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Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Salzträume 1: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ju Honisch
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…“
    „Nicht jetzt“, unterbrach Corrisande. „Je weniger jetzt jeder sagt, desto besser. Wir gehen in unser Zimmer, Marie-Jeannette wird unsere Sachen auspacken, und später können wir bei der Wirtin um ein Mittagessen bitten. Ich könnte etwas vertragen. Die frische Bergluft verleiht einem Appetit.“
    Die beiden grünäugigen Schönheiten schluckten mit offensichtlicher Mühe weitere Kommentare hinunter.
    „Ja, Madame“, sagte Marie-Jeannette und trat in das Zimmer, das die Wirtin den Damen zugewiesen hatte.
    „Man kann vermutlich nicht davon ausgehen, daß diese Lokalität ein privates Speisezimmer für uns hat“, fauchte Cérise.
    „Sie haben nur die Schenke“, entgegnete Frau Treynstern. „Doch die Ladnerin hat mir versichert, sie sei um diese Zeit meist leer.“
    „Gut“, erklärte Corrisande. „Seien Sie doch so nett und bestellen Sie Mittagessen für uns alle. Marie-Jeannette kann servieren. Dann sind wir ganz entre nous und können unsere nächsten Schritte diskutieren.“
    Sie folgte der Zofe ins Zimmer, und ihre Augenbrauen zuckten, als sie die kleine, einfach ausgestattete Kammer sah, in der sie zu dritt schlafen würden. Die Betten waren schmal und klein. Corrisande war klein und feingliedrig, doch sie war sich sicher, daß die anderen beiden Damen sich vermutlich zusammenrollen mußten, um ins Bett zu passen. Dennoch war der Raum gemütlich, reinlich und frisch gelüftet. Ein Herbstblumenstrauß schmückte ein Kruzifix, das in einer Ecke hing. Sie hörte, wie die Diva geringschätzig schnaubte, und Frau Treynsterns Seufzer verriet ihr, daß auch die Österreicherin nicht vollständig glücklich mit dem Arrangement war.
    Corrisandes Herz sank. Was, wenn sie wirklich nur einem Traumgespinst nachjagten? Bis jetzt hatten sie überhaupt keinen Hinweis auf irgendeine Gefahr.
    Allerdings hatten sie auch keinen Hinweis auf den Verbleib Philips und McMullens gefunden. Von Arpad ganz zu schweigen, der seine Spuren immer so sorgfältig verwischte, daß sich die meisten Menschen nicht daran erinnerten, ihm überhaupt begegnet zu sein. Ihn aufzuspüren würde besonders schwierig werden.
    „Frau Treynstern, vielleicht könnten Sie ermitteln, was für andere Besucher hier im Augenblick untergebracht sind. Ich habe Schwierigkeiten mit dem Dialekt der Wirtin.“
    „Ich habe schon gefragt“, gab Frau Treynstern zurück. „Sie sagt, ein paar Jäger und ein Kunstmaler seien hier untergebracht, die aber alle im Moment in den Bergen unterwegs sind. Sie weiß nicht, wann sie zurückkommen.“
    „Kommen sie nicht jeden Abend nach Hause?“
    „Anscheinend nicht. Ich habe nicht ausdrücklich gefragt, doch das Tote Gebirge ist ein berühmtes Jagdrevier. Wahrscheinlich gibt es Berghütten, wo man für die Nacht unterkommen kann, wenn man bereit ist, seine Ansprüche gering zu halten. Männer mögen so etwas ja. Sich in primitiver Umgebung selbst zu versorgen läßt sie sich stark fühlen. Fragen Sie mich nicht, warum. Noble Herren, die zu Hause nie freiwillig auf ein Gran Bequemlichkeit verzichten würden, können dann auf einmal mit den primitivsten Bedingungen umgehen. Ich glaube, Männer mögen Wildnis.“
    „Ich aber nicht“, beschwerte sich Cérise ausgesprochen übellaunig. „Ich mag es bequem, und ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, doch ich würde es vorziehen, ein Einzelzimmer zu bewohnen, vorzugsweise in einem erstklassigen, eleganten Hotel.“
    „Vorzugsweise mit Graf Arpad an Ihrer Seite“, gab Corrisande bissig zurück, die kein Verständnis dafür hatte, daß man nicht einfach das tat, was notwendig war, „und wenn wir ihn finden, können Sie genau das auch wieder haben.“
    Die Sängerin blitzte sie verdrießlich an, dann setzte sie sich plötzlich auf ihr Bett und bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. Sie kämpfte mit den Tränen, was für sie ungewöhnlich war, und Corrisande fragte sich, ob die Diva genau so gut darin sein mochte, eine tränenreiche Szene bei Bedarf aus dem Hut zu zaubern, wie sie selbst.
    „Tut mir leid, daß ich so schwierig bin“, sagte sie nach einer Weile, und Frau Treynstern setzte sich neben sie und drückte ihr die Hand.
    „Es ist schon in Ordnung“, versicherte sie. „Wir sind alle angespannt. Dennoch sollten wir versuchen zu tun, wofür wir hierher gekommen sind. Wenn wir jetzt aufgäben, würden wir uns das nie verzeihen.“
    Stille senkte sich über die Damenrunde. Sophie Treynstern hatte es nicht explizit gesagt, aber ihre Worte hatten es

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