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Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)

Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition)

Titel: Sam & Emily: Kleine Geschichte vom Glück des Zufalls (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Goldberg Sloan
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gepumpt haben. Bobby spürte, wie ihm am ganzen Körper der Schweiß ausbrach und sein Magen rebellierte. Er versuchte, die Augen zu schließen, aber alles löste sich in Pixel auf, ähnlich wie bei einem HD-Bild, das einfriert, wenn es eine Signalstörung gibt.
    Und dann fing der Raum an, sich zu drehen. Bobby Ellis zwang sich dazu, sich aufzusetzen, aber als er das tat, stieß er gegen die Sandsäcke, die Olgas riesige Brüste waren, und in Panik sank er wieder zurück. Danach verwandelte sich das Kreisen in wilde Wirbel, als würde er in einem Fahrgeschäft herumgeschleudert. Er versuchte, dieses Kreisen und Schleudern zum Stillstand zu bringen, und als Nächstes wusste er nur, dass er stürzte.
    Und beim Aufprall auf den künstlichen Marmorfliesen brach Bobby Ellis sich den rechten Arm.
    In der Stadt gab es zwei Krankenhäuser und der Zufall wollte es, dass Bobby von der Ambulanz nach Sacred Heart gebracht wurde, wo an diesem Nachmittag gerade Debbie Bell in der Notaufnahme Dienst hatte.

33
    Die wenigsten Viehzüchter in den USA besitzen das Weideland für ihre Herden selbst, die meisten pachten es vom Staat.
    Nach letzten offiziellen Schätzungen weidet Vieh auf circa hunderteinundzwanzig Millionen Hektar öffentlichen Grundes, der größte Teil davon in Nationalparks. Umweltschutzgruppen sind der Ansicht, der Viehbestand zerstöre den natürlichen Lebensraum, während Farmer und Viehzüchter geltend machen, dass ihr Auskommen von dem derzeitigen System abhänge. Zwischen beiden Parteien schwelt ein ständiger Konflikt.
    Und so hielten sich nicht nur Sam und Riddle im Nationalpark auf, sondern zur gleichen Zeit auch eine Herde Angusrinder.
    ***
    Sam schlug die Augen auf.
    Die warme Nachmittagssonne hatte seine Kleider zum größten Teil getrocknet, sodass sich seine vor Schmutz starrende Hose ganz steif und hart anfühlte, als er sich unter heftigen Schmerzen auf seine Ellenbogen stützte.
    Die Hosentaschen steckten voller Schlick und Sand. Und unter seinen Fingernägeln saß getrockneter orangefarbener Schlamm von der Böschung, an der er sich festgekrallt hatte.
    Die Schulter tat ihm weh und seine Haut, selbst die am Kopf, fühlte sich an, als habe man ihn von Kopf bis Fuß mit einem Feuerwehrschlauch abgespritzt. Als habe man seinen Körper abgeschrubbt und anschließend in Lehm getaucht.
    Sam blinzelte gegen das grelle Sonnenlicht an. Er war zutiefst verwirrt. Wer war er überhaupt? Und wo befand er sich? Und wie war er auf dieses schlammige Ufer geraten?
    Er schloss die Augen und versuchte, sich zu konzentrieren.
    Unmöglich.
    Nichts fiel ihm dazu ein. Er war ein Niemand, kam von nirgendwo und nichts war alles, was er wusste. Da hörte er, wie etwas durch die Büsche brach. Mit einem ungeheurem Lärm.
    Sam schlug die Augen wieder auf und er erkannte etwas Schwarzes. Ein Bär vielleicht? Es musste ein sehr großer Bär sein. Hatte er nicht erst kürzlich einen gesehen? Oder war das länger her? Und wo war das gewesen?
    Sam blieb nicht einmal Zeit für einen Versuch, vom Boden hochzukommen, schon drängte sich das schwarze Vieh, das sich als Kuh entpuppte, durch die Büsche. Ein Angusrind, so etwa tausend Pfund schwer.
    Die Kuh sah Sam an und schien den Teenager nicht gerade aufregend zu finden. Sie trottete direkt an ihm vorbei zum Wasser, dort senkte sie den Kopf und löschte ihren Durst. Sam, noch verwirrter jetzt, erhob sich auf die Knie und zog sich langsam und unter größten Schmerzen die Uferböschung hoch.
    Weit kam er nicht.
    Gleich hinter der Kuppe der Böschung sah er durch einen Bestand sich leicht im Wind bewegender Eschen eine hügelige Wiese, strotzend vor üppig hohem Gras und wilden Blumen.
    Und auf ihr graste eine riesige Herde Rinder.
    ***
    Ein Cowboy, der bei drei Ranchern gleichzeitig angestellt war, war Viehtreiber der Herde, die Sam hier sah.
    Der Mann hieß Buzz Nast und war nicht für die moderne Welt geschaffen. Ein Technikfeind, der nie vor einem Computer gesessen hatte. Er weigerte sich, ein Handy zu benutzen, und nahm nicht mal ein Walkie-Talkie mit, wenn er eine Herde über einen Zeitraum von neunzig Tagen in den Manti-La-Sal-Nationalpark trieb. Er war ein verschrobener Kerl, der die Herausforderung suchte, aber ans Alleinsein gewöhnt war.
    Zwischenmenschlichen Kontakt hatte er nur, wenn Julio Cortez einmal die Woche mit seinem Pick-up über eine Nebenstraße vom Highway in den Nationalpark gefahren kam und dann noch zwei Meilen zu Fuß zu einem Treffpunkt weiterging, wo er

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