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SAM

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Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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hoteleigene Restaurant. Ich werde irgendwie das Gefühl nicht los, dass sich die Blicke auf uns richten, als wir zu unserem Tisch geführt werden. Es ist auch kein Wunder. Er sieht extrem gut aus. Er hat einen schwarzen Anzug an, bestimmt Armani und ein weißes Hemd, das er über der Hose trägt. Keine Krawatte. Seine dunklen Haare glänzen, er trägt einen Seitenscheitel und die letzte Rasur muss exakt vor drei Tagen gewesen sein. Er könnte wirklich als Super-Männer-Model aus einem der Hochglanzmagazine  durchgehen. Er ist groß und bewegt sich sehr elegant. Seinen wachen, grünen Augen scheint nichts zu entgehen. Als wir uns setzen, lächelt er mich entspannt an. „Alexander erzählte mir, du wärst sehr hübsch. Aber er hatte schon immer die Tendenz zu untertreiben“, stellt er amüsiert fest. Der Ober fragt nach unserem Getränkewunsch und Luca bestellt für uns beide Rotwein. Jetzt erst fällt mir sein Akzent auf.
    „Du bist Italiener?“, frage ich, als mir die Speisekarte gereicht wird.
    „Ja“, ist seine kurze Antwort.
    „Du bist ein Freund Alexanders?“, bohre ich nach. Er schaut hinter seiner Karte hervor und lächelt mich entwaffnend an.
    „Alex hat mich vorgewarnt: „Luca, wenn sie einmal anfängt Fragen zu stellen, ist sie kaum zu bändigen“ “ Jetzt lachen wir beide. Er ist mir sympathisch. Obwohl er ein Vampir ist. Leider habe ich bis auf Alex bisher keine mir freundlich gesonnenen Vampire kennengelernt, daher bin ich natürlich auf der Hut mit allem was ich sage. Alexander scheint ihm aber zu vertrauen, also werde ich weiterhin vorsichtig sein, aber nicht mehr so misstrauisch. Ich sehe wie sich sein Mund zu einem Grinsen verzieht.
    „Du kannst meine Gedanken lesen!“, fällt es mir plötzlich wie Schuppen von den Augen. Er sieht mich immer noch grinsend an und nickt.
    „Ich will nicht, dass du das tust, hast du verstanden? Du hast kein Recht in meinem Kopf rumzumachen“, flüstere ich warnend über den Tisch.
    „Okay, ich werde nicht mehr mit dir rummachen!“, grinst er mich unverschämt an. Er scheint seine Wirkung auf Frauen genau zu kennen. Mir ist, als wüsste er genau, wie er seinen Charme gezielt einsetzen kann. Vorsicht!, mahnt mich mein Verstand. Dieser Mann weiß genau, was er will und ist ohne Frage in der Lage sich das zu nehmen, was er begehrt. Wir geben unsere Bestellung auf und ich mache einen erneuten Versuch etwas über Alex zu erfahren.
    „Wie geht es Alexander? Ist er okay?“, will ich wissen.
    „Ja, er ist okay. In Anbetracht dessen, dass er immer noch versucht vorzugeben, dass er bei dem Feuer ums Leben gekommen ist, geht es ihm den Umständen entsprechend.“ Luca beugt sich ein wenig über den Tisch, um leise fortzufahren: „Samantha, er versucht alles, damit du sicher bist. Wir vermuten, dass du beobachtet wirst. Viele des Hohen Rates glauben nicht an Alexanders Tod und versuchen über dich an ihn ranzukommen. Deswegen kann Alex auf keinen Fall mit dir in Kontakt treten. Um selbst nicht aufzufliegen und um dich zu schützen. Dein Leid zeigt allen, dass du um ihn trauerst.“
    Na, super! „Aber nach dem Brand haben die Feuerwehrmänner ihn doch gesehen. Und was ist, wenn man dich und mich zusammen sieht? Kann man nicht daraus schließen, dass Alexander noch lebt? Und was ist, wenn hier ein Vampir ist und meine Gedanken liest?“, gebe ich zu bedenken.
    „Nun, wir können uns doch als Freunde treffen. Außerdem würde ich sofort bemerken, wenn sich ein anderer Vampir in unserer Nähe befindet. Und den Leuten, die ihn noch einmal am Schloss gesehen haben, hat er kurzerhand die Erinnerung an ihn gelöscht.“
    So einfach es klingt, ein Rest Zweifel bleibt. Das Essen wird serviert. Ich habe mir nur einen Scampi-Salat bestellt. Luca beginnt mit einer Antipasti Vorspeise. Für einen kurzen Moment sagt niemand von uns ein Wort.
    „Er vermisst dich wahnsinnig“, beginnt Luca wieder das Gespräch. Erst jetzt fällt mir auf, dass er isst. Ich schaue ihn erstaunt an und sehe fasziniert zu, wie er einen Bissen nach dem anderen in den Mund steckt.
    „Was ist?“, fragt er mit vollem Mund.
    „Du kannst essen?“, flüstere ich überrascht über den Tisch.
    „Ja, warum nicht? Ich bin deutlich jünger als Alex, du verstehst, was ich meine? Unsere Generation hat sich das Essen noch nicht abgewöhnt. Ich mag den Geschmack von zubereiteten Speisen, obwohl mein Körper es nicht mehr braucht. Es ist eine Art Gewohnheit, der man gelegentlich mit Genuss nachkommt“,

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