie sich wie ein Hund durch Ergebenheit Paps’ Aufmerksamkeit und Liebe verdienen können. Sie verschob die Mitteilung auf später. Jetzt hätte man ihr wohl ihre Bitterkeit angehört.
    Michaela fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Sie war immer noch etwas benommen von dem Schrecken. »Komm, lass uns in die Küche gehen. Du magst sicher einen Kaffee.«
    »Ihr habt das Bild verkauft?« Teresa nahm die Geschenke und folgte Michaela durch den Flur. »War das nicht ein echter …«
    »Holländer, ja«, sagte Michaela. »Willst du einen Espresso? Ich habe mir eine neue Kaffeemaschine geleistet.«
    »Ja, gern.«
    Teresa stellte die Gecko-Flasche auf die Fensterbank und legte den grünen Schal daneben. Sie beugte sich über ihren Hund, der sich inzwischen beruhigt hatte, und kraulte zärtlich seinen Kopf.
    »War mein Achilles auch brav? Hm? Warst du auch brav, mein Mäuschen?« Sie tätschelte der Dogge den Hals. »Weißt du, Michi, eigentlich

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