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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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Lächeln und kommt auf mich zu.
    „Hallo, endlich lernen wir uns kennen. Ich bin Francesca, Lucas Schwester.“ Sie nimmt mich herzlich in die Arme und ich spüre sofort eine Wärme und tiefe Geborgenheit in mir. Sie ist mir auf Anhieb sympathisch. Luca hat sich ebenfalls erhoben und Alex wendet sich mir nun auch zu und sieht mich aus traurigen Augen an. Er versucht mich anzulächeln, aber es misslingt ihm. Fragend suchen seine warmen Augen in meinem Gesicht nach Antworten, die ich selbst noch finden muss. Francesca hakt sich bei mir ein und plaudert munter drauf los. Der Esstisch ist bereits gedeckt und eine ältere Dame ist dabei den ohnehin bereits reichhaltig gedeckten Tisch mit noch mehr wunderbar duftenden Gerichten aufzufüllen. Luca sitzt am Kopfende, Francesca an seiner linken Seite und zu seiner rechten sitzen Alexander und ich. Luca sagt etwas auf Italienisch zu der alten Frau und sie antwortet gestenreich zurück. Ich habe Luca noch nie italienisch reden hören und beneide ihn darum, diese wundervolle Sprache fließend sprechen zu können. Es hört sich fantastisch an, vor allem weil seine Stimme einen viel tieferen Ton in seiner Muttersprache hat. Er kommt um den Tisch herum und gießt uns Wein ein, während Francesca alles über mich wissen will: mein Leben in den USA, mein Studium, wie ich Alex kennengelernt habe,...einfach alles. Es fällt mir unendlich leicht mir ihr zu plaudern und dabei genieße ich die wunderbaren Speisen, die mir gereicht werden. Unmengen an Antipasti, Tortellini, Ravioli, Fisch und Krustentiere und wunderbarer Salat. Immer wieder nehme ich mir nach und koste fast von allen mir angebotenen Speisen. Der Wein ist wunderbar und ich spüre deutlich, wie meine Anspannung sich löst. Alex isst auch, wenn auch wenig und sehr langsam. Er ist eher schweigsam und doch, wenn sich unsere Blicke treffen, glaube ich manchmal ein schwaches Glimmen in seinen dunkelbraunen Augen zu erkennen. Nur ein Mal, als wir beide gleichzeitig über den Tisch greifen, um uns ein Stück Brot zu nehmen, berühren sich für den Bruchteil einer Sekunde unsere Finger und es ist, als träfe mich ein Blitz aus Eis. Ich zucke so heftig zurück, dass ich aus Versehen fast mein Weinglas umwerfe. Wir sehen uns entsetzt an und wissen beide nicht, was das eben war. Luca und Francesca überspielen die Situation und nach wenigen Minuten plaudern wir wieder über alle möglichen Dinge. Alex bleibt verschlossen und wenn ich kurz zu ihm sehe, dann bemerke ich, dass er die Augenbrauen zusammengezogen hat und offensichtlich über etwas nachdenkt.
    Es ist spät geworden, jedenfalls für mich und ich verabschiede mich gegen 22:00 Uhr zu Bett. Luca und Francesca wünschen mir eine gute Nacht. Alex sagt gar nichts und blickt nicht einmal auf, als ich die Küche verlasse.
    In unserem Zimmer duftet es herrlich nach Lavendel. Der Duft dringt durch das halb geöffnete Fenster ins Zimmer. Irgend jemand war hier, denn auch die Betten sind frisch aufgeschlagen und vor dem Fenster wurde eine Gaze aufgezogen, gegen die Mücken. Ich nehme mein weißes Nachthemd und gehe ins Bad. Ich bin wahnsinnig müde. Während ich mir die Zähne putze, höre ich, wie jemand das Zimmer betritt. Es muss Alex sein. Während ich mir die Hände und das Gesicht wasche, denke ich nach. Was wird sein, wenn ich zurückkomme ins Schlafzimmer? Ich fürchte mich vor dieser Situation. Aber ich will endlich in mein Bett, also werde ich einfach hineingehen, ihm gute Nacht sagen, mich in die Kissen kuscheln und hoffentlich sofort einschlafen. Langsam öffne ich die Tür und lösche das Licht im Bad. Alex liegt auf der Récamière, den Kopf nach hinten gelehnt, die Augen geschlossen. Als ich leise an ihm vorbei schleiche, um das Fenster zu schließen, greift er blitzartig nach meinem Arm. Ein spitzer Schrei entfährt meinen Lippen und ich zucke bei seiner Berührung heftig zusammen. Ich schaue auf ihn herab und blicke in dunkle, hungrige Augen. Hungrig worauf?
    „Warum Sam? Warum tust du das? Was habe ich getan oder nicht getan, dass du mir das antust?“ Ich versuche mich aus seiner Umklammerung zu lösen, aber er hält mich so fest, dass es fast schmerzt.
    „Was meinst du? Lass mich los!“, entgegne ich gereizt. Er entlässt mein Handgelenk und erhebt sich. Er baut sich vor mir auf und ich spüre, wie Angst in mir aufkeimt. Alexander ist aufgebracht und kann sein Temperament kaum beherrschen, als er mich fragt:
    „Warum weichst du mir aus? Warum redest du nicht mit

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