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SAM

SAM

Titel: SAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Caspary
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Jagd!“
    „Ist das der Grund, warum er sich nicht persönlich bei mir entschuldigt?“, frage ich spitz.
    „Nein. Er bat mich dir dies auszurichten, bis er heute Abend Gelegenheit hat, dir zu sagen, dass so etwas nie wieder vorkommen wird“, gibt sie kühl zurück.
    „Warum hat er mich manipuliert? Was um Himmels Willen hat er sich nur dabei gedacht?“
    Sie schweigt, sieht auf ihre Hände, die auf der Zeitschrift liegen.
    „Ich weiß es nicht.“ Sie blickt nicht auf und mir wird schlagartig bewusst, dass sie mich soeben angelogen hat. Den Rest des Tages gehen wir uns weitestgehend aus dem Weg. Am frühen Abend bemerke ich bei Magdalena plötzlich eine hektische Betriebsamkeit. Ich suche Francesca auf und sie erklärt mir, dass heute Abend ein paar Freunde vorbei kommen und alle gemeinsam eine Fußballübertragung schauen wollen. Schon klopft es an der Tür und die ersten jungen Männer, offensichtlich Freunde von Luca betreten laut lachend und offensichtlich in Vorfreude auf den anstehenden Fußballabend aufgeregt diskutierend, das Haus. Francesca begrüßt sie herzlich und stellt uns einander vor. Leider sprechen die anderen nur wenig Englisch und ich verstehe kein Italienisch, also verbleibt es bei dem üblichen „Ciao“.
    Die Gäste platzieren sich im Wohnzimmer auf den Sofas, während Francesca den Fernseher anschaltet. Magdalena serviert diverse Antipasti im Wohnzimmer, während es erneut klopft und ich die Tür öffne.  Die Frau von gestern Nachmittag, die uns freundlich vom Haus aus zugewunken hat, steht vor mir und mit ihr ein Junge von vielleicht zehn Jahren in einem Trikot von Inter Mailand. Ich lasse sie herein und sie nickt mir freundlich zu. Dann gesellen sie sich zu den anderen dazu. Es ist ein buntes Durcheinander, es wird viel und laut geredet und gelacht. Ich sehe mir die dort vor dem Fernseher versammelte Gruppe Männer und Frauen an und denke, wenn ich nicht genau wüsste, wer Sterblicher, Dairun oder Vampir ist, dann wäre es einfach nur eine nette Gruppe von Leuten, die sich gemeinsam ein Fußballspiel ansehen. Was für eine seltsame Situation.
    „Hallo, Sam!“, spricht mich plötzlich Luca an, der hinter mir steht. Ich zucke zusammen und drehe mich zu ihm. Seine grünen Augen versuchen mir zuerst auszuweichen. Dann jedoch blickt er mich offen an und bittet mich für ein kurzes Gespräch mit auf die Terrasse zu kommen. Es ist bereits dunkel, aber Magdalena hat überall Fackeln und Kerzen angezündet, so dass eine sehr gemütliche, fast romantische Atmosphäre herrscht. Mir ist jedoch nicht nach Romantik und so stelle ich Luca zur Rede.
    „Was hast du dir eigentlich dabei gedacht? Ich dachte, du wärst mein Freund?“, fahre ich ihn leise, aber scharf an.
    „Es tut mir leid“, ist alles was er sagt und ich sehe, wie er seine Lippen zusammenpresst.
    „Das ist alles?“, will ich von ihm wissen. Seine grünen Augen blicken mich mit traurigem Verlangen an. Meine Güte, was tut er?
    „Ich werde dich nie wieder manipulieren, ich verspreche es“, presst er zwischen seinen Zähnen hervor. Nein, da ist noch etwas, er verschweigt mir etwas. Sollte an dem, was er gestern gesagt hat, wirklich etwas Wahres sein …. Warum sind wir uns nicht zuerst begegnet? Er kommt einen Schritt auf mich zu und wir stehen einander nah gegenüber, so dass ich seine geflüsterten Worte verstehen kann.
    „Ich empfinde mehr, als nur Freundschaft für dich, Samantha. Ich weiß, ich darf es nicht, aber Gefühle haben keinen Verstand.“ Sekundenlang sehen wir uns in die Augen.
    „Vergib mir, dass ich mich in dich verliebt habe“, flüstert er so leise, dass ich glaube, es gar nicht gehört zu haben und doch weiß ich genau, dass er diese Worte gesagt hat, obwohl sich seine Lippen kaum dabei bewegt haben.
    „Das kann nicht sein! Luca, ich liebe Alexander und du weißt das“, entgegne ich ebenso leise und sehe ihn mit großen Augen an. Er senkt den Blick und nimmt meine Hand in seine.
    „Ich weiß!“, sagt er traurig und führt meine Hand an seinen Mund, um mir einen Kuss darauf zu hauchen. Ich lege meine Hand auf seine Wange, auf keinen Fall möchte ich unsere Freundschaft verlieren: „Bitte, lass uns Freunde bleiben!“, sage ich. Er nickt und hält immer noch meine Hand, als ich bemerke, dass wir beobachtet werden. Alexander steht zwischen der Küche und dem Wohnzimmer und blickt in unsere Richtung. Seine Augen verfinstern sich, als er uns so sieht und sein Gesichtsausdruck wirkt grimmig, als er sich

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