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Salzburger Totentanz

Salzburger Totentanz

Titel: Salzburger Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ines Eberl
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Zukunftspläne gewesen, dass sie den Gedanken gleich wieder verworfen hatte. »Die Polizei hat alle Teilnehmer der Exkursion ausgiebig befragt. Alle sagen, dass sie ihre Schwammerl unter Paps Anleitung durchgesehen haben. Und die Achleitner, unsere Haushälterin, hat sich natürlich auch darauf verlassen, dass die Pilze, die in der Küche standen, in Ordnung waren. Außer ihrem ewigen Jessassmaria, Jessassmaria hat sie nichts zu sagen gewusst. Sie ist überhaupt mit den Nerven ziemlich am Ende. Klar, oder?« Sie stand auf und machte sich noch einen Espresso. Als sie sich wieder umwandte, war Teresa immer noch leichenblass. Das ging jetzt aber eindeutig über die Anteilnahme am Tod eines guten Nachbarn hinaus.
    »Möchtest du einen frischen Espresso oder ein Glas Wasser?«, fragte Michaela aus reiner Höflichkeit. Sie wollte, dass Teresa ging. Das Gespräch fing an, sie zu quälen.
    Aber Teresa rührte sich nicht. Nur ihre Hände zitterten. »Wie geht’s ihr denn?«
    »Der Achleitner, meinst du?«
    Teresa nickte nur.
    »Die hat auf alle Heiligen geschworen, dass sie unser Haus – Malefizhaus hat sie es genannt – ihr Lebtag nicht mehr betreten wird. Wir haben uns einvernehmlich getrennt.« Sie zuckte die Schultern. »Ich brauch die alte Kerzerlschluckerin nicht mehr.« Auch wenn sie ihr Bett ab jetzt immer selbst überziehen musste. Sie hoffte, dass Teresa die dünne Staubschicht auf den Küchenmöbeln nicht auffiel. Die Hundehaare auf dem Boden stammten immerhin von Achilles.
    »Vielleicht hat Paps den Pilz auch einfach übersehen. Er hat total neben sich gestanden«, sagte sie. »Einen Tag vorher ist einer seiner Freunde bei einem Unfall ertrunken.« Sie schaltete die Kaffeemaschine aus. »Und du sagst ja selbst, er hat dich gar nicht beachtet, als du Achilles hergebracht hast.«
    »Nein«, sagte Teresa leise. »Das stimmt.«
    Die schlafende Dogge lag auf dem Boden. Irgendwie surrealistisch sah sie aus mit ihrem schwarz-weiß gefleckten Fell auf dem Schachbrettmuster des Küchenbodens. Ihre Pfoten zuckten im Traum, und ein leises Grollen kam aus ihrer Brust. Offensichtlich war Achilles auch im Schlaf auf Verbrecherjagd.
    »Übrigens«, sagte sie, »Achilles hat einen Einbrecher vertrieben.«
    »Was?«, fragte Teresa und schnupfte.
    Der Tod ihres Vaters schien Teresa wirklich erstaunlich nahezugehen. Anscheinend war ihr Verhältnis freundschaftlicher gewesen, als sie gedacht hatte. Gab es noch mehr Seiten an Paps, die sie nicht gekannt hatte? Vor dem Haus hörte man einen Lastwagen in der engen Straße rangieren. Die alten Fensterscheiben zitterten leicht.
    »Könnte es nicht sein …«, sagte Teresa langsam. »Ich meine, bist du sicher, dass es die Schwammerln der Studenten waren?«
    Michaela setzte die volle Tasse so energisch auf dem Unterteller ab, dass Achilles von dem scharfen Knall hochschreckte. »Was soll denn das heißen? Natürlich waren es die.«
    »Ich meine … ich kann mir das gar nicht vorstellen. So ein Experte wie dein Vater! Er hat ja auch immer unsere Schwammerln kontrolliert. Und …« Sie schnappte nach Luft.
    »Das ist es ja«, sagte Michaela. »Dieser Tappeiner – du weißt schon, der Galerist –, also der ist genau am Vortag ertrunken. Paps und er waren gute Freunde.« Sie schüttelte den Kopf. »Er hat sich die Pilze wahrscheinlich gar nicht angeschaut. Vor lauter Aufregung vergessen, verstehst du?«
    Teresa sank in sich zusammen. »Ja, dann.« Ihre rechte Hand umkrampfte ihre noch immer zitternde Linke. »Also, mein Schwiegervater kennt sich auch sehr gut mit Pilzen aus. Der Sepp ja leider nicht so, obwohl er mit seinem Vater immer Schwammerl suchen gegangen ist. Schon von klein auf. Aber, also irgendwie hat’s ihm sein Vater nicht so recht beibringen können.«
    Michaela kniff die Augen zusammen. »Ja?« Auf einmal wusste sie, was jetzt kommen würde. Bitte nicht, bitte lass es nicht so banal sein. So konnte Paps doch einfach nicht gestorben sein.
    Teresa hüstelte. »Weißt du … also, der Sepp und ich waren am Tag vor unserer Abreise noch im Lungau wandern. Mein Gott, es ist so schrecklich.«
    Michaela verschränkte die Arme vor der Brust und konzentrierte sich darauf, ruhig und gleichmäßig weiterzuatmen.
    »Dabei haben wir auch ein paar Schwammerl gefunden. Nicht viele. Aber wir konnten sie ja selber …« Teresa brach ab, fuhr dann jedoch fort: »Am nächsten Tag ist ja schon unser Flug nach Bangkok gegangen.«
    Michaela legte die Hände flach auf den Tisch. Das alte Holz

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