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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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uns auf die Stühle fallen. Ich starre vor mich hin, Vanessa nimmt einen Schluck Kaffee.
    „Du solltest einen Test machen!“, schlägt Vanny vor und wirkt gefasst. Ich nicke nur.
    „Und du musst es ihm sagen!“ Ich sehe sie an und schüttle energisch den Kopf: „Niemals! Das geht nicht! Er darf nichts davon wissen. Jetzt jedenfalls noch nicht.“
    „Samantha, jetzt werde endlich vernünftig. Das ist kein Spaß mehr! Du bekommst vielleicht ein Kind von diesem Mann. Es sei denn, du entschließt dich dazu…“
    „Niemals!“, rufe ich laut aus. „Es ist unser Baby. Ich könnte es niemals abtreiben lassen.“
    „Dann musst du es ihm sagen, Sam!“, drängt mich Vanessa. Ich stehe auf und gehe zur Tür. Ich verweile kurz und sage dann an Vanny gerichtet: „Ich will erst sicher sein, dann werde ich es ihm auch sagen.“
     
    Ich liege auf meinem Bett und denke wieder und wieder darüber nach, ob es wirklich wahr sein kann. Unwillkürlich lege ich meine Hand auf meinen flachen Bauch und streiche sacht darüber. Wenn ich wirklich schwanger von ihm bin, was passiert dann mit mir? Wie verläuft so eine Schwangerschaft? Der Film „Rosemarie’s Baby“ geistert plötzlich in meinen Kopf herum. Was wächst dort in mir heran? Kann es mir gefährlich werden? Wen kann man fragen, wo holt man sich Rat? Wer um alles in der Welt kann mir diese ganzen Fragen beantworten? Zu wem kann ich gehen und sagen: Ich erwarte ein Baby von einem Vampir. Ist es normal, dass ich mein Steak in letzter Zeit eher blutig mag? Über all diesem Grübeln schlafe ich ein. Ich schlafe so tief und fest, dass ich erst durch das Anstubsen von Vanessa, die an meinem Bett steht, wach werde. Sie hat das Telefon in der Hand.
    „Mr. Yummy-Yummy ist dran. Er möchte mit dir sprechen.“ Ich richte mich auf und sie reicht mir den Hörer.
    „Ja?“, sage ich etwas verschlafen.
    „Wie wär’s, wenn wir uns heute treffen. Es ist mein letzter Abend in London und ich dachte wir könnten zusammen etwas unternehmen.“ Ich schaue zu Vanessa und sie strahlt über das ganze Gesicht und nickt zustimmend.
    „Okay, meinetwegen“, meine Begeisterung hält sich in Grenzen.
    „Was hältst du davon, wenn wir indisch essen gehen. Deine Freundin hat mir erzählt, du hättest sie gestern versetzt wegen mir, darum halte ich es für mehr als angemessen euch einzuladen.“ Wieder nickt Vanessa mit leuchtenden Augen.
    „Okay. Wann und wo?“ Nachdem er mir die Adresse durchgegeben hat, verabschieden wir uns.
    „Wie spät ist es?“, will ich wissen, denn es scheint schon wieder dunkel zu sein.
    „Kurz nach fünf“, antwortet Vanny prompt. Dann setzt sie sich zu mir auf das Bett.
    „Weißt du, Sam, wir sind jetzt schon so lange befreundet, aber es ist das erste Mal, dass ich den Eindruck habe, du verbirgst etwas vor mir. Du kannst über alles mit mir reden, okay? Ich will, dass du das weißt!“ Ich schaue in ihr Gesicht und nicke.
    „Wenn du wirklich schwanger bist und das Baby bekommen willst, dann tue es. Ich werde dir helfen, so gut ich eben kann. Es wird sich zwar etwas schwierig gestalten mal kurz aus Arizona für zwei Stunden zum Babysitting nach London zu kommen, aber wann immer es möglich ist, werde ich kommen und dir helfen. Du kannst immer auf mich zählen.“ Ich werfe mich in Ihre Arme und drücke sie ganz fest an mich. Oh, Vanessa, wenn ich dir doch bloß wirklich alles erzählen könnte.
     
    Um kurz nach acht sind Vanessa und ich an dem Restaurant angekommen, in dem wir uns mit Luca verabredet haben. Vanessa sieht mal wieder umwerfend aus in ihrem engen Kleid und wird im Handumdrehen die Männerwelt um den Verstand bringen. Ich habe mich von ihr anstecken lassen und mich auch ein wenig hübsch gemacht. Aber ich lege es nicht so sehr wie sie darauf an, sexy und begehrenswert auszusehen. Vanessa genießt es, wenn die Blicke der Männer ihr folgen. Ich hingegen bin eher zurückhaltend und im Moment sowieso an keinem männlichen Geschöpf interessiert. Außer vielleicht an einem ganz besonderen Mann. Aber dieser zieht es weiterhin vor, mir aus dem Weg zu gehen. Als wir das Lokal betreten, eilt sofort ein Ober heran und fragt nach, ob wir vorbestellt hätten.
    „Wir sind mit Mr. Di Camarosso verabredet“, antworte ich dem Ober. Während dieser in seiner Reservierungsliste nachsieht, schaut mich Vanessa mit großen Augen fragend an.
    „Wie heißt der Typ?“, flüstert sie leise.
    „Luca Di Camarosso“, antworte ich ihr ebenso leise.
    „Weißt du

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