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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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umdreht und die Treppe hinauf stürmt. Ich löse mich von Luca und laufe schnell zur Treppe. Ich bemerke, dass inzwischen noch mehr Gäste eingetroffen sind. Ich renne die Treppe hinauf zu Alexanders Tür. Mein Herz schlägt schnell gegen meine Brust und ich atme zwei, drei Mal tief durch, bevor ich die Hand hebe und an die Tür klopfe.
    „Ja!“, höre ich Alexanders Stimme, laut und scharf. Langsam öffne ich die Tür. Er steht mit dem Rücken zu mir und sieht aus dem Fenster. Ich betrete sein Zimmer und schließe die Tür leise hinter mir.
    „Schön, dass du wieder da bist.“ Sage ich leise und fühle mich, wie das Lamm vor der Schlachtbank. Er dreht sich langsam zu mir um. Seine Augen sind dunkel und funkeln mich böse an. Seine große Gestalt kommt langsam auf mich zu und er lässt nicht für eine Sekunde den Blick von mir. Wie eine Raubkatze geht er um mich herum, um mir dann von hinten ins Ohr zu zischen: „Ja? Freut es dich wirklich mich hier zu sehen oder habe ich dich nicht eben gestört, bei deinem kleinen Tête-à-tête mit Luca?“ Seine Stimme ist so kalt, das sich mir die Nackenhaare aufstellen.
    „Es ist nicht so, wie du denkst“, sage ich leise, aber mit fester Stimme.
    „Nein? Dann erklär es mir doch!“, seine Stimme hat an Schärfe noch einmal zugenommen. Ich drehe mich zu ihm um und sehe in seine dunklen Augen. Die Luft zwischen uns vibriert und die Spannung ist fast greifbar.
    „Er hat sich nur bei mir für etwas sehr Dummes entschuldigt und ich habe seine Entschuldigung angenommen“, sage ich bestimmt. Ich spüre genau, wie er versucht meine Gefühle zu erkunden. Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Nichts ist zwischen Luca und mir geschehen, dass ich nicht vor Alex rechtfertigen könnte. Er scheint zu fühlen, dass ich ihn nicht belüge und geht, ohne ein weiteres Wort an mich zu richten, wieder an mir vorbei, zum Fenster.
    „Ich dachte du würdest meine Abwesenheit nutzen, um dir über bestimmte Dinge in deinem Leben klar zu werden! Ich wusste nicht, dass Luca darin eine Rolle spielt“, sagt er kalt.
    „Ich habe die Zeit ohne dich sehr wohl genutzt und ich bin mir über einiges klar geworden und damit du es weißt, außer Freundschaft verbindet Luca und mich nichts weiter,“ erwidere ich ruhig. Er dreht sich zu mir und blickt mich herausfordernd an. Er sieht müde aus, erschöpft, als hätte er nicht geschlafen.
    „Und, zu welchen Erkenntnissen bist du noch gekommen?“ Für den Bruchteil einer Sekunde sehe ich einen winzigen Hoffnungsschimmer in seinen dunklen Augen, ehe er den Blick wieder abwendet und sich auf sein Bett setzt.
    „Ich brauche noch etwas Zeit um….“ Ich kann meinen Satz nicht zu Ende bringen, denn er springt wütend vom Bett auf.
    „Zeit? Wofür brauchst du noch mehr Zeit? Um zu überlegen, mit wem du lieber ins Bett gehen würdest, mit Luca oder vielleicht doch mit dem Trottel, der dir seine ewige Liebe geschworen hat? Sam, ich bin es leid von dir zum Narren gehalten zu werden. Werde endlich erwachsen und stell dich den Dingen“, fährt er mich an. Seine Worte verletzen mich, sehr sogar. Und sie machen mich wütend, sehr wütend.
    „Jetzt bist du zu weit gegangen Alexander DeMauriere! Was fällt dir ein, in deiner blinden Eifersucht zu glauben, dass ich je einen anderen Mann will oder wollte als dich? Ich halte dich weder zum Narren, noch weigere ich mich, meine Rolle in dieser verrückten Welt von Vampiren, Dairuns und Sterblichen anzunehmen. Das Einzige, was ich eben versucht habe dir klarzumachen, ist, dass ich Zeit brauche, um deine Welt noch besser verstehen zu können und ich mich freuen würde, wenn du und ich gemeinsam die noch offenen Fragen unserer Bestimmung klären könnten.“ Ich bebe vor Zorn und habe meine Hände zu Fäusten geballt.
    „Außerdem weiß ich auch, dass Francesca sich damals in dich verliebt hat und ich habe euch zusammen gesehen, wie liebevoll ihr miteinander umgeht, wie sie dich immer noch anhimmelt und du es ganz offensichtlich auch genießt. Also erzähl du mir nichts von Luca und mir… !“, fauche ich ihn an. Stille. Wir sehen einander an, abwartend. Mit zornig funkelnden Augen stellt er grimmig  fest:  „So hat noch nie eine Frau mit mir geredet!“
    „Dann wirst du dich daran gewöhnen müssen, dass ich mich mit meiner Meinung nicht zurückhalte“, stelle ich ebenso grimmig klar. Sein Gesicht entspannt sich etwas und ein zaghaftes Lächeln umspielt seinen Mund.
    „Du siehst wundervoll aus, wenn du wütend bist.

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